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Österreich und Ungarn: gemeinsame Regierungssitzung |
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erstellt am
30. 11. 07
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Gusenbauer:
"Österreich und Ungarn vertiefen ihre Freundschaft"
Die gemeinsame Sitzung unterstreicht die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen unserer
beiden Staaten
Budapest (sk) - Als "ausgesprochen gut und harmonisch" bezeichnete heute Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
die Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn am Rande einer gemeinsamen Sitzung der österreichischen
und der ungarischen Regierung in Budapest. Die beiden Regierungen vertieften in gemeinsamen Gesprächen ihre
grenzüberschreitende und europäische Zusammenarbeit, vor allem in Hinblick auf die bevorstehende Schengen-
Erweiterung. Auf der Tagesordnung standen weiters Themen wie die Entwicklung der Infrastruktur, die ungarische
EU-Ratspräsidentschaft 2011, Energiepolitik und Klimasicherheit.
"Die gemeinsame Sitzung unterstreicht die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen unserer beiden Staaten.
Unsere beiden Länder wachsen immer mehr zusammen. Dieser Prozess wird sich durch den Abbau der Grenzkontrollen
im Rahmen der Schengen-Erweiterung noch mehr vertiefen. Europa hat unserer bilateralen Kooperation noch zusätzliche
Dynamik verliehen, Österreich und Ungarn haben von der Europäisierung Mitteleuropas gleichermaßen
profitiert", sagte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.
Österreich und Ungarns Partnerschaft in Mitteleuropa wäre lange erprobt, so Gusenbauer. Als Beispiel
für die guten Beziehungen nannte der Bundeskanzler etwa die heute ebenfalls unterzeichneten bilateralen Verträge,
die zu einer engeren Kooperation in den Bereichen Außenpolitik, Gesundheit und Wirtschaft führen werden.
"Wir haben aber auch Fragen diskutiert, über die wir nicht ganz einer Meinung sind. Alle strittigen Fragen
sind aber bereits gelöst oder sie sind auf dem Weg, gelöst zu werden", meinte Gusenbauer etwa in
der Frage der Errichtung einer Müllverbrennungsanlage in Heiligenkreuz. "Die Standortfrage wird von den
Behörden und nicht von der Politik getroffen. Die Politik hat für die Lösung einer solchen Frage
aber einen Mechanismus geschaffen, um zu einer breit akzeptierten Lösung zu gelangen. In dem äußerst
aufwändigen Verfahren, dem Umweltverträglichkeitsverfahren, können alle Parteien in gleichberechtigter
Weise ihre Bedenken einbringen und ihre Einwände geltend machen. Die ungarische Seite kann sich in diesem
Prozess ebenso gleichberechtigt einbringen, wie die österreichische", so der Bundeskanzler.
Im Hinblick auf die offenen Fragen zwischen OMV und MOL meinte der Kanzler, dass die Regierungen nur Rahmenbedingungen
vorgeben und die Unternehmen zu nichts zwingen können. "Ich bin zuversichtlich, dass die offenen Fragen
nach intensiven Gesprächen von den Unternehmungen alleine gelöst werden können. Die Entscheidung
liegt nun beim Management und den Eigentümern", so Gusenbauer.
Der ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány lobte die mentale und freundschaftliche Verwandtschaft
zwischen Österreich und Ungarn. "Es ist ein Zeichen für die gute Qualität unserer Beziehungen,
wie man mit offenen Fragen umgeht. Beide Seiten beweisen ein hohes Maß an gutem Willen und Wohlwollen zur
Lösungsfindung", so der ungarische Ministerpräsident.
