Kunfstein (stadt) - Für die Bebauung des Areals Unterer Stadtplatz und
Fischergries im Herzen der Kufsteiner Altstadt wurde mittels eines Internationalen Architekturwettbewerbes eine
attraktive und kreative Lösung für dieses spannende Stadtentwicklungsprojekt gesucht - und mit dem Wettbewerbsbeitrag
des Architekturbüros Daniel Fügenschuh aus Innsbruck gefunden.
Das Projekt umfasst die Errichtung einer Parkgarage, eines Einkaufzentrums sowie von Wohn- und Geschäftsflächen.
Die Parkgarage wird im Anschluss an die bereits bestehende Garage der Stadtwerke Kufstein entstehen und rund 200
Stellplätze bieten. Die entstehenden Freiflächen werden als Raum für Erholung, Unterhaltung und
Veranstaltungen konzipiert. Weiters werden Ersatzräumlichkeiten für Kolping und Evangelikale Freikirche
geschaffen.
Auslober des Wettbewerbes und somit künftiger Bauherr des Projektes ist eine ARGE, bestehend aus den Partnern
Johann Höger, Stadtwerke Kufstein GmbH und Unterberger Immobilien GmbH. Deren Vorgabe für die Wettbewerbsarbeiten
war eine Symbiose der vorhandenen Bausubstanz mit einer neuen und modernen Architektur. Diese Vorgabe zu erfüllen,
gelang Architekt Dipl.-Ing. Daniel Fügenschuh aus Innsbruck in überzeugender Weise.
Siegerprojekt aus Innsbruck
Das Projekt besticht städtebaulich durch die Schaffung eines großzügigen Freiraumes am
Fischergries und einer damit verbundenen Heranführung der Stadt an den Inn. Durch die Umlenkung des Gebäudequartiers
am Unteren Stadtplatz nach Norden, wird stadträumlich eine in Kufstein nach Süden vorgegebene Struktur
aufgegriffen. So wird eine attraktive Spange zu dem entstehenden Einkaufszentrum im Norden hergestellt. Diese Spange
ist räumlich differenziert mit Blick auf die Burg sehr gut dargestellt und räumlich ausformuliert.
Die Freifläche am Fischergries wird durch das Veranstaltungszentrum nach Norden hin klar definiert. Die Wasserbastei
wird als stadträumlich entsprechendes Einzeldarstellungsmerkmal erkannt.
Der Untere Stadtplatz wird durch die Einbindung der alten Substanz sowie durch die Anfügung einer Terrasse
und einer damit neu definierten Sockelzone aufgewertet. Die Fassade des Karghauses lässt der Projektant weitestgehend
offen, eine moderne Lösung ist angedeutet.
Die etwas weiter im Osten angesetzte Passage, als Verbindung zur hinteren Marktgasse, mündet in einem Café
mit Blick auf den Inn. Das eröffnet die Möglichkeit, die unterirdisch positionierten Geschäftsflächen
großflächig zusammenzuschließen.
Die oberen Geschosse sind durch Lichtatrien aufgelöst.
Insgesamt ist das Projekt sehr maßstäblich, mit entsprechenden Räumen und Blicken, das den entsprechenden
Freiraum im Konzept sichtbar macht und die Möglichkeit bietet, sich positiv weiterzuentwickeln.
Zur Historie des Wettbewerbes: die Auslobung erfolgte im Dezember vorigen Jahres. 15 eingereichte Wettbewerbsarbeiten
aus dem In- und Ausland stellten letztendlich die Jury vor die Qual der Wahl. In der Jurysitzung am 4. Dezember
2007 kam man schließlich zu folgendem Ergebnis:
Den 1. Platz belegt das Architekturbüro Daniel Fügenschuh aus Innsbruck, vor dem Projekt der lfk.architektinnen
(Arch. DI Lercher-Frischmann und Arch. DI Kääb-Alliger) aus Kufstein.
Ungewöhnlich ist der dritte Platz - den gibt es nämlich nicht. Hier wurde beschlossen, das dafür
vorgesehene Preisgeld als Aufwandsentschädigung an die nicht-prämierten Teilnehmer zu verteilen.
Die vertiefte Planung des Siegerprojektes bis zur Einreichung - und in weiterer Folge zur Ausführung - erfolgt
ab Jänner 2008 durch den Architekten und die Fachplaner. Für Herbst 2008 ist voraussichtlich der Beginn
der Bauarbeiten geplant und es erfolgt der Abbruch der Objekte Kolping, Koch und Unterberger-Karghaus. |