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ÖBB-Spekulationsverluste |
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erstellt am
13. 12. 07
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Kräuter
zu ÖBB: "Rechnungshofprüfung steht bevor"
Möglicherweise werden im Jänner 2008 weitere Entscheidungen treffen sein
Wien (sk) - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter stellt zu den Ergebnissen der ÖBB-Aufsichtsratssitzung
fest: "Die Entscheidung des ÖBB-Aufsichtsrates, die Spekulationsgeschäfte und den 'Huber-Privatdeal'
umgehend einer externen Prüfung zu unterwerfen, ist logisch und folgerichtig. Möglicherweise werden nach
Vorliegen erster Ergebnisse im Jänner 2008 weitere Entscheidungen in konzern- und personalpolitischer Hinsicht
zu treffen sein."
Weiters erläutert Kräuter, dass eine Rechnungshofprüfung der beiden Vorgänge bevorstehe. Kräuter:
"Eine Prüfung der Immobiliengeschäfte der ÖBB sowie des lukrativen Deals im Umfeld von Herrn
Huber ist längst im Prüfprogramm vorgesehen. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass der Rechnungshof
die ÖBB-Spekulationsgeschäfte aufgrund der erheblichen grundsätzlichen Bedeutung der Vorgehensweise
von Managern bei Finanzgeschäften im staatsnahen Bereich ebenfalls prüfen wird." Es müsse im
Interesse des Unternehmens ÖBB und der steuerzahlenden Bevölkerung restlos und lückenlos aufgeklärt
werden und für die Zukunft vergleichbaren Vorgängen ein für allemal ein Riegel vorgeschoben werden,
so der Abgeordnete abschließend. |
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Kukacka: Kräuter-Aussagen einfältige und parteipolitisch motivierte Agitation
Absicherung der Entscheidungen über ÖBB-Finanzierungsgeschäfte durch externe
Überprüfung selbstverständlich
Wien (övp-pk) - Als einfältige und parteipolitisch motivierte Agitation bezeichnete ÖVP-
Verkehrs- und Infrastruktursprecher Abg. Mag. Helmut Kukacka am 12.12. die Andeutungen von SPÖ-Rechnungshofsprecher
Abg. Günther Kräuter, wonach bei der ÖBB möglicherweise "im Jänner 2008 weitere Entscheidungen
in konzern- und personalpolitischer Hinsicht" (Zitat OTS 170) zu treffen seien. Dies sei jedenfalls nicht
Angelegenheit des SPÖ-Rechnungshofsprechers, sondern des ÖBB-Eigentümervertreters Verkehrsminister
Werner Faymann und des Aufsichtsrates, stellte Kukacka fest.
Der ÖBB-Aufsichtsrat habe jedenfalls in seiner Sitzung am 11. Dezember 2007 offenbar keinerlei Anlass gesehen,
die Finanzierungsgeschäfte des ÖBB-Managements grundsätzlich in Frage zu stellen, stellte Kukacka
klar, es sei aber selbstverständlich, dass die Finanz- und Veranlagungsgeschäfte der ÖBB nun auch
einer externen Überprüfung unterzogen würden, um die diesbezüglichen Entscheidungen des Vorstandes
und des Aufsichtsrates abzusichern.
Kukacka verwies außerdem darauf, dass es zum bedauernswerten Stil Kräuters gehöre, vorschnell mit
ungerechtfertigten Schuldzuweisungen das Management staatsnaher Gesellschaften anzupatzen, wenn dieses nicht der
SPÖ angehöre. Die von ihm oftmals angekündigten Sonderprüfungen des Rechnungshofes hätten
aber in der Vergangenheit entweder kaum kritikwürdige Sachverhalte ans Licht gebracht, oder sie hätten
gar nicht erst stattgefunden. Auch diesmal nütze Kräuter wieder seine Funktion als SP-Rechnungshofsprecher,
um das ÖBB-Management in Misskredit zu bringen.
