Pröll: Internationales Know-how nach Niederösterreich geholt
Wien (nlk) - In Wien unterzeichneten am 26.11. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Dr. Robert
Aymar, Generaldirektor des Europäischen Kernforschungszentrums CERN, einen Vertrag zum Krebstherapie- und
-forschungszentrum MedAustron. Dieses Zentrum soll bis 2012 in Wiener Neustadt errichtet und in Betrieb genommen
werden.
„Durch diese Zusammenarbeit werden eine weltweit führende Wissenschaftsinstitution sowie internationales Know-how
nach Niederösterreich geholt und das ‚neue Niederösterreich' weiter ausgebaut. MedAustron ist am besten
Wege, das zu werden, was wir uns erwarten, und Niederösterreich wird damit so weiterentwickelt, dass die in
vielen Bereichen bereits erreichte Spitzenposition gefestigt werden kann", betonte Pröll im Rahmen der
Vertragsunterzeichnung. Dazu gehören laut Pröll die Schaffung von 1.100 hoch qualifizierten Arbeitsplätzen,
die Behandlung von rund 1.200 PatientInnen pro Jahr und ein Imagegewinn für Niederösterreich. Damit könnten
auch zahlreiche internationale ForscherInnen gewonnen, entsprechende Betriebe rund um MedAustron angesiedelt und
wissenschaftliche Forschung und wirtschaftliche Entwicklung im Land forciert werden, so der Landeshauptmann.
Robert Aymar betonte, dass die Zusammenarbeit von CERN und Niederösterreich im Hinblick auf MedAustron für
das CERN wichtig sei und die von diesem Forschungszentrum entwickelten Instrumente zahlreichen PatientInnen zugute
kommen würden.
Das Europäische Kernforschungszentrum CERN ist das weltgrößte Physik- und Beschleunigerzentrum.
Es wurde 1954 gegründet und liegt nahe der Stadt Genf. Rund 12.000 WissenschafterInnen sind hier in den Bereichen
Forschung und Entdeckung, Technologie, Ausbildung und Kollaborationen tätig, wobei mit 85 Ländern der
Erde zusammengearbeitet wird. Unter anderem wurde am CERN das World Wide Web entwickelt.
In den kommenden zwei bis drei Jahren wird ein rund 20-köpfiges Team - bestehend aus heimischen WissenschafterInnen
sowie AHS- und HTL-AbsolventInnen - im CERN Erfahrungen sammeln und an der Entwicklung des Teilchenbeschleunigers
mitarbeiten, der künftig am MedAustron-Zentrum zum Einsatz kommen wird. Später werden diese niederösterreichischen
Fachleute das MedAustron-Projekt vor Ort betreuen. „Das MedAustron-Team wird also wieder nach Niederösterreich
zurückkehren", hielt Landeshauptmann Pröll fest.
Das Krebstherapie- und -forschungszentrum MedAustron wird in der Nähe des Flugplatzes Wiener Neustadt bzw.
zwei Kilometer vom örtlichen Krankenhaus entfernt errichtet werden. Die ersten Vorbereitungen für bauliche
Maßnahmen werden 2008 gesetzt, die Fertigstellung wird für 2012 erwartet. Mit modernster und präzisester
Bestrahlungstechnik sollen hier mittels Protonen und Kohlenstoff-Ionen Tumore behandelt werden, wobei das umliegende
Gewebe weitestgehend geschont wird. |