Bis zu 75.000 Lkw-Einheiten pro Jahr von der Straße auf die Schiene  

erstellt am
21. 11. 07

Haslauer bei Präsentation des Projektes "InnoVersys" in Bad Reichenhall
Salzburg (lk) - Eine aktuelle Studie, die vom Salzburger-bayerischen Gemeinschaftsprojekt "InnoVersys" in Auftrag gegeben wurde, hat ergeben, dass durch die verstärkte Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und durch die verbesserte Zusammenarbeit von Salzburg und Bayern bis zu 75.000 Lkw-Einheiten pro Jahr eingespart werden könnten. "Es zeigt sich, dass durch die überregionale Zusammenarbeit im Verkehrsbereich große Effekte für unsere Umwelt, für den Klimaschutz und zum Schutz der Menschen in der Region erreicht werden können", betonte Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am 21.11. bei einem Informationsgespräch in Bad Reichenhall.

Es sei, so Haslauer, schlichtweg illusorisch, in einer Region wie dem Grenzgebiet zwischen Salzburg, Oberösterreich und Bayern Verkehrsprobleme isoliert zu diskutieren. "Ob Straße oder Schiene, nur gemeinsam können wir Lösungen finden. Man denke nur an die Frage des Ausbaus des Kleinen Deutschen Ecks, an die nunmehr vorgezogene Sanierung der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Salzburg, an den dreigleisigen Ausbau der Schiene zwischen Freilassing und Salzburg und viele andere Bereiche mehr."

"InnoVersys" bedeutet "Innovative Verkehrssysteme für die Wirtschaft" und ist ein Gemein-schaftsprojekt von Salzburg und Bayern, an dem von österreichischer Seite unter anderem das Land, das Verkehrsministerium, die Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung und die EuRegio beteiligt sind.

Mehr als 2,6 Mio. Euro seit 2004 für Schienengüterverkehr
Salzburg förderte seit 2004 die Verlagerung von Gütern auf die Schiene allein aus Landesgeldern mit mehr als 2,6 Millionen Euro. Allein die Anschlussbahnen für die Salzburger Unternehmen wurden mit mehr als 1,7 Millionen Euro aus Landesmitteln unterstützt und für das Budget 2008 können zusätzlich weitere 630.000 Euro für Anschlussbahnen bereit gestellt werden.

Anschlussbahnprojekte mit mehr als 15 Mio. Euro Gesamtvolumen
"Durch die konsequente Anschlussbahnförderung des Landes seit dem Jahr 2001 ist es uns gelungen, Projekte im Ausmaß von 15 Millionen Euro Gesamtinvestitionsvolumen zu verwirklichen. Das Containerterminal Salzburg Liefering wird bei seinen großen Ausbauplänen von Land und Bund mit einer Förderung von knapp 50 Prozent unterstützt", berichtete Haslauer. "Diese Verlagerung von Gütern auf die Schiene ist natürlich umso effizienter, wenn die Maßnahmen mit unseren bayerischen Nachbarn abgestimmt und koordiniert sind. Ich begrüße daher die Vorschläge aus der 'InnoVersys'-Studie, die zu einer besseren Abstimmung und zu einer Vereinfachung der Verkehre in diesem Bereich führen".

Viel Potenzial liegt ungenützt brach
Zwei Drittel des Österreichischen Güterverkehrs kommen über Anschlussbahnen ins Eisenbahnnetz. "Es ist daher unser erklärtes Ziel, noch mehr Bewusstseinsbildung für diesen Bereich zu wecken und auf die Fördermöglichkeiten hinzuweisen. Der 'InnoVersys'-Vorschlag eines Anschlussbahn-Coaches ist daher berechtigt. Wir werden unsere Beratungstätigkeit in diesem Bereich weiter ausbauen müssen", sagt Wilfried Haslauer. Dies sei angesichts des großen ungenutzten Potentials an Schienenanschlüssen dringend notwendig: Die Untersuchungen von "InnoVersys" haben ergeben, dass von allen Unternehmen, die schon jetzt über Anschlussgleise verfügen, nur die Hälfte diese Möglichkeiten nutzt. Darunter gibt es viele Unternehmen, die oft aus Platzmangel in den letzten Jahrzehnten die Anschlussgleise zurückgebaut haben.

"Diese Potentiale müssen wir nutzen, wenn wir den Verkehr auf die Schiene bringen wollen. Dazu gehört die konsequente Ausweitung der Förderpolitik in diesem Bereich und dazu braucht es auch ein Ineinandergreifen aller politischen Instrumente, um der Schiene die entsprechende Bedeutung für die Zukunft zu ermöglichen", schloss Haslauer.
 
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