Österreichs Industrie beweist Stärke   

erstellt am
29. 11. 07

BA-CA EMI mit starkem Anstieg im November – Aufträge aus dem In- und Ausland nehmen zu – Höchstes Beschäftigungswachstum seit den 70er Jahren
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex (EMI) stieg im November von 52,8 auf 55,0. Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA): „Österreichs Industrie setzt sich im November erfolgreich gegen die ungünstigen Rahmenbedingungen zur Wehr.“ Mit 55,0 erreichte der BA-CA EMI annähernd den Wert vom September. „Der starke Anstieg unseres Einkaufsmanagerindex belegt, dass Österreichs Industrie nach der leichten Herbstschwäche das Jahr mit einem Wachstum von vier bis fünf Prozent beenden wird“, meint BA-CA Ökonom Stefan Bruckbauer.

Die Erholung des BA-CA EMI resultiert aus der Verbesserung der Auftragslage aus dem In- und Ausland. Nachdem die Industrie im Oktober einen Rückgang des Auftragsvolumens aus dem Ausland meldete, wuchs das Volumen im November wieder an. Der entsprechende Index stieg von 48,2 auf 52,6. Auch die inländische Auftragslage verbesserte sich gegenüber dem November, so dass der Index für den Auftragseingang von 50,1 auf 53,5 zulegen konnte.

„Die Auftragslage für Österreichs Industrie zeigt sich zumindest vorläufig unbeeindruckt vom starken Euro und der Abschwächung in den USA“, so Marianne Kager. Wie von den befragten Einkaufsmanagern gemeldet, stieg dementsprechend die Produktionsdynamik. Dieser Wert erhöhte sich von 52,1 auf 55,7. Dies war einer der stärksten Zuwächse in der Geschichte des BA-CA EMI. Zudem liegt der Produktionsindex mit 55,7 deutlich über dem bisherigen Durchschnitt. Trotz der starken Produktionsdynamik im November konnten nicht alle Aufträge abgearbeitet werden, der Auftragsbestand stieg entsprechend stark von 50,3 auf 53,5.

Angesichts der weiterhin guten Auftrags- und Produktionssituation für Österreichs Industrie kam es im November zu einem beachtlichen Beschäftigungswachstum, wie der Indexanstieg von 54,8 auf 56,8 belegt. „Österreichs Industrie erlebt heuer das stärkste Beschäftigungswachstum seit den 70er Jahren“, so Stefan Bruckbauer. Auch der Zuwachs bei der Einkaufsmenge, der Index erhöhte sich von 50,8 auf 54,6, spricht für den Optimismus der Industrie.

Trotz guter Nachfrage und den gestiegenen Ölpreisen hat sich der Preisdruck bei anderen Rohstoffen für Österreichs Industrie etwas reduziert, der Index ging von 58,1 auf 57,2 zurück. Was Österreichs Industrie derzeit bei den Aufträgen gelingt, nämlich sich der abschwächenden Weltwirtschaft zu widersetzen, trifft bei den Verkaufspreisen nicht zu. Mit einem erneuten Rückgang des Index von 51,6 auf 51,1 erreichte dieser den niedrigsten Wert seit zwei Jahren. Auch bei den Lieferzeiten macht sich die nachlassende Weltkonjunktur bemerkbar, der Index stieg von 42,2 auf 44,5, was dem geringsten Anstieg der Lieferzeiten seit zwei Jahren entspricht.

Insgesamt gehen die Ökonomen der BA-CA davon aus, dass Österreichs Industrie schwungvoll das Jahr beenden wird. „Der Anstieg der Auftragsbestände, der Beschäftigung und der Einkaufsmengen sprechen für den Optimismus der österreichischen Industrie, der zumindest noch bis zur Jahreswende anhalten wird“, resümiert Marianne Kager.

„Die schwächere US-Konjunktur, der starke Euro und das geringere Wachstum im Euroraum können auch an einer sehr wettbewerbsfähigen österreichischen Industrie nicht spurlos vorüber gehen“, meint Stefan Bruckbauer. Österreichs Industrie wird 2008 den Gegenwind dieser negativen Rahmenbedingungen spüren, erwarten die Ökonomen der BA-CA. Mit Rezession rechnen die Ökonomen jedoch nicht und fühlen sich angesichts der guten Ergebnisse im November bestätigt.

Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird.
 
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