Salzburger Volkskulturpreis erstmals verliehen   

erstellt am
20. 11. 07

Eberle zeichnete Arbeitskreis für regionale Literatur und Sprache aus / Gleichzeitig Museumsschlüssel und Eberherr-Preis verliehen
Salzburg (lk) - Zum ersten Mal konnte Volkskulturreferentin Landesrätin Doraja Eberle am 19.11. in der Salzburger Residenz den Salzburger Volkskulturpreis verleihen. Zugleich wurden auch der Museumsschlüssel und der Preis der Vössing-Stiftung überreicht. Mit dem Salzburger Volkskulturpreis 2007 wurden heuer erstmals Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die maßgebliche Impulse des volkskulturellen Lebens in Salzburg setzen bzw. gesetzt haben.

"Die Verleihung des Volkskulturpreises ist ein 'Fest der Wertschätzung', weil gerade im breiten Feld der Volkskultur so viele Menschen aller Gesellschaftsschichten und Altersgruppen aktiv und zumeist ehrenamtlich für das Gemeinwohl tätig sind und mithelfen, überlieferte Werte zu erhalten und weiter zu entwickeln. Sie leisten in Gesellschaft, Verbänden der Volkskultur, Gemeinden und Pfarreien einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der regionalen Kulturformen. Sie setzen unzählige Initiativen, um die Identität des Landes und seine kulturellen Ausprägungen zu bewahren", sagte Eberle bei der Preisüberreichung.

Der Hauptpreis des Salzburger Volkskultur-Preises ging an den Arbeitskreis für regionale Literatur und Sprache, der unter der Leitung von Max Faistauer im Salzburger Bildungswerk angesiedelt ist. Die beiden Förderpreise gehen an den Ramingsteiner Kulturverein "urkult" mit seinem Ausstellungsprojekt "Die Gräfin vom Lungau – Wege in die Zukunft" am Jagglerhof und auf der Burg Finstergrün in Ramingstein unter der Projektleitung von Johann Bogensberger und an den Verein Stadtteilmuseum Liefering für das Projekt "Lieferinger Kulturwanderweg" mit Obmann Werner Hölzl.

Mit dem Museumsschlüssel wurde der Museumsverein Bischofshofen für das Museum am Kastenturm ausgezeichnet, die Anerkennungspreise gingen an den Kultur- und Museumsverein Pfarrwerfen für das Freilichterlebnis 7 Mühlen sowie den Museumsverein Kuchl für das Museum Kuchl.

Den Ferdinand-Eberherr-Preis, der zum zehnten Mal von den Salzburger Nachrichten und der Kurt-und-Felicitas-Vössing-Stiftung Gütersloh vergeben wurde, erhielten die Seebühne Seeham, den 2. Preis das English youth theater – Jugendtheater Akzente und den 3. Preis die Freilichtspiele Thalgau.

Volkskulturpreis für maßgebliche Impulse im volkskulturellen Leben
Mit dem Volkskulturpreis sollen maßgebliche Impulse für das volkskulturelle Leben in Salzburg gesetzt werden. Die Palette reicht von der Erneuerung heimischer Bräuche über innovative Impulse bis hin zur volkskundlichen Forschung und zur Begegnung der Kulturen. Ein Schwerpunkt liegt in der Jugend- und Gemeinschaftsarbeit. Ein Hauptpreis in der Höhe von 6.000 Euro und zwei Förderpreise mit je 3.000 Euro werden alle zwei Jahre vergeben. Eine namhafte Jury unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Albert Hartinger (Passau-Regensburg) und den Mitgliedern Univ.-Prof. Dr. Karl Müller (Salzburg), Robert Wimmer (Lungau Kultur), Ingrid Weydemann MAS (Museum Fronfeste Neumarkt) und Mag. Michaela Habetseder (Salzburger Bildungswerk) hat aus den 40 Einreichungen die Preisträger nominiert. "Die Preisträger des ersten Salzburger Volkskulturpreises stehen beispielhaft für das gemeinschaftliche Engagement vieler Menschen in Stadt und Land", erläuterte die Landesrätin. Dieser Landespreis wird vom Ressort Volkskultur sowie den "Salzburger Nachrichten" und der Kurt-und-Felicitas-Vössing-Stiftung unterstützt. Das Referat Kulturelle Sonderprojekte wirkt bei der Verleihung der Preise mit.

