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Ergebnisse der PIRLS-Studie |
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erstellt am
29. 11. 07
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Schmied:
Deutsche Sprache ist zentraler Schlüssel zum Leseerfolg
Platz im Mittelfeld ist Beleg für Reformprojekte – Verpflichtendes Kindergartenjahr
für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen ist Basis für Leseerfolg in der Schule
Wien (bmukk) - "Die PIRLS-Studie zeigt, wie gut unsere VolksschülerInnen im internationalen
Vergleich Lesen können. Ein Platz im Mittelfeld bestätigt mich in meinen Reformvorhaben. Vor allem das
Beherrschen der deutschen Sprache ist für den Leseerfolg besonders wichtig. Deshalb gibt es ab kommendem Herbst
2008 das verpflichtende Kindergartenjahr mit spezieller Sprachförderung für Kinder mit Sprachdefiziten",
so Bundesministerin Claudia Schmied bei der Präsentation der Ergebnisse der PIRLS-Studie.
Besonders beachtenswerte Resultate der PIRLS-Studie:
- SchülerInnen profitieren vom Besuch einer vorschulischen Einrichtung wie dem Kindergarten oder der Vorschule.
- Relativ große Differenzen bei der Leseleistung gibt es zwischen Einheimischen und MigrantInnen. Die zweite
MigrantInnengeneration schneidet beim Leseverständnis kaum besser ab.
- "Diese Ergebnisse weisen in dieselbe Richtung: Die deutsche Sprache ist zentraler Schlüssel zum Leseerfolg.
Hier werde ich ansetzen", so Bundesministerin Schmied.
- Der sozioökonomische Einfluss ist relativ groß - höher gebildete Eltern fördern ihre Kinder
wesentlich häufiger.
- Nur 23 % der SchülerInnen lesen außerhalb der Schule literarische Texte.
- "Das Erlernen des Lesens beginnt nicht erst in der Schule. Der Start erfolgt im Elternhaus und im Kindergarten
mit der Vermittlung der Freude am Lesen. Deshalb will diese Bundesregierung den Kindergarten als Bildungsgarten
stärken", so Schmied.
- In Österreich gibt es wenig SpitzenleserInnen, aber 16 % Risikokinder im Lesen.
"Spitzenleistungen brauchen eine breite Basis. Wir wollen den LehrerInnen das Rüstzeug geben, Talente
ebenso wie Schwächen im Lesen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig zu
setzen. Deshalb setzen wir ab sofort einen Schwerpunkt in der VolksschullehrerInnenaus- und -fortbildung zur frühzeitigen
Erkennung von besonderen Talenten und besonderen Schwächen", betont Ministerin Schmied.
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Brinek fordert Offenlegung aller PIRLS-Materialien
Mehr Transparenz - Bundesländerauswertung gefordert, um rasch die richtigen Schlüsse
ziehen zu können
Wien (övp-pk) - "PIRLS scheint nicht so viele methodische Fehler aufzuweisen, wie das bei
PISA der Fall ist, weil sich diese Leistungserhebung nur auf das Lesen konzentriert und eine geringere Teilnehmerzahl
- in diesem Fall ‚nur' 40 Länder plus fünf Provinzen - aufweist. Genaueres kann man allerdings erst nach
Offenlegung aller Materialien sagen", so ÖVP- Wissenschaftssprecherin Dr. Gertrude Brinek zur PIRLS-Studie.
Brinek fordert daher die Offenlegung aller PIRLS-Studienunterlagen, vor allem einen Bundesländervergleich
und eine rasche Endauswertung derselben. Gleiches gilt auch für alle anderen internationalen Studien wie PISA.
Brinek, die in diesem Zusammenhang ausdrücklich als Wissenschafterin verstanden werden will, weist darauf
hin, dass "in unterschiedlichen Ländern verschieden angelegte und kulturell rückgebundene Sprachen
gesprochen werden, diese Sprachen verschieden ‚schwierig' sind und auf verschiedene Weise Sinngehalte ausdrücken".
Wenn zu den Kompetenzen auch das Umgehen-Können mit "multiple-choice"-Fragen gehört, müsse
klar sein, dass auch hierin manche Länder mehr und manche weniger Erfahrungen und Übung haben. "Für
Österreich heißt das: Wollen wir unsere Didaktik an solchen Verfahren orientieren?" Zudem hätten
die Profis im Bereich der Fachdidaktik und Methodik generell die Frage nach dem Wert und Unwert von PIRLS zu beantworten.
"Hier - so wie auch bei PISA - bleibt die Frage offen, ob mit dem Testverfahren ein heimlicher globaler Lehrplan
eingeführt wird, der die nationalen Lehrpläne aushebelt", so die ÖVP-Wissenschaftssprecherin.
