Franzose Georges Prêtre dirigiert NJK zum ersten Mal
Wien (orf) - Eine Premiere und ein Jubiläum zugleich bietet der ORF am ersten Tag des Jahres
2008: Zum bereits 50. Mal überträgt er das traditionelle „Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker“
in alle Welt, zum ersten Mal leitet der französische Dirigent Georges Prêtre das traditionsreiche Konzert
im Wiener Musikverein. Dorthin hatten bereits Mitte November die Wiener Philharmoniker, der ORF und das Musiklabel
Decca zu einer Auftaktpressekonferenz in Anwesenheit Prêtres geladen.
Goldene Hochzeit mit Wiener Vollblutpferd und französischem Jockey
Zu einem besonderen Debüt begrüßte der Leiter der Wiener Philharmoniker, Dr. Clemens Hellsberg,
und freute sich, mit Georges Prêtre einen Maestro zu präsentieren, „der unserem Orchester seit 45 Jahren
verbunden ist“. Der bereits 83-jährige Musiker sei laut Hellsberg „der beste Beweis dafür, dass das Alter
nur eine bestimmte Zahl im Reisepass ist. Sie werden kaum einen jugendlicheren Künstler in der Szene finden
als ihn.“ Seinen juvenilen Charme versprühte der agile Grandseigneur in vollen Zügen: „Ich danke den
Philharmonikern, die ich sehr liebe, für diese Gelegenheit. Dieses Orchester ist für mich wie ein Vollblutpferd,
das alle Qualitäten eines solchen besitzt, und nur darauf wartet, die Impulse des Jockeys zu bekommen. Dieser
Jockey bin dann wohl ich“, so Prêtre. Hellsberg dankte auch dem ORF, der 2008 bereits zum 50. Mal weltweit
überträgt und dadurch das österreichische Musikereignis zum populärsten internationalen Konzert
gemacht hat. ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz: „Das Neujahrskonzert ist österreichisches Kulturgut und
Teil unserer Identität. Wir sind stolz, dass die Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern über die
vergangenen 50 Jahre erfolgreich gewachsen ist und wir miteinander die Meisterklasse erreicht haben. Deshalb freuen
wir uns auf die goldene Hochzeit am 1. Jänner 2008 und hoffen natürlich auf eine diamantene“, so Lorenz.
Sportliches Neujahrskonzert
Dem langjährigen ORF-Live-Kommentator des Neujahrskonzerts, Ernst Grissemann, dankte der ORF-Programmdirektor
für seine großartigen Dienste und freute sich, ORF-Kulturlady Barbara Rett als Nachfolgerin zu präsentieren.
Weiters kündigte Lorenz einen von Georg Riha gestalteten Pausenfilm als Reminiszenz an die im Juni 2008 stattfindende
Fußball-EM an. Musikalisch werde laut Clemens Hellsberg gleich zwei sportlichen Großereignissen im
Rahmen des Neujahrskonzerts 2008 Rechnung getragen: Anlässlich der Olympischen Sommerspiele stehe der „Chineser-Galopp“
von Johann Strauß Vater auf dem Programm, aus Anlass der Fußball-EM die „Sport-Polka“ von Joseph Strauß.
Choreograph Nicolas Musin widmet dem Fußball ein witzig-frech pointiertes Ballettstück. „Musik und Sport
haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick glauben möchte: den völkerverbindenden Aspekt und
dass man keine gemeinsame Sprache benötigt, um zu verstehen“, so Hellsberg.
Das Neujahrskonzert 2008 bietet aber noch weitere Premieren: Zum ersten Mal ist die Albertina Schauplatz für
das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper. Für ihren zweiten Auftritt wurde der Karlsplatz ausgewählt.
Ebenfalls zum ersten Mal wird der Donauwalzer in der Choreographie von Christian Tichy live im Musikverein getanzt.
Programmschwerpunkt im ORF
Bei der Übertragung des Neujahrskonzerts allein wird es auch diesmal nicht bleiben: Als Einstimmung auf das
Konzertereignis des Jahres präsentiert der ORF einen Programmschwerpunkt, u. a. bestehend aus der Dokumentation
„Die Welt der Wiener Philharmoniker“ (30. Dezember), ein Georges-Prêtre-Porträt (ebenfalls am 30. Dezember),
die Dokumentation „Hinter den Fassaden – Die Geheimnisse der Wiener Ringstraße“ (1. Jänner) und den
traditionellen Blick hinter die Kulissen: „Auftakt zum Neujahrskonzert“ (1. Jänner). Weiters stehen die bewährten
Wiederholungstermine – am 5. Jänner in voller Länge in 3sat, am 6. Jänner Teil zwei des Konzerts
– auf dem ORF-Spielplan. |