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Vizekanzler Molterer im ORF-"Journal zu Gast" |
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erstellt am
10. 12. 07
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Molterer: Wir werden auch 2008 die Kraft haben, die Richtung zu bestimmen
Vizekanzler fordert im "Journal zu Gast" Verlängerung der Pflegeamnestie
Wien (övp-pd) - "Die Arbeit der Bundesregierung ist viel besser als ihr Ruf", zieht
ÖVP- Bundesparteiobmann Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer in der Ö1-Radioreihe "Journal zu Gast"
Bilanz über ein Jahr Große Koalition. Für das kommende Jahr kündigt er im Namen seiner Partei
an: "Wir werden auch 2008 die Kraft haben, die Richtung zu bestimmen." Beim Thema Pflege fordert Molterer
weiterhin eine Verlängerung der Amnestie.
"In wichtigen Bereichen ist die Arbeit gut vorangegangen", so Molterer. Als Beispiel führt er Innenminister
Platter an, der "hochprofessionell die Sicherheitspolitik in diesem Land gestaltet hat". In einigen Bereichen
ist er allerdings "noch nicht zufrieden - da müssen wir besser werden, da erwarte ich mir vom Regierungspartner
mehr Professionalität." Auch die Kooperation mit der SPÖ "könnte noch besser sein. Aber
die Richtung stimmt und wir geben diese Richtung vor."
Der ÖVP-Bundesparteiobmann, Vizekanzler und Finanzminister räumt ein, dass er "eine Fülle an
Aufgaben hat, die die eine oder andere zusätzliche Belastung gebracht hat". Er habe sich in den vergangenen
zwölf Monaten "ganz stark" auf seine Verantwortung als Finanzminister konzentriert und dabei gute
Ergebnisse wie bspw. den Finanzausgleich und das Doppelbudget erzielt. "Das hat Zeit gekostete, aber ich habe
mir damit eine solide Basis gelegt", jetzt will er sich wieder stärker anderen Bereichen und der Öffentlichkeit
zuwenden. Angesprochen auf die Rolle von ÖVP- Klubobmann Dr. Wolfgang Schüssel sagt Molterer: "Ich
habe ein starkes Team, darauf bin ich stolz. Je stärker das Team, desto größer die Erfolge. Wir
haben starke Persönlichkeiten und ich will das so." Er sieht darin keine Belastung, sondern "eine
ganz große Chance".
Beim Thema Pflege spricht sich Molterer für eine Amnestieverlängerung aus. Er führe - im Gegensatz
zu manch Anderen - viele Diskussionen mit Betroffenen. "Ich erhalte Informationen, dass das vorliegende Modell
in der Praxis nicht funktionieren wird. Ich muss also agieren und kann nicht einfach zuwarten." Er ist der
Überzeugung, "dass wir die Verlängerung der Amnestie noch einmal brauchen, damit wir den Menschen
die Sicherheit geben". Von der "SPÖ-Bestemmpolitik" hält er nichts. "Wenn sich Gusenbauer
und Buchinger einbilden, jetzt ziehen wir das durch, dann werden sie im Jänner Probleme bei den Menschen verantworten
müssen." Er plädiert: "Ändern wir die Spielregeln noch einmal für einen bestimmten
Zeitraum, damit dann Sicherheit gegeben ist." Das neue Gesetz sei "okay. Aber es braucht Zeit, um die
Strukturen zu schaffen und bis es bei den Menschen ankommt. Wir stehen Tag und Nacht für gemeinsame Lösungen
bereit. Der Partner muss zum Angebot ‚Ja' sagen, bisher sagt er ‚Nein'."
Zu den Spekulationsverlusten bei den ÖBB hält Molterer fest: "Da ist etwas nicht optimal verlaufen,
da brauchen wir nichts zu beschönigen. Größere Sorgfalt ist durchaus angebracht." Molterer
sieht aber die Zielsetzung einer erfolgreichen Bundesbahn nicht in Frage gestellt. Es sei allerdings auch Aufgabe
der Aufsichtsorgane, dass eine derartige Entwicklung in Zukunft "nicht möglich" ist. Weiters meint
Molterer, dass er "selbstverständlich" noch daran denke, Teile der ÖBB zu privatisieren. "Die
Schiene wird weiterhin die Verantwortung des Staates sein, aber der Betrieb kann ohne weiteres privat abgewickelt
werden - noch effizienter als heute schon."
