Novellierung macht Ökostromgesetz zum Fossilstromgesetz
Reichraming (pvaustria) - Die Produktion von Ökostrom wird aufgrund
des veröffentlichten Begutachtungsentwurfes zum neuen Ökostromgesetz sowie des Entwurfes zur Ökostromverordnung
auf Basis des bestehenden Gesetzes in Zukunft nur unter äußerst schlechten Bedingungen und wenn überhaupt
nur sehr eingeschränkt möglich sein.
Mit den 21 Millionen Euro pro Jahr wird es im besten Fall gelingen ein Drittel des prognostizierten jährlichen
Stromverbrauchszuwachses mit Ökostrom zu decken. Zur Deckung der verbleibenden zwei Drittel ist damit der
Bau neuer Gaskraftwerke die logische Konsequenz.
"Somit macht diese Novelle zum Ökostromgesetz dieses tatsächlich immer mehr zu einem Fossilstromgesetz",
gibt Photovoltaic Austria Präsident Bernd Rumplmayr zu bedenken. Und weiter: "Erschwerend ist, dass in
diesen Entwürfen nicht wie angekündigt Barrieren abgebaut wurden, sondern weitere dazu gekommen sind".
Denn in der Tat ist es so, dass die ohnedies auf die kurzen Förderzeiträume zu niedrigen Tarife weiter
massiv gesenkt wurden und bei Photovoltaik die Kofinanzierungspflicht der Länder und der Anerkennungsbescheid
als Ökostromanlage nicht gestrichen wurden.
Es wird auch weiterhin praktisch nicht möglich sein Anlagen gewerblich zu betreiben, weil diese steuerrechtlich
unter Liebhaberei fallen. Auch werden künftig keine größeren Anlagen mit geringeren spezifischen
Kosten errichtet werden können. Einzelne Bundesländer werden sich möglicherweise wieder nicht an
der Kofinanzierung beteiligen und damit verhindern, dass Interessenten aus diesen Ländern das Ökostromgesetz
in Anspruch nehmen können.
Somit ist zu erwarten, dass wieder die ohnedies geringen Fördermittel nicht abgeholt werden können.
Die Erreichung der österreichischen und europäischen Klimaschutzziele ist damit in weite Ferne gerückt.
Bernd Rumplmayr kritisiert: "Mit diesem Entwurf kann auch die wenig ambitionierte (Originaltext) österreichische
Photovoltaik Roadmap des BMVIT nicht erfüllt werden."
Bernd Rumplmayr abschließend: "Angesichts des dramatischen Appells des UNO-Generalsekretärs sowie
des IPCC verliert Österreich weiter international an Reputation und reiht sich in die Gruppe der Ökostrom-Verhinderer
ein." |