Die Mitglieder des Arbeitskreises für regionale Literatur und Sprache unterstützen Mundartschaffende aus Salzburg durch Begegnungen (z.B. Henndorfer Einkehr) und Fortbildungsseminare (z.B. Schreibwerkstätten). Wichtigste Anliegen sind die Qualität der Mundartliteratur zu sichern, Menschen zu ermutigen, sich in ihrer Mundart auszudrücken und eine Plattform für Erfahrungs- und Gedankenaustausch zu bieten. So schreibt der Vorsitzende: "Unsere Druckwerke glänzen nicht durch riesige Auflagen, dennoch erzielt unser kreatives Schaffen in den Regionen, in deren Dialekt sie geschrieben sind, eine nicht zu unterschätzende Breitenwirkung." Das vom Arbeitskreis herausgegebene "Salzburger Dialektmosaik" ist in dieser Hinsicht eine gelungene, aktuelle Darstellung der inhaltlichen Breite und Tiefe der Salzburger Mundartautoren. "Ich freue mich über die Jury-Entscheidung, weil Kulturvereine ausgewählt wurden, in denen die Menschen im Mittelpunkt der Projekte stehen", sagte Eberle.

16 Einreichungen für den Museumsschlüssel
Der Museumsschlüssel ist mit insgesamt 7.200 Euro dotiert und teilt sich in einen Hauptpreis mit 3.600 Euro und zwei Anerkennungspreise in der Höhe von je 1.800 Euro. Eine vierköpfige Jury hat die Einreichungen von 16 Museen bewertet. "Viele Hände tragen bei, dass die Volkskultur lebendig ist, dass das Theaterspiel lebendig ist und dass wir mehr als 35 Prozent mehr Besucher in den Heimatmuseen haben als noch vor zehn Jahren", so Eberle.

Ferdinand-Eberherr-Preis als Theaterpreis für das Amateurtheater
Zehn Jahre ist es her, dass die "Salzburger Nachrichten" und die Vössing-Stiftung Gütersloh den mit insgesamt 6.000 Euro (1. Preis 3.000, 2. Preis 2.000, 3. Preis 1.000 Euro) dotierten Ferdinand-Eberherr-Preis als Theaterpreis für das Amateurtheater im Land Salzburg ins Leben gerufen haben. Namensgeber ist der 1982 verstorbene Mitbegründer des Salzburger Amateurtheaterverbandes, Regisseur, Theaterautor und Pädagoge Ferdinand Eberherr. Eingeladen waren bestehende Theaterensembles ohne Mitwirkung professioneller Schauspieler. Eine Jury bewertete die von ihr besuchten Inszenierungen. Die Preisgelder stellt die Vössing-Stiftung zur Verfügung, die "Salzburger Nachrichten" geben Platz für die Berichterstattung über die Inszenierungen und die Preisträger. Heuer erfährt der Eberherr-Preis eine Aufwertung durch die gleichzeitige Vergabe mit dem Salzburger Volkskulturpreis. Die Fachjury (Vorsitzende: ORF-Regisseurin Brigitte Trnka, Regisseur Florian Fleischhacker (die Kleingmainer), SN-Redakteur Bernhard Strobl und ein Mitglied der Preisträgergruppe des Vorjahres) hat bis dato 145 Inszenierungen von mehr als 60 Laienbühnen gesehen und bewertet.

Die ausgezeichneten Gruppen: 1998: Antheringer Laientheater mit "Die Grattleroper" und Theatergruppe stutz mit "King Killa".1999: Freilichtspiele Thalgau mit "Oscar" und Theatergruppe Leogang mit "Der Schrecken der Saison" (Sonderpreis). 2000: Theatergruppe Mokrit, Ramingstein, mit "Die Fabrik". 2001: Theatergruppe Abtenau mit "Der Holledauer Schimmel" und Theatergruppe St. Andrä für "Feldpost Nr. 75/II" (Förderpreis). 2002: English Drama Group: 1. Preis mit "Chamber Music", Seebühne Seeham: 2. Preis mit "Drachendurst oder der rostige Ritter", Freies Theater Schwarzach: 3. Preis für "Vampire wie wir". 2003: Theatergruppe Abtenau: 1. Preis mit "Der Goggolori", Theater Spätlese: 2. Preis mit "Der kleine Prinz", Theatergruppe St. Veit: 3. Preis mit "Der kleine Prinz". 2004: TriLenz-Theater, Burgspiele: 1. Preis: "Die Kinder des Teufels", Theatergruppe Mokrit: 2. Preis mit "Die Bettlerhochzeit", Theatergruppe Thalgau: 3. Preis "Ladies Night". 2005: Marktbühne Berchtesgaden: 1. Preis mit "Hamlet backside", Theatergruppe St. Veit: 2. Preis "Jedermann", English Drama Group: 3. Preis mit "Tagebuch eines 15-Jährigen". 2006: Mokrit: 1. Preis: "Abraham", Theater Eching: 2. Preis für "Der zerbrochene Krug", Theater Kaprun: 3. Preis für: "Caspar Vogl".
 
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