Beim Thema Krankenkassen verweist Molterer darauf, dass vergangene Woche beschlossen wurde, Geld zur Verfügung
zu stellen. "Durch die Beitragsanhebung bekommen die Kassen 180 Millionen Euro mehr." Von den Verantwortungsträgern
fordert er ein, "dass endlich - vor allem in Wien - die schon lange versprochenen Maßnahmen umgesetzt
werden. Ich erwarte mir von den Verantwortlichen, dass sie uns ihre Reformvorschläge auf den Tisch legen."
Er habe bisher den Eindruck gehabt, dass "Selbstverwaltung auch Selbstverantwortung heißt. Davon gehe
ich auch in Zukunft aus". Wenn es die Verantwortungsträger der Wiener Gebietskrankenkasse ernst nehmen,
"müssen sie das Reformprogramm auch tatsächlich umsetzen". Er erwartet sich für Jänner
Vorschläge und einen konkreten Umsetzungsplan. |
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Buchinger: Wenn Finanzminister zusätzliche Mittel aufbringt, dann ist Ausweitung der Förderung
willkommen
Kalina: ÖVP schuld, dass Betroffene nicht mehr Geld bekommen
Wien (sk) - Sozialminister Erwin Buchinger bekennt sich zu dem beschlossenen Modell für die
Betreuung daheim, das am 1. Jänner in Kraft treten wird. Freilich: "Wenn es dem Finanzminister gelingt,
mit den anderen Ländern zur niederösterreichischen Lösung zu kommen, wird das von mir begrüßt",
so Buchinger. Niederösterreich will bekanntlich höhere Förderungen und auf die Vermögensgrenze
ganz verzichten.
Buchinger plädiert dafür, sich nach einem halben Jahr anzuschauen, wie die Betreuung daheim nach der
neuen Gesetzeslage und mit dem neuen Fördermodell funktioniert. Denn tatsächlich sei das ein ganz neues
Modell, für das es noch keine Erfahrungswerte gebe. Wenn es dann Änderungen geben soll, müssten
die Finanzausgleichspartner zustimmen.
Den Vorstoß von Niederösterreich sieht Buchinger vor allem in den bevorstehenden Landtagswahlen begründet.
Denn tatsächlich habe das Land Niederösterreich bei den Finanzausgleichsverhandlungen jede aufwändigere
Lösung abgelehnt, sei dann aber einen Tag nach der Beschlussfassung im Nationalrat mit dem eigenen Vorschlag
an die Öffentlichkeit gegangen. Derzeit gebe es auch keine Signale von anderen Bundesländern, dass diese
von der beschlossenen Regelung abweichen wollen.
Kein Verständnis hat Buchinger für die Forderung von ÖVP-Obmann Molterer, die Amnestie noch einmal
zu verlängern. "Es würde mich interessieren, wie er das umsetzen will", so Buchinger, der darauf
verwies, dass dafür ja ein Beschluss im Nationalrat notwendig wäre. Aus demselben Grund könne auch
NÖ-Landeshauptmann Pröll nicht die Amnestie verlängern. Buchinger sprach daher von "Nebelgranaten"
der beiden ÖVP-Politiker.
Kalina: ÖVP schuld, dass Betroffene nicht mehr Geld bekommen
"Sozialminister Erwin Buchinger hat eine ordentliche Pflegeregelung vorgelegt. Die ÖVP allein
ist daran schuld, dass es nicht mehr Geld für die Betroffenen gibt", so SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Josef Kalina zu den heutigen Aussagen von ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon und ÖAAB-Obmann Werner
Amon. Kalina erinnerte daran, dass es Finanzminister Molterer war, der "das Diktat der leeren Kassen"
ausgab und nicht die SPÖ. "Wir begrüßen jedes Modell, dass die Kosten für die betroffenen
Familien minimiert und warten auf die Vorschläge vom Finanzminister", so Kalina.
Kalina kritisierte das "üble, leicht durchschaubare Spiel" der ÖVP: "Auf der einen Seite
hat sie dem Sozialminister bei den Verhandlungen jede Menge Steine in die Wege gelegt, auf der anderen Seite will
sich der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll kurz vor der Landtagswahl jetzt ein soziales
Mäntelchen umhängen und legt auf das Buchinger-Modell noch was drauf."
Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer erinnerte auch daran, dass Niederösterreich das Bundesland mit
den restriktivsten Regelungen bei der Pflege ist und nur auf Druck der SPÖ-NÖ jetzt den Regress auf das
Einkommen der Kinder fallen lässt. "Hier zeigt sich ganz deutlich, mit welcher sozialen Kälte und
welchem Zynismus die ÖVP Menschen verunsichert", so Kalina abschließend. |
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Petrovic: Molterer kann sich nicht aus Schatten Schüssel lösen
Molterer setzt den schwarz-blauen Kurs der Schüssel-Regierung eins-zu-eins fort
St. Pölten (grüne) - "Vizekanzler Molterer kann sich nicht aus dem Schatten seines Vorgängers
Schüssel lösen. Molterer setzt keine eigenen Akzente und setzt den schwarz-blauen Kurs der Schüssel-Regierung
eins-zu-eins fort", kommentiert Madeleine Petrovic, stv. Bundessprecherin der Grünen, das "Im Journal
zu Gast"-Interview von Molterer. Besonders deutlich wurde das in der bedingungslosen Unterstützung Molterers
für den strammen Rechtskurs von Innenminister Platter. "Die menschenunwürdige Asylpolitik, die Verweigerung
eines Bleiberechts und der Weg in den Überwachungsstaat, wie zuletzt durch den überfallsartigen Beschluß
der Handyüberwachung, wird von Molterer kritiklos hingenommen. Je mehr nur noch diese nationalistische, blau
gefärbte Politik fortgesetzt wird, nimmt nicht nur die Humanität Schaden, sondern auch ganz massiv der
Wirtschaftssstandort. Dieses Klima ist ungeeignet, die dringend benötigten Fachkräfte für Österreich
zu begeistern", so Petrovic. |
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Kickl: Belanglosigkeit und Abgehobenheit Molterers
Vizekanzler offenbart Chaos in der Koalition
Wien (fpd) - „In dieser Regierung herrscht blankes Chaos und offene gegenseitige Abneigung“, erklärte
Generalsekretär Herbert Kickl zu den Aussagen von Vizekanzler Molterer im ORF-Mittagsjournal. Einig seien
sich ÖVP und SPÖ nur im Bemühen, das Parlament und vor allem die Opposition so weit wie möglich
zu entrechten. Dies habe die Verhöhnung des Parlamentarismus beim Sicherheitspolizeigesetz deutlich bewiesen.
„Molterer steht den Problemen der Menschen völlig gleichgültig gegenüber, das haben allein seine
Aussagen zur Pflegeproblematik gezeigt. Über Zukunftskonzepte verfügt er keine“, bemerkte Kickl. Molterers
heutigen Ausführungen seien an Belanglosigkeit und Abgehobenheit kaum zu überbieten gewesen. |
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Grosz: ÖVP verrät Klein- und Mittelbetriebe
Verankerung der Kammern-Zwangsmitgliedschaft in Verfassung ist Schande für Volkspartei
Wien (bzö) - BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz kritisierte, dass ÖVP-Vizekanzler
Molterer im ORF-Journal Interview kein Wort zu den geschundenen Klein- und Mittelbetrieben in Österreich gefunden
habe. "Die scheinheilige ÖVP als selbsternannte Wirtschaftspartei ist trotz sprudelnder Steuereinnahmen
nicht bereit für Entlastungen zu sorgen und eine Steuerreform durchzuführen. Stattdessen hat die ÖVP
den Mittelstand und die Klein- und Mittelbetriebe beispielsweise durch die Verankerung des Kammerzwangs in der
Verfassung verraten. Die Zwangsmitgliedschaft in den Kammern verfassungsrechtlich abzusichern ist demokratie- und
wirtschaftsfeindlich und eine Schande für die Volkspartei", so Grosz.
Zu den Aussagen Molterers zur Pflege sagte Grosz, dass es traurig sei, dass sich die ÖVP weiterhin für
ausländische Pflegehelfer einsetze, anstatt die Umschulung von willigen und qualifizierten österreichischen
Arbeitslosen zu Pflegehelfern zu forcieren. "Tatsache ist, dass die Verunsicherung bei den pflegebedürftigen
Menschen groß ist. Dafür sind SPÖ und ÖVP verantwortlich, die bis heute keine brauchbare und
leistbare Lösung für die 24-Stunden-Pflege zustande gebracht haben", so Grosz abschließend. |
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