Leitl und Liebscher unterzeichnen Kooperationsvertrag: Entlastung von Betrieben, akkordierte Informationspolitik
und unbürokratischer Datenaustausch sollen forciert werden
Wien (oenb) - Durch die intensive Zusammenarbeit von Wirtschaftskammer Österreich und Statistik
Austria konnte in den letzten Jahren eine deutliche Entlastung der Unternehmen im Statistik-Bereich erreicht werden.
Nun schließt die WKÖ mit der Oesterreichischen Nationalbank, einem weiteren wichtigen Statistik-Anbieter
in Österreich, einen Kooperationsvertrag ab, der unter anderem ähnliche Zielsetzungen zum Inhalt hat.
„Wir vertiefen unsere gute bisherige Zusammenarbeit und werden gemeinsam den bisher beschrittenen Weg in Richtung
Erzielung der größtmöglichen Datenqualität bei gleichzeitiger Ressourcenschonung der Datenmelder
und Datenproduzenten ausbauen. Dabei sollen eine akkordierte Informationspolitik und – soweit datenschutzrechtlich
möglich – verstärkter Datenaustausch unterstützen. Die Plattform der WKÖ soll zunehmend als
Anker für statistische Fragen genutzt werden“, fassen WKÖ-Präsident Christoph Leitl und OeNB-Gouverneur
Klaus Liebscher die Kernpunkte ihrer Vereinbarung zusammen.
Primärer, aber nicht ausschließlicher Anknüpfungspunkt für den gegenständlichen Kooperationsvertrag
sind die von der OeNB erstellte Zahlungsbilanzstatistik und die Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Österreichs.
„Die aus der Zahlungsbilanz ablesbaren Strukturinformationen – wie beispielsweise im Bereich der Direktinvestitionen
– stellen für die zunehmend außen orientierte österreichische Volkswirtschaft eine wesentliche
Grundlage für unternehmerische Entscheidungen sowie wirtschaftspolitische Maßnahmen dar“, so Liebscher.
Dies unterstreiche die Bedeutung von qualitativ hochwertigen Daten aus diesem Bereich. Gleichzeitig ist bei der
Erhebung - wie es beispielsweise bei der Einführung des neuen Erhebungssystem der Zahlungsbilanzstatistik
im Jahr 2006 bereits gelungen ist – auf größtmögliche Entlastung bei den Unternehmen zu achten“,
betont Leitl. Die OeNB konnte hier durch die Entwicklung eigener methodischer Ansätze sowie das Heranziehen
administrativer Daten den Aufwand für die befragten Unternehmen bereits erheblich reduzieren.
„Durch die Forcierung der papierfreien Meldemöglichkeiten für die befragten Betriebe erwarten wir uns
weitere günstige Effekte auf die Produktionskosten der erforderlichen Statistikprodukte“, führt Liebscher
eine der weiteren geplanten Maßnahmen an.
Generell wird im Abkommen eine intensivere Kooperation mit den meldepflichtigen Unternehmen angepeilt, die von
Meldeanreizen, wie beispielsweise stärkere Rückspiegelung von Detailinformationen begleitet werden soll.
Umfassende gemeinsame Informationskampagnen, Veranstaltungen und Infomaterialien im Vorfeld neuer Statistik-Rechtsgrundlagen
(national oder auf EU-Ebene) stellen ebenfalls einen Teil des Kooperationsrahmenvertrags zwischen OeNB und WKÖ
dar.
Mit dessen Erarbeitung werde ein weiterer Schritt in Richtung ‚better regulation’ in Österreich gesetzt und
für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftskammer und Nationalbank ein rechtlicher Rahmen geschaffen, freut
sich Leitl. „Österreich ist in diesem Bereich Vorreiter in Europa und zeigt, dass wichtige wirtschaftliche
Informationen breit verfügbar gemacht werden können, bei gleichzeitiger Schonung der kleinen und mittleren
Unternehmen. Verlässliche, aktuelle und umfassende Daten sind sowohl für die Unternehmen von großer
Bedeutung als auch für eine schlagkräftige Interessenspolitik der Wirtschaftskammer.“ |