Kooperationsabkommen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterzeichnet
Bozen (lpa) - Die Südtirol-Autonomie und die Verwaltung einer mehrsprachigen Region standen
im Mittelpunkt des Treffens von Landeshauptmann Durnwalder mit dem EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, dem
Rumänen Leonard Orban. Durnwalder hat außerdem ein Abkommen über grenzüberschreitende Zusammenarbeit
von Unternehmen und den Aufbau eines Netzwerks für Forschung zwischen 11 europäischen Regionen unterzeichnet.
Am zweiten Tag in Brüssel hat Landeshauptmann Luis Durnwalder gemeinsam mit anderen Regionenvertretern ein
sogenanntes "CEE Cluster Agreement", unterzeichnet. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsabkommen
zwischen 11 Regionen in 8 mittel- und osteuropäischen Staaten, das 43 Clusterinitiativen, in denen mehr als
3.000 Unternehmen und Forschungsungsinsitute organisiert sind, einschließt, darunter das TIS in Bozen. Neben
Südtirol haben das Abkommen Regionen aus Österreich, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Kroatien und Polen
unterzeichnet. Landeshauptmann Durnwalder: "Es handelt sich um ein Dreijahresprogramm, dessen Ziel es ist,
die Unternehmen zu vernetzen und grenzübergreifende Kooperationsprojekte im Bereich Innovation und technische
Entwicklung zu fördern." Im kommenden Jahr sollen weitere europäische Regionen dem Abkommen beitreten.
Im Anschluss hatte Durnwalder ein Zusammentreffen mit dem EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban.
"Ich habe Orban die Besonderheit unserer Autonomie, wie zum Beispiel das Recht auf den Gebrauch der Muttersprache
im öffentlichen Bereich oder die Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der drei Sprachgruppen
erklärt." Besonderen Wert maß Durnwalder auch der Vorstellung der dreisprachigen Freien Universität
Bozen zu. Orban zeigte sich sehr beeindruckt und interessierte sich auch für die mehrsprachige Medieninformation
und für die Modalitäten der Integrierung von Einwandererkindern in das Südtiroler Schulsystem. Durnwalder
stellte dem EU-Kommissar das Projekt der Sprachzentren und andere Maßnahmen vor, die diesen Kindern den Spracherwerb
und die Integration erleichtern. Durnwalder lud Orban nach Südtirol ein, um sich vor Ort ein Bild der Autonomie
zu machen. "Für Orban ist Südtirol ein Vorzeigemodell für die Lösung von Konflikten und
das friedliche Zusammenleben von mehreren Sprachgruppen", erklärte Durnwalder. Der EU-Kommissar für
Mehrsprachigkeit kündigte seinen Besuch für den nächsten Sommer an. |