LH Haider: Sarajevo an Euregio anbinden – LR Rohr: Übergabe einer mobilen Luftgütemessstation
als Geschenk – LR Martinz: Gemeinsame EU-Programme forcieren
Klagenfurt (lpd) - Die Kooperation zwischen Kärnten und Sarajevo wird ausgebaut. Dazu bekannten
sich Landeshauptmann Jörg Haider, Umweltreferent LR Reinhart Rohr sowie EU-Referent Landesrat Josef Martinz
am 10.12. Sie hießen eine Delegation aus Sarajevo mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und
Umweltminister des Kantons Sarajevo, Abid Jusic, an der Spitze im Regierungssitzungszimmer herzlich willkommen.
Der Delegation gehörten unter anderem auch Murat Ramadanovic vom Außenministerium, Verkehrsminister
Mihajlo Krmptic sowie Hypo-Vertreter und Bernard Sadovnik als Präsident der AACC (Alpen-Adria Zentrum für
grenzüberschreitende Kooperation) an.
Der Landeshauptmann betonte, dass man die bestehende Kooperation im Umwelt- und Wasserbereich auch auf den Energiebereich
unter Mithilfe der Kelag weiter ausdehnen wolle. Auch sollte geklärt werden, ob im Rahmen der Euregio auch
der Kanton Sarajevo als Partnerland angebunden werden und damit Vorteile etwa bei EU-Finanzierungen lukrieren könnte.
Die Partnerschaften, auch auf der Basis von EU-Programmen, sollten intensiviert werden. Auch in kultureller Hinsicht
sollte es, ähnlich dem Beispiel Czernowitz, einen Bildungsaustausch geben, so Haider.
Landesrat Rohr informierte über die Kontakte mit Sarajevo im Bereich der Luftgütemessung. Er sagte, dass
für Sarajevo kostenlos eine mobile Luftmessstation zur Verfügung gestellt werde. Diesbezügliche
Übergabe-Verträge wurden heute zwischen Rohr und dem stv. Ministerpräsident Jusic unterzeichnet.
In Kürze soll die Messstation nach Sarajevo geliefert und aufgestellt werden. Weitere Schritte sollen folgen,
so will man mithelfen, ein Luftgütemessnetz aufzubauen. Sarajevo würde enorme Mittel brauchen, um Investitionsvorhaben
im Umweltbereich, speziell bei der Wasserver- und –entsorgung durchführen zu können, sagte Rohr. Hier
würde es EU-Fördermittel benötigen.
EU-Referent Martinz sagte, dass es im Rahmen von Interreg 4b-Programmen möglich sei, gemeinsame Projekte aufzustellen.
Gerade in der E-Wirtschaft könnte etwas Gemeinsames durchgeführt werden, weil Kärnten hier großes
Know-how habe. Martinz wies auch darauf hin, dass Sarajevo seit Kurzem im Verbindungsbüro in Brüssel
integriert sei.
Der stv. Ministerpräsident Jusic dankte dem Land Kärnten und seinen Repräsentanten für die
große Unterstützung, die es auch während des Bosnien-Krieges gegeben habe. Hervorgehoben wurde
das große Engagement österreichischer Firmen in Sarajewo, etwa beim Bau von Krankenhäusern oder
Sportzentren. Besonders betont wurde die wichtige Rolle der Hypo Group Alpe Adria, die die wichtigsten Projekte
finanziert.
Der Präsident der Gesellschaft für bosnisch-herzegowinisch-österreichische Freundschaft, Nedzad
Ajnadzic, ersuchte um Unterstützung der Gesellschaft zum Nutzen beider Länder. Die Gesellschaft wolle
die Kontakte ausbauen und mehr Investoren aus Österreich und Kärnten ins Land holen. Alle unterstrichen
die Bereitschaft, die guten Verbindungen auszubauen und die Partnerschaft auf vielen Ebenen zu vertiefen. |