Nationale Impulse von und für Forscherinnen
Wien (bmwf) - fFORTE - die von vier Ministerien getragene Initiative - zeigt, wie man Frauen erfolgreich
den Rücken stärkt, und welche besonderen Qualifikationen Frauen einbringen, wenn es darum geht, zukunftsorientierte
Forschung zu betreiben. Ob seiner überzeugenden Ergebnisse wird fFORTE nun weiter ausgebaut.
Mehr Professorinnen an Österreichs Universitäten, mehr Studentinnen in technischen und naturwissenschaftlichen
Fächern, mehr gendersensible Naturwissenschaftslehrer/innen und für Technik sensibilisierte Schülerinnen,
mehr Frauen in der industriellen Forschung, mehr Schülerinnen in HTLs - das hat fFORTE zuwege gebracht, das
nationale Impulsprogramm für Frauen in Forschung und Technologie. fFORTE steht für: Frauen in Forschung
und Technologie, wurde vom österreichischen Rat für Forschung und Technologieentwicklung empfohlen und
wird seit 2002 erfolgreich realisiert. Die Initiative beinhaltet derzeit 24 umfassende Aktionslinien der mittlerweile
vier Ministerien (BMWF, BMWA, BMVIT, BMUKK) - vom Mentoringnetzwerk über die Förderung struktureller
Maßnahmen in der industriellen Forschung bis zur Professorinnen-Förderung und ist einzigartig, einerseits
weil es eine besonders breit gefasste Zielgruppe anspricht (von fFORTE profitieren Schülerinnen ebenso wie
Forscherinnen und Unternehmen). Andererseits, weil es von einer besonders stabilen ministeriellen Basis getragen
wird: Vier Ministerien bündeln seit der neuen Regierungsperiode ihre Frauen-Expertise innerhalb der fFORTE
Dachinitiative.
Expertinnen sichtbar machen
Die bisherige von den Ministerien getragene fFORTE Maßnahmenpalette hat Mädchen und Frauen den
Zugang zu technischen und naturwissenschaftlichen Ausbildungen erleichtert, ihnen den Weg zu Forschungsförderungen
geebnet und Frauen als Role Models (Vorbilder) für Nachwuchsforscherinnen sichtbar gemacht. Beispielsweise
wird im Rahmen der FEMtech-Expertinnen Datenbank regelmäßig die Expertin des Monats ausgezeichnet. Darüber
hinaus konnte der Frauenanteil bei den Doktoratsabschlüssen in technischen, naturwissenschaftlichen und medizinischen
Fachbereichen in den letzten fünf Jahren von 28% auf 32% gesteigert werden. Dazu haben das Stipendienprogramm
DOC-fFORTE sowie die Maßnahme der Wissenschafterinnenkollegs beigetragen. Durch die fFORTE Coachings, das
den Frauen KnowHow für die Einreichung von EU-Forschungsprojekten vermittelt, hat sich der Anteil österreichischer
Frauen an EU-Forschungsprogrammen signifikant erhöht. Und über FIT - Frauen in die Technik, MUT - Mädchen
und Technik sowie das IMST Gender-Netzwerk ist es gelungen, vermehrt das Interesse der 10-18-jährigen Schülerinnen
an naturwissenschaftlich-technischen Studienrichtungen und Arbeitsfeldern zu wecken.
Nach fünfjähriger erfolgreicher Pionierphase (2002-2007) wird fFORTE in seiner neuen Entwicklungsperiode
(2009-2012) nun ausgeweitet und als gemeinsame Initiative des BMWF, des BMWA, des BMVIT und des BMUKK ausgebaut.
Wie dringlich diese Maßnahmen sind, offenbaren aktuelle Zahlen: Österreich rangiert in EU-Erhebungen
zur Frauenbeschäftigung im Technischen Sektor am vorletzten Platz.
Der Forschung und auch der Wirtschaft gehen damit wichtige Humanressourcen verloren, wie auch Professor Dr. Günther
Bonn vom Rat für Forschung und Technologie bestätigt: "Frauen sind zunehmend wichtig für das
Innovationssystem. Damit diese Expertinnen in Naturwissenschaft und Technik zahlreicher und sichtbarer werden,
wurde das nationale Impulsprogramm fFORTE initiiert, das nun in eine neue ambitionierte Entwicklungsphase tritt.
fFORTE ist es gelungen, Frauen als unverzichtbaren Teil der österreichischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft
bewusst zu machen. Dieses Bewusstsein muss nun noch weiter ausgebaut werden."
Innovative Aktionsprogramme
In der neuen Phase (2009-2012) zielt fFORTE auf eine weitere Stärkung forschender Expertinnen ab: An Universitäten,
in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in Unternehmen sollen mehr Frauen arbeiten und sie
sollen auch qualifiziertere Jobs erhalten. Zur Erreichung dieses Ziels wird in Übereinstimmung mit aktuellen
Evaluationsergebnissen ab 2008 ein breites Spektrum neuer Impulsmaßnahmen eingeführt: w-fFORTE (BMWA)
startet die völlig neuartigen "Laura Bassi Centres of Expertise" für exzellente Forschung an
der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. FEMtech-fFORTE (BMVIT) beginnt mit FEMtech-Karrierewege ein
mehrjähriges Qualifizierungsprogramm für Studentinnen, um sie auf eine Tätigkeit in der industriellen
Forschung vorzubereiten. fFORTE-Schule (BMUKK) führt die speziellen Informations-, Sensibilisierungs- und
Erprobungsangebote für Schülerinnen fort und fokussiert insbesondere auf vermehrte Vernetzung mit bestehenden
Strukturen und relevanten Akteur/inn/en. fFORTE-academic (BMWF) wird sein excellentia Programm auch auf den universitären
Mittelbau ausdehnen, für ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis im Post Doc Bereich.
fFORTE Ziele
- Verbesserung der naturwissenschaftlich-technischen Grundbildung von Schülerinnen
- Mehr weibliche Studierende in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern
- Mehr Forscherinnen auch auf internationaler Ebene
- Gender Mainstreaming der Förderstrukturen und -programme
- Qualifizierung und Weiterbildung für Frauen
- Sensibilisierung von Schlüsselpersonen an Universitäten, in Unternehmen und in der Politik
- Förderung interdisziplinärer und genderspezifischer Forschung in den Natur- und Technikwissenschaften.
Erreicht werden diese Ziele mit Struktur- und Qualifizierungsmaßnahmen, Trainings, Coachings und Mentoring,
Awareness-Initiativen sowie Prozess-begleitender Forschung (siehe Tabelle im Anhang). fFORTE entspricht in den
Zielsetzungen dem Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung, wonach institutionelle Maßnahmen
dazu beitragen sollen, Forschungskarrieren für Frauen attraktiv zu machen. Damit einhergehen muss eine Erhöhung
des Frauenanteils im öffentlichen und privaten Forschungssektor.
Die Website http://www.fFORTE.at wurde gerade einem Relaunch
unterzogen und ist ab sofort online.
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