Erstes Come-together der BewohnerInnen in ihrem neuen Stadtteil – Mit einem umfangreichen Programm
zum "Tivolianer" mit Ortsbewusstein!
Innsbruck (rms) - Für rund 1700 Menschen wird "Tivoli-Neu" im ersten Halbjahr 2008
Wohn-Lebens- und Arbeitsraum sein. 472 Wohnungen sind es dann, die insgesamt innerhalb eines knappen Jahres bis
zum Beginn der Fußball Euro 2008 übergeben wurden. 306 Wohnungen wurden allein seit Juni dieses Jahres
besiedelt. Mit einem "Winterfest" (am Mittwoch ,12 . Dezember) haben die Bewohnerinnen eine erste "offizielle"
Möglichkeit, die NachbarInnen ihres neuen Stadtteils kennenzulernen. Das winterliche "Come together"
ist der Auftakt des Projektes "Gemeinwesenarbeit am Tivoli" - mit einem umfangreichen Programm, initiiert
von der Stadt Innsbruck, durchgeführt und betreut von Studierenden des Lehrganges für Soziale Arbeit
am Management Center Innsbruck (MCI) unter der Leitung von Dr. Ingrid Wagner. "Es ist eine große und
wichtige Aufgabe, nachbarschaftliche Kontakte für ein gutes Zusammenleben und eine Gemeinschaft im neuen Stadtteil
aufzubauen", so StRin. Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter und Vizebgm. DI Eugen Sprenger in einem Pressegespräch,
gemeinsam mit Dr. Ingrid Wagner (MCI) und Neue Heimat Gesch.-Führer Prof. Dr. Klaus Lugger.
In kürzester Zeit einen neuen Stadtteil zu besiedeln, und die richtige Balance zu finden vor einem kulturell,
religiös, bildungsmäßig und auch von der Altersstruktur her unterschiedlichen Hintergrund ist
die Herausforderung. "Tivoli Neu ist ein eigener Stadtteil und wird sich von Pradl unterscheiden",
erwartet sich Vizebgm. DI Sprenger ein eigenes Orts-/Stadtteilbewusstsein der "Tivolianer". Das Projekt
ist für Innsbrucks Sozialreferent mit seiner stark "integrativen Komponente" (Einbindung der BewohnerInnen
mit Migrationshintergrund) hochinteressant: "In dem dichtverbauten Stadtteil, wo es zu Problemstellungen
kommen könnte, ist diese Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Wohn - und Lebensqualität."
Wohnungsstadträtin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter, Projektinitiatorin: "Wir haben uns entschlossen,
gemeinsam mit den Wohnbauträgern IIG, Neue Heimat Tirol und Zima, der ISD und einer Gruppe von Studierenden
des Lehrganges für Soziale Arbeit am Management Center Innsbruck (MCI) unter der Leitung von Dr. Ingrid Wagner
ein Gemeinwesenprojekt zu starten. Wir werden die neuen BewohnerInnen mit mehreren Maßnahmen über einen
Zeitraum von einem Jahr begleiten. Dadurch soll das Kennenlernen und das gedeihliche Miteinander der neuen StadtteilbewohnerInnen
bestmöglich unterstützt werden."
Das Projekt "Gemeinwesen Tivoli-Neu" ist das erste dieser Art in Innsbruck - aus Sicht der Sozialwissenschaft,
die Möglichkeit Theorie und Praxis zu verbinden. "Während in der ersten Phase des Einzugs die Wohnung
selbst und deren Ausstattung im Zentrum des Interesses stehen, entwickelt sich nach einer Eingewöhnungsphase
meist das Wohnumfeld, die Nachbarschaft zu einer relevanten Größe für die Wohnzufriedenheit",
so Projektleiterin Dr. Ingrid Wagner.
Die 15 Studentinnen und 2 Studenten (zusammengeschlossen in der Initiative GEKO, Gemeinschaft und Kommunikation
Tivoli) haben ein umfangreiches Programm ausgearbeitet: Der Spannungsbogen zwischen Isolierung und Vertrautwerden
mit der neuen Umgebung ist das Arbeitsfeld der Erstsemestrigen. Von "Tür zu Tür" gingen die
Studentinnen, um auf das Projekt, Angebote und Möglichkeiten hinzuweisen. "Durch die Präsenz der
Studierenden im Stadtteil und regelmäßige Kontakte zu unterschiedlichsten BewohnerInnen und Bewohnergruppen
sollen Konfliktbereiche im Wohnumfeld frühzeitig erkannt werden. Im Bedarfsfall kann dadurch bei Problemen
angemessen interveniert werden", so Dr. Ingrid Wagner.
Nach dem Start mit dem "Winterfest" stehen auf dem umfangreichen "Gemeinwesenprogramm" eine
laufende Mutter-Elternberatung, eine Mütter-Väter-Cafe, ein Kontaktspot, ein umfangreiches Besuchs- und
Kennenlernprogramm, Angebote für SeniorInnen, ein Sommerprogramm für Kinder und Sprachkurse für
MigrantInnen. Die Beratungsangebote sowie der Kontaktspot finden im Wohnheim der ISD statt. Beim Kontaktspot werden
auch die Hausmeister selber vor Ort sein: Damit können Probleme sofort an der richtigen Stelle deponiert und
bearbeitet werden.
Die Projektkosten (zwischen 16- und 20.000 Euro) haben die Bauträger übernommen.
Das Projekt ist auf ein Jahr angesetzt und wird nach Abschluss evaluiert. "Die Gemeinwesenarbeit am neuen
Tivoliareal wird selbstverständlich aus- und bewertet. Bei einer positiven Erfahrung können auch bei
den kommenden großen Wohnbauprojekten - etwa Verbauung Lodenareal oder Lohbach II - die neuen BewohnerInnen
auf diese Art unterstützt werden", so Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter. |