Anlässlich eines Roundtable-Gesprächs mit hochrangigen Vertretern der Länder Südosteuropas
sprach der Bundeskanzler von der "Erfolgsgeschichte einer guten Freundschaft"
Wien (bpd) - Das Paneel der „Economist“-Veranstaltung in der Wiener Hofburg war hochkarätig
besetzt. Der Premierminister Montenegros, der Wirtschaftsberater des serbischen Premierministers, der mazedonische
Informationsminister, der Wachstumsminister von Slowenien und der EU Chef-Verhandler Kroatiens berichteten internationalen
Wirtschaftsmanagern von den Fortschritten, die ihre Länder in Richtung EU-Reife machten. Notwendige Reformen
in Politik und Verwaltung würden zügig vorangetrieben, der Markt geöffnet, Steuern gesenkt, die
Hausaufgaben in Sachen Budgetsanierung und Währungsstabilität gemacht.
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer lobte die EU-Erweiterung in Richtung Südosteuropa als wichtigen Faktor für
eine noch stärkere Position Europas im globalen Wettbewerb. Schon die Erweiterungswellen 2004 und 2007, aber
auch die für die nächsten Jahre bevorstehende Integration der Länder des Westbalkans stellten eine
wichtige Etappe zur politischen Wiedervereinigung und zu einem noch größeren Binnenmarkt dar. Den Staaten
Südosteuropas sei es vor sehr unterschiedlichem politischen und wirtschaftlichen Hintergrund gelungen, die
letzten Schritte von der Plan- zu Markwirtschaft zu setzen, vom Krieg zum Frieden zu finden. Die Wirtschaft habe
sich – auch dank Assoziierungsabkommen – bereits sehr günstig entwickelt. Nun müssten die Rechtsstaatlichkeit
und die Zivilgesellschaft weiter entwickelt werden. Auch müsse der Armut und der hohen Arbeitslosigkeit in
manchen Gebieten der Kampf angesagt werden. Dann stehe dem Weg in die EU nichts mehr im Wege.
Österreich spielte bei der Wirtschaftsentwicklung ein große Rolle, vor allem Banken und Baugesellschaften
seien große Anleger am Westbalkan: „Fünf Milliarden Euro sind bis 2005 direkt investiert worden.“ Österreichische
Firmen seien damit die wichtigsten Investoren in dieser Region Europas. Österreich „ist aber auch größter
Nutznießer dieser Entwicklung. Wir haben unsere Exporte verdreifacht, Österreichs Wirtschaft wächst
schneller als jene vergleichbarer Länder der Eurozone. Das ist die Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit und
guten Freundschaft!„ schloss der Bundeskanzler.
Angesprochen auf das aktuelle Kosovo-Problem hofft Gusenbauer auf eine friedliche Weiterentwicklung: “Es gibt zwar
keine Anzeichen auf Konsens, doch haben die Gespräche der Kosovo-Troika einige Wege der Kooperation aufgezeigt,
die unabhängig vom endgültigen Status, gangbar sein werden.“ |