Bestimmte Dinge erachtet Brinek als "Nona", da bestimmte Schüler/innen mit einem leseafinen Familienhintergrund
mehr Lesefreude haben. Eine stärker ausgeprägte Leseneigung sei daher bei diesen Kindern auch zu erwarten
gewesen. "Mädchen präferieren in diesem Alter die Freizeitbeschäftigung ‚Lesen' stärker
als Buben, die Outdoor-Beschäftigungen vorziehen." Daher sei auch das geschlechterspezifische Abschneiden
erklärbar.
Im Bezug auf Rückschlüsse auf bildungspolitische und pädagogische Maßnahmen hält die
Assistenz-Professorin der Uni Wien fest: Erste Ansprechpersonen sind die Fachdidaktiker bzw. die Lehrerinnen und
Lehrer selbst. Weiters ist die Studie dann hilfreich, wenn sie Rückschlüsse auf spezifisch regionale
Maßnahmen zulässt, d.h. eine Regional- und Spezialauswertung enthält. Die internationale Schulentwicklung
orientiert sich immer mehr an "capacity-prinzipien", d.h. welche Maßnahmen, Hilfen und Ressourcen
braucht die jeweilige Schule, um ihrem Bildungsauftrag nachzukommen. Für diesen Ansatz liefert die aktuelle
PIRLS-Studie die beste Begründung. "Vordringliche Aufmerksamkeit gehört wohl den Risikokindern und
der Stärkung ihrer Lesemotivation, damit diese Kinder nicht die künftigen Bildungsverlierer sind."
Das heißt: "Schluss mit der Gießkanne, Schluss mit der Zentralverordnung pädagogischer Maßnahmen,
sondern Stärkung der Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer vor Ort", so die ÖVP- Wissenschaftssprecherin.
Abschließend hält Brinek fest: "So wie PISA sich selbst neuerdings verbietet, aus den Ergebnissen
Rankings abzuleiten, wird das wohl auch für PIRLS gelten müssen." |
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Brosz: Mittelmäßiges PIRLS-Ergebnis Folge des Schüssel-Gehrer-Bildungssparkurses
Gratis-Kindergarten und Frühförderung nötig
Wien (grüne) - Das Ergebnis der PIRLS-Studie für VolksschülerInnen ist die Folge des
Schüssel-Gehrer-Bildungssparkurses. "Die Einsparung von rund 6000 Pflichtschul- lehrerInnenposten seit
Antritt der schwarz-blauen Regierung konnte nicht ohne Folgen bleiben", so Dieter Brosz, Bildungssprecher
der Grünen, anlässlich der Präsentation der Studie zur Lesefähigkeit von VolksschülerInnen.
"Angesichts der schon bekannten sozialen Ungleichheit, kann man nicht erwarten, dass ohne umfassende Fördermaßnahmen
bessere Ergebnisse heraus kommen", stellt Brosz weiter fest. Es müssen daher dringend Maßnahmen
zur Förderung der Lesekompetenz getroffen werden. "Denn am Ende der Schulpflicht können rund 20%
der SchülerInnen nicht ausreichend sinnerfassend lesen", so Brosz.
Leseförderung muss besonders früh ansetzen. Sinnerfassendes Lesen ist die Grundlage für das selbständige
Erwerben von Wissen. "Es hat wenig Sinn erst am Ende der Pflichtschulzeit darüber zu klagen, dass Jugendliche
nicht sinnerfassend lesen können," so Brosz. Schon im Kindergarten wird der Grundstein für die Sprachkompetenz
gelegt. Kinder, die länger als ein Jahr den Kindergarten besucht haben, schneiden deutlich besser ab.
"Ein kostenloser Kindergartenbesuch für alle Kinder, sprachliche Frühförderung durch entsprechend
ausgebildete PädagogInnen und zusätzliche FörderlehrerInnen in den Schulen sind die notwendigen
Maßnahmen um die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen wesentlich zu verbessern", fordert Brosz. |
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Haubner: Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und Chancen
Das BZÖ tritt für ein kostenloses Bildungsjahr im Kindergarten für alle
Kinder ein
Wien (bzö) - Die stellvertretende Klubobfrau des BZÖ Bildungssprecherin Ursula Haubner
spricht sich angesichts der besorgniserregenden Ergebnisse der PIRLS-Studie dafür aus, "für alle
Kinder ein kostenloses Bildungsjahr im Kindergarten zu verwirklichen. Alle Kinder haben ein Recht auf gleiche Zukunftschancen
und Bildung", so Haubner, die angesichts der Lesestudie aber auch vor übertriebener Panikmache und Verunsicherung
warnt. Das BZÖ fordere massive Verstärkungen im Bereich der Sprachförderung, "denn Sprache
ist der wichtigste Schlüssel zur Bildung", so Haubner.
