Plassnik: "Menschenwürde und universaler Charakter der Menschenrechte im Zentrum der
österreichischen Außenpolitik"
Wien (bmeia) - "Auch im dritten Jahrtausend ist es noch immer keine Selbstverständlichkeit,
dass alle Menschen Anspruch auf den Schutz ihrer fundamentalen Rechte haben, egal wo sie leben, welcher Kultur
sie angehören, ob Frau oder Mann, Kind oder älterer Mensch", erklärte Außenministerin
Ursula Plassnik zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
"Die Würde des Menschen, der weltweite Schutz und der universale Charakter der Menschenrechte stehen
daher im Zentrum der österreichischen Außenpolitik und unserer Entwicklungszusammenarbeit. Unsere größte
Herausforderung ist, die bestehenden Menschenrechtsstandards in der Praxis auch weltweit umgesetzt zu wissen",
so Plassnik weiter. "Lassen wir nicht nach! Konsequenter Einsatz für einen besseren Menschenrechtschutz
ist ein Dauerauftrag an alle - unabhängig von der aktuellen politischen Agenda". Plassnik verwies darauf,
dass 2008 der 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die 1948 von der UN beschlossen
wurde, stattfinden wird. Auch die Wiener Weltkonferenz über Menschenrechte von 1993, die in vielen Bereichen
bis heute gültige Meilensteine setzte, jährt sich 2008 zum 15. Mal.
"Es geht nicht um abstrakte Konzepte, sondern um Schicksale von Menschen, um konkrete physische oder psychische
Not", machte die Außenministerin bewusst. "Mit unseren EU-Partnern intervenieren wir in anderen
Staaten jährlich in hunderten Fällen zugunsten gefährdeter Einzelpersonen. Menschenrechtsfragen
werden von uns gegenüber Regierungen weltweit auf allen politischen Ebenen angesprochen. Auch im Rahmen von
UNO, Europarat und OSZE setzt sich Österreich nachdrücklich für effektiven Menschenrechtsschutz
ein."
"Österreich bemüht sich um langfristige, strukturelle Verbesserungen im weltweiten Menschenrechtsschutz.
Dazu gehören Schutz von Kindern in Konflikten, Kampf gegen Folter, Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und
Menschenrechtsbildung. Österreich leistet in vielen Bereichen konkrete und direkte Hilfe: Bei einer umfassenden
Bestandsaufnahme schwerer Menschenrechtsverletzungen in der vom Bürgerkrieg erschütterten Demokratischen
Republik Kongo genauso wie bei der UNO-Arbeit zur Förderung des Minderheitenschutzes, die für die Prävention
und Lösung von vielen Konflikten unerlässlich ist", so die Ministerin. In Norduganda etwa unterstützt
Österreich SOS-Kinderdörfer bei der medizinischen und psychologischen Betreuung und Schulausbildung ehemaliger
Kindersoldaten und von Kindern, die Opfer der Gewalt wurden.
Plassnik wies eindringlich auf ein besonderes persönliches Anliegen hin: "Schutz und Förderung der
Rechte von Frauen. Auf der ganzen Welt leiden viele Frauen unter sexueller Gewalt und Ausbeutung, besonders in
Kriegssituationen. Auch in Friedenszeiten werden die Rechte der Frauen etwa durch traditionelle Praktiken wie weibliche
Genitalverstümmelung, oder systematische Diskriminierung, in ihren Grundrechten massiv verletzt." Österreich
hilft hier ebenfalls in vielfältiger Weise, etwa durch Unterstützung des Gender-Büros der Afrikanischen
Union. Dieses setzt Maßnahmen gegen die so genannte traditionsbedingte Gewalt. In der Demokratischen Republik
Kongo kann Dank österreichischer Unterstützung eine Kampagne zur Prävention sexueller Gewalt durchgeführt
und die Betreuung betroffener Frauen verbessert werden. Plassnik: "An dieser Stelle möchte ich die mutige
Arbeit vieler Frauen würdigen, die sich in allen Teilen der Welt für den Schutz der Menschenrechte einsetzen." |