"Wir haben vereinbart, das nächste Treffen dieser Art in einem Jahr in Wien abzuhalten. Unser Verhältnis
ist vorbildlich und es gibt nicht wenige in Europa, die uns darum beneiden", so Bundeskanzler Gusenbauer abschließend. |
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Plassnik: "Ungarn - geschätzter und respektierter Partner auf allen Ebenen"
Außenministerin bei zweiter gemeinsamer Regierungssitzung in Budapest
Wien (bmeia) - "Der Countdown läuft. In 22 Tagen wird unsere Nachbarschaft mit Ungarn mit
der Schengenerweiterung einen europäischen Quantensprung erleben. Mit den Grenzzäunen und -balken werden
endlich die letzten Reste des Eisernen Vorhangs, der unsere beiden Staaten so lange voneinander trennte, endgültig
verschwinden. Was noch vor 20 Jahren undenkbar war, wird damit zur Realität", so Außenministerin
Ursula Plassnik am 29.11. bei der zweiten gemeinsamen österreichisch-ungarischen Regierungssitzung. "Ungarn
ist Klassenbester bei der Vorarbeit und hat sich gewissenhaft und umsichtig auf die verantwortungsvolle Aufgabe
der Überwachung der EU-Außengrenze vorbereitet. Die Erweiterung des gemeinsamen Schengenraumes wird
nicht ein Weniger, sondern ein Mehr an Sicherheit für uns alle bringen."
"Für die Bevölkerung sind beide, Österreich und Ungarn, jeweils gegenseitig die Nummer eins
auf der Beliebtheitsskala. Diese gemeinsame Regierungssitzung ist daher nicht nur Ausdruck der Fülle und Bandbreite
der engen Nachbarschaftsbeziehungen unserer beiden Länder. Wir wollen damit auch zum Ausdruck bringen, wie
wichtig Vernetztheit und enge Kooperation in unserem zusammenwachsenden Europa sind", so Plassnik.
"Ungarn ist ein geschätzter und respektierter Partner auf allen Ebenen - regional, in Europa und global.
Die Themenpalette unserer Zusammenarbeit ist sehr breit. Sie reicht vom gemeinsamen Einsatz für das internationale
Verbot der Streumunition über die Zusammenarbeit in der Regionalen Partnerschaft bis zur immer engeren konsularischen
Kooperation", unterstrich die Ministerin. Bei der gemeinsamen Regierungssitzung wurden bilaterale Fragen der
kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit ebenso erörtert wie die jüngsten Entwicklungen
in der Europäischen Union. Am Rande der Sitzung wurde von den Außenministerinnen Plassnik und Göncz
ein Kooperationsabkommen im konsularischen und Sicherheitsbereich unterzeichnet.
"Unsere konsularische Kooperation ist ein Bereich der österreichisch-ungarischen Zusammenarbeit mit besonders
hoher Dynamik", betonte Plassnik. So wurden die ersten gemeinsamen Visastellen der EU von Österreich
und Ungarn in Chisinau und Podgorica eröffnet. Mit dem heute unterzeichnetem Kooperationsabkommen wird die
Basis geschaffen, dass sich Österreich und Ungarn in Visafragen künftig wechselseitig an ausgesuchten
Orten außerhalb der EU vertreten können. "Durch dieses Abkommen wird unsere traditionell gute Zusammenarbeit
im Visabereich auf eine neue Stufe gehoben. Das schafft einen konkreten Mehrwert für unsere Bürger. Es
beweist aber auch die Stärke unseres gegenseitigen Vertrauens - das Abkommen ermöglicht es uns beiden,
jetzt auch an Orten vertreten zu sein, wo uns dies bis jetzt nicht möglich war."
Plassnik: "Mit der gezielten gegenseitigen Unterstützung und der engen Kooperation in Konsularfragen
nehmen Österreich und Ungarn eine Vorreiterrolle in der EU ein. Dies sollte auch Modellcharakter für
den künftigen europäischen auswärtigen Dienst haben", erläuterte Plassnik. "Österreicher
können sich also in Notfällen an ungarische Botschaften und Konsulate wenden. Umgekehrt gilt dies auch
für die Ungarinnen und Ungarn in den betreffenden Ländern." |
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