Trotz starkem Euro und hoher Inflation in Österreich - UrlaubsEuro im Ausland auf tiefsten
Wert
Wien (ba-ca) - Der UrlaubsEuro der Österreicher wird heuer, verglichen mit dem Dezember 2006,
weniger wert sein. „Wichtige europäische Urlaubsländer haben 2007 gegenüber dem Euro aufgewertet
und gleichzeitig noch höhere Inflationsraten als Österreich“, begründet Stefan Bruckbauer von der
Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) Konzernvolkswirtschaft den Wertverlust beim UrlaubsEuro gegenüber dem Dezember
2006 um 2 Prozent. Lediglich für die USA und Großbritannien hat sich der Wert des UrlaubsEuros im Jahresvergleich
spürbar erhöht.
Trotz des Wertrückgangs des UrlaubsEuros auf das niedrigste Niveau seit der Berechnung (1990) bleibt er mit
118 noch immer über dem Wert in Österreich (100). Der Rückgang des Werts im Ausland ist nach Meinung
der Ökonomen der BA-CA Ausdruck der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.
Auslöser für den erneuten Rückgang des UrlaubsEuros seit dem Dezember 2006 war vor allem die höhere
Inflation verbunden mit einer teilweisen Aufwertung in wichtigen Urlaubsregionen der Österreicher. Dies gilt
für Kroatien, dem weiterhin zweitwichtigsten Urlaubsland, aber vor allem auch für die Türkei und
Ungarn. Besonders für die Türkei war der Rückgang des UrlaubsEuros aufgrund der Aufwertung von 9
Prozent und einer Inflationsrate von fast 8 Prozent sehr stark und heute liegt der UrlaubsEuro in der Türkei
mit 141 Euro rund 16 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr mit 163. Trotz dieses Rückgangs ist der UrlaubsEuro
in der Türkei auch Ende 2007 im Vergleich zu anderen wichtigen Urlaubsregionen am meisten wert.
Allerdings bekommt man derzeit auch in Kroatