Rohstoffverknappungen und der stark gestiegene Rohölpreis setzen die Lack- und Anstrichmittelindustrie
unter Druck
Wien (pwk) - Ein um die 100 Dollar pro Barrel liegender Rohölpreis führt dazu, dass nahezu
bei allen rohölabhängigen Vorprodukten für die Herstellung von Lack- und Anstrichmittel drastische
Preissteigerungen festzustellen sind. So erhöhte sich in den letzten Monaten die Lösungsmittelpreise
um 15 – 18 %. Harze und Bindemittel haben sich im gleichen Zeitraum um mehr als 15 % verteuert. Spezialrohstoffe
wie Pigmente und Additive, die für die Lackherstellung unverzichtbar sind, kosten um bis zu 8 % mehr.
Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass die Preise für die Rohstoffe der Lack- und Anstrichmittelindustrie
seit dem Jahr 2000 um 40 % gestiegen sind. Die Erzeugerpreise der Lack- und Farbenindustrie erhöhten sich
im gleichen Zeitraum jedoch nur um rund 10 %. Durch ebenfalls gestiegene Transport-, Logistik- und Personalkosten
kommen die Lack- und Anstrichmittelhersteller immer mehr unter Druck.
Verschärft wird die Situation noch durch den enormen Rohstoffbedarf Asiens, aber auch durch die – aufgrund
von Firmenzusammenschlüssen – kleiner werdende Anzahl von Rohstoffanbietern.
Der harte Wettbewerb hat eine Weitergabe der hohen Rohstoffkosten vielfach unmöglich gemacht. Durch viele
effizienzsteigernde Maßnahmen und Ausschöpfen aller Synergiepotentiale versuchte die Lack- und Anstrichmittelindustrie
hier gegenzusteuern. Alle diesbezüglichen Potentiale scheinen nun ausgereizt zu sein. Eine Weitergabe der
starken Kostenerhöhungen ist zu erwarten. |