Innsbruck (universität) - Internationale Experten haben vor kurzem den Spezialforschungsbereich "Zellproliferation
und Zelltod in Tumoren" begutachtet. Sie stellen den beteiligten Forschern ein hervorragendes Zeugnis aus
und erhöhten die Förderung für die kommenden drei Jahre. Ziel des vom österreichischen Wissenschaftsfonds
(FWF) geförderten Forschungsverbundes ist es, die molekulare Organisation von Krebszellen besser zu verstehen
und damit die Grundlagen für neue Therapien zu entwickeln.
"Die Qualität der Forschungsprojekte in diesem Spezialforschungsbereich ist höchst beeindruckend",
heißt es im abschließenden Urteil der sechs Gutachter aus den USA und der Schweiz. Den einzelnen Projekten
wird eine herausragende wissenschaftliche Qualität bescheinigt. Damit ist die weitere finanzielle Förderung
im Rahmen des Exzellenzprogramms des österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gesichert. "Es ist uns
in den letzten vier Jahren gelungen, die onkologische Grundlagenforschung in Innsbruck zusammenzuführen und
zu stärken", freut sich Univ.-Prof. Dr. Lukas Huber, Sprecher des Spezialforschungsbereichs ‚Zellproliferation
und Zelltod in Tumoren'. "Wir sind international sichtbar geworden." Dieser große Erfolg sei harter
Arbeit und der Förderung durch den FWF und die Tiroler Zukunftsstiftung zu verdanken, so Huber weiter.
Gemeinsame Forschung
Der Forschungsstandort Innsbruck wurde durch diesen Spezialforschungsbereich wesentlich gestärkt,
er verbindet Arbeitsgruppen der Medizinischen Universität Innsbruck mit Forschern des Institutes für
Analytische Chemie und Radiochemie der Universität Innsbruck. In Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Günther
Bonn wurde eine österreichweit einzigartige Proteomics-Plattform geschaffen, die den Innsbrucker Forscherinnen
und Forschern modernste Technologien für ihre Arbeit zur Verfügung stellt. "Das Urteil der internationalen
Experten unterstreicht einmal mehr die Spitzenforschung der Innsbrucker Universitäten im Bereich der Life
Sciences", so Prof. Bonn.
Molekulare Grundlagen und mögliche Therapien
Der Spezialforschungsbereich "Zellproliferation und Zelltod in Tumoren " wurde im Jahr 2003 gegründet
und beschäftigt sich als bisher einziger in Österreich mit Krebsforschung. Zehn Arbeitsgruppen aus Innsbruck,
Wien, München und Salzburg erforschen gemeinsam die molekulare Organisation von Krebszellen und versuchen
damit die Grundlagen für neue Therapien von Tumoren zu entwickeln. Die Gründung des Spezialforschungsbereiches
vor vier Jahren war eine Initialzündung für die Grundlagenforschung in Innsbruck, die den Weg für
die Gründung des Biozentrums, die Einrichtung eines internationalen Doktoratsprogramms und zahlreiche von
der Europäischen Union geförderte Projekte war. "Die positive Begutachtung dieser wichtigen Säule
der Grundlagenforschung durch internationalen Experten ist auch ein gutes Zeichen für den geplanten Forschungsverbund
ONCOTYROL", so Prof. Huber.
Arbeitsplätze für die Zukunft
Spezialforschungsbereiche werden vom FWF zum Aufbau außerordentlich leistungsfähiger, eng vernetzter
Forschungseinrichtungen für die interdisziplinäre, langfristig angelegte Bearbeitung aufwendiger Forschungsthemen
eingerichtet. Sie sind auf zehn Jahre anberaumt und werden nach vier und nach sieben Jahren eingehend evaluiert.
In den ersten vier Jahren hat der FWF rund 3,7 Millionen Euro für den Tiroler Spezialforschungsbereich zur
Verfügung gestellt. Aufgrund der hervorragenden Evalierung erhöhte der FWF die Förderung für
die kommenden drei Jahre nun auf 4,3 Mio Euro. "Wir konnten bereits in der Vergangenheit zahlreiche hoch qualifizierte
Arbeitsplätze, vor allem für jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einrichten. Dank der
positiven Begutachtung und der erhöhten Fördersumme können wir jetzt unseren erfolgreichen Weg weitergehen",
betont Huber abschließend. |