Bericht über Milchmarkt wird vorgelegt - Anhaltend gute Nachfrage erwartet
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Milchquote soll in allen EU-Mitgliedstaaten ab April 2008 um 2% erhöht
werden. Dies wird die EU-Kommission am 12.12. dem Ministerrat vorschlagen. Schon in der Reform von 2003 hatte die
Brüsseler Behörde eine zusätzliche Quotenerhöhung in diesem Umfang vorgeschlagen. Damals wollten
die Mitgliedstaaten nicht mitgehen. Sie fürchteten ein Überangebot und den damit verbundenen Druck auf
die Preise.
Stattdessen beauftragte damals der Agrarrat in Luxemburg die Kommission, bis 2008 die Märkte zu prüfen
und gegebenenfalls dann eine Quotenerhöhung anzuregen. Jetzt ist es soweit. Die Kommission geht von einer
anhaltend guten Nachfrage aus, der die Molkereien in der EU nur mit einer Quotenerhöhung begegnen können,
wird betont. Am morgigen Mittwoch endet das sogenannte schriftliche Verfahren, in dem sich die Generaldirektionen
ohne mündliche Aussprache auf einen Vorschlag einigen.
Zusammen mit ihrem Vorschlag liefert die Kommission einen Bericht über den Milchmarkt. Die Nachfrage nach
Molkereiprodukten dürfte zwischen 2007 und 2014 ansteigen, heißt es darin. Vor allem werde in Osteuropa
mehr Käse gegessen. Der Bericht geht von einer Steigerung des Käseverbrauchs in den neuen EU-Mitgliedstaaten
um 35% in diesem Zeitraum aus, in der alten EU sollen immerhin 5% mehr Käse nachgefragt werden.
Weiters geht die Kommission von einem steigenden Bedarf an Joghurt und Topfen aus. Um die zusätzliche Nachfrage
in der Union zu bedienen, würden rund 8 Mio. t mehr Milch gebraucht, argumentiert sie. Eine 2%ige Quotenerhöhung
ermögliche eine Mehrproduktion von 2,84 Mio. t Milch. Obwohl die Quoten in elf Mitgliedstaaten darüber
hinaus um weitere 0,5% auf Grund von früheren Beschlüssen erhöht werden sollen, befürchtet
die Kommission deshalb keinen Preisdruck durch ihren jüngsten Vorschlag. Österreich steht bekanntlich
- so wie andere Mitgliedsländer - einer generellen Quotenerhöhung kritisch gegenüber. Besser als
die Anhebung um einen fixen Prozentsatz seien flexiblere Maßnahmen wie etwa die Reduzierung der Zusatzabgabe
(bei Quotenüberschreitungen), argumentieren heimische Agrarpolitiker. |