Wien (sk) - Die Abstimmung im Europäischen Parlament zur umstrittenen Weinmarktreform der EU brachte
in vielen Bereichen eine deutliche Veränderung der bisher auf dem Tisch liegenden Vorschläge. "Die
Vorschläge der EU-Kommission hätten massive Verschlechterungen für Weinbauern nach sich gezogen,
gerade für solche, die Qualitätsweine produzieren. Hier gilt es, einen klaren Riegel vorzuschieben, damit
Weine weiterhin in hoher Qualität und zu fairen Marktbedingungen produziert werden können", sagte
die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets am 12.12. nach der Abstimmung.
Die Abgeordneten sprachen sich gegen das Verbot des Zusatzes von Sacherose aus, wie dies traditionell bei uns verwendet
wird. Auch der Vorschlag der Kommission, wonach Traubenmostkonzentrat aus anderen Ländern verwendet werden
soll, traf auf den Widerstand der Abgeordneten. "Den Zuckergehalt des Weines mit Traubenmostkonzentrat aus
anderen Regionen aufbessern zu müssen, würde heißen, den Charakter der Weine unserer Region zu
beeinflussen und auch zu verändern", kritisiert Prets.
Der bisherige Vorschlag der Kommission sieht vor, dass die Unterstützung der Krisendestillation - die Möglichkeit
der Destillierung von Überschüssen -, gestrichen wird. "Es kann jedoch nicht sein, dass die Saccharosebeigabe
abgeschafft und durch Traubendickmost ersetzt werden soll, um einen Ausgleich für den Wegfall der sehr kostspieligen
Krisendestillation zu schaffen", so Prets.
"Eine Totalreform des Weinanbaus in Europa, die weder im Sinne der Weinbauern, noch im Sinne der Konsumenten
wäre, lehnte das Europäische Parlament mit seinem heutigen Votum ab. Die Entscheidung liegt nun beim
Ministerrat, der nächste Woche über die Weinmarktreform diskutieren wird", schloss Prets. |