"Das BZÖ tritt deshalb für ein kostenloses Bildungsjahr im Kindergarten für alle Kinder ein.
Gleiche Chancen für alle Kinder. Mit dem BZÖ-Modell würden Selektionen durch Schuldirektoren und
bürokratische Hürden vermieden werden, die Eltern nicht belastet und unsere Kinder optimal auf ihren
weiteren Lebensweg vorbereitet So besuchen laut Armutskonferenz bei den 4- bis 6 Jährigen Kinder armutsgefährdeter
Eltern deutlich weniger in den Kindergarten (57%) als nicht-arme Kinder (75%)", bekräftigt Haubner.
Für das BZÖ sei die Schuleingangsphase besonders wichtig, um Kinder mit Sprachdefiziten und zum Erlernen
der deutschen Sprache auch zu fördern. "Daher ist ein klares vorschulisches Angebot diesen Kindern anzubieten.
Das kann ich aber derzeit nicht erkennen, denn das Vorschuljahr und das Schuleingangsjahr ist sehr nebulos im Regierungsprogramm
angeführt", sagte Haubner und erinnert in diesem Zusammenhang an den BZÖ-Entschließungsantrag
bezüglich der Erstellung eines nationalen Bildungsplanes zumindest für das letzte Kindergartenjahr mit
dem Schwerpunkt auf Sprachförderung. |
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Ettl: Frühförderung verbessern
Verpflichtendes Vorschuljahr soll Kindern helfen, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten
Wien (ak) - "Großen Nachholbedarf bei der Frühförderung", zeigen für
Johanna Ettl, Leiterin des Bildungsbereichs der AK, die Ergebnisse der aktuellen PIRLS-Studie. "Wir müssen
dringend bei der Förderung der Kleinsten ansetzen, damit sie ihre Fähigkeiten voll entfalten können
und die Potentiale unserer Kindern nicht länger verschwendet werden", sagt Ettl. Mit dem Sprachticket
in der bisherigen Form werde Österreich im internationalen Vergleich weiter zurückfallen, kritisiert
Ettl. Die Bildungsexpertin fordert daher die möglichst rasche Einführung eines verpflichtenden und gebührenfreien
Vorschuljahres für alle Kinder als Ausgangsbasis für den späteren Schulerfolg und eine größtmögliche
Chancengleichheit.
Die Ergebnisse der aktuellen PIRLS-Erhebung zeigen den Verbesserungsbedarf bei der Frühförderung.
"Sprachliche und soziale Kompetenz gehören zu den wichtigsten Grundlagen für den schulischen Erfolg
und die Bildungslaufbahn von Kindern. Der günstigste Zeitpunkt sie zu erlernen liegt im Vorfeld der Schule",
sagt Ettl. Schon die letzten beiden PISA-Erhebungen hätten die Probleme der Kinder in Österreich beim
Lesen gezeigt. "Wie sich jetzt herausstellt, reichen die von der letzten Regierung eingeführte Sprachfeststellung
bei der Schuleinschreibung und das Sprachticket im Kindergarten nicht aus. Drei wertvolle Jahre sind verloren gegangen",
so Ettl. Die AK verlangt deshalb ein verpflichtendes Vorschuljahr zur Förderung der sprachlichen und sozialen
Kompetenzen für alle Kinder. Die AK sieht drei Punkte, an denen konkret angesetzt werden muss um die Chancen
vieler Kinder zu verbessern:
- Einführung eines gebührenfreien, verpflichtenden Vorschuljahres für alle Kinder, bei dem das
spielerische Moment im Vordergrund steht. + Förderung vor dem Schuleintritt sowohl für Kinder mit Aufholbedarf
als auch für "begabte" Kinder mit Schwerpunkt auf Sprachkompetenz, Feinmotorik und sozialem Lernen
+ Flexible Kooperationsmodelle von Kindergarten und Schule zur individuellen Förderung mit fließendem
Übergang in die Volksschule
- Mehr BetreuerInnen in Kindergarten und Schule + Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen sollen vermehrt
für die Sprachförderung fortgebildet werden. + Auf Perspektive sollen die KindergartenpädagogInnen
auf Hochschulniveau ausgebildet werden - wie das heute überall in Europa üblich ist, außer in Österreich
und Deutschland
- Aufwertung des Kindergartens als Bildungseinrichtung In einem bundesweiten Bildungsplan für Kindergärten
soll der Bildungsauftrag deutlich gemacht werden - unter besonderer Berücksichtigung der Frühförderung.
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vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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