"Der Grund dafür ist offenbar eine SPÖ-interne Auseinandersetzung" vermutet Kukacka. Schließlich
stellten sich Kräuter, Haberzettl & Co. mit ihren Äußerungen klar gegen Verkehrsminister Werner
Faymann und seine politische Linie. Dieser habe bereits mehrfach klargestellt, dass er vollstes Vertrauen in die
Vorstände und die Aufsichtsrats-Spitze der Bahn habe und zu keinen ungeprüften Vorverurteilungen bereit
sei. "Diese Haltung wird jedenfalls auch von mir geteilt", stellte der ÖVP-Verkehrssprecher abschließend
fest. |
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Strache: ÖBB-Spekulationen mit Steuergeld müssen sanktioniert werden
Verlust von bislang 60 Millionen Euro könnte nur Spitze des Eisberges sein
Wien (fpd) - Die durch hochriskante Spekulationsgeschäfte eingefahrenen Millionenverluste der
ÖBB seien ein beispielloser Wirtschaftsskandal, befindet FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. "Die
ÖBB sind verpflichtet, den Personen- und Güterverkehr zu vertretbaren Tarifen sicherzustellen. Das tun
sie, trotz beträchtlicher Fördermittel aus dem Steuertopf, nur sehr ungenügend, wie sinkende Kundenzufriedenheit
beweist. Dass sich das ÖBB-Management jetzt auch noch als Großspekulant auf den internationalen Kapitalmärkten
versuchte statt das grottentiefe Serviceniveau der Bundesbahnen anzuheben, ist durch nichts zu rechtfertigen."
Die Auslöser des ÖBB-Fiaskos seien in der Schuldenpolitik der USA zu suchen, so Strache. Die US-Kreditinstitute
hätten das als Resultat dieser Politik von ihnen zu tragende Risiko geschickt weltweit gestreut. Zu diesem
Zwecke seien sogenannte Asset backed Securities (ABS) eingesetzt worden. Mit mehreren hundert Millionen Euro wäre
unter anderem die Deutsche Bank mit ABS-Papieren bestückt worden. Dieselbe Deutsche Bank, mit der die ÖBB
umfangreiche Finanzierungsvereinbarungen zur Beschaffung neuer Wagengarnituren usw. eingegangen wären.
"Es scheint, als haben sich die ÖBB im Zuge dieser Geschäftsverbindung ein Arrangement aufdrängen
lassen", vermutet Strache, "das den teilweisen Tausch sicherer Finanzierungsmodelle in besser verzinsliche
Produkte inklusive einer Abnahmeverpflichtung für ABS-Papiere vorsah. Das Ergebnis kennen wir: die Deutsche
Bank ist vielleicht aus dem Schneider, die ÖBB sind in der Bredouille."
Die für derartige Geschäftsgebarung Verantwortlichen in der ÖBB-Chefetage seien umgehend aufs Abstellgleis
zu verbannen und für den angerichteten Schaden haftbar zu machen. Umso mehr seien sie das, als mit den bislang
verspekulierten 60 Millionen Euro noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein dürfte. Wertberichtigungs-
und Rückstellungsbedarf könnten noch weitaus höhere Ausmaße annehmen, befürchtet der
FPÖ-Bundesparteiobmann, der resümierend festhält: "Die ÖBB-Führung hat sich als betriebswirtschaftlich
unfähig und als der ihr übertragenen Verantwortung unwürdig erwiesen. Es ist unverzeihlich, mit
dem Steuergeld der Österreicher Hochrisikogeschäfte betrieben zu haben, die in keinster Weise mit dem
Auftrag des Unternehmens korrespondieren. Gleichgültig ob Naivität, Dummheit oder bloße Profitgier
im Zuge geringfügiger Zinsersparnisse Auslöser ihrer fahrlässigen Handlungsweise waren, müssen
die Verursacher der Verluste umgehend und vollständig zur Verantwortung gezogen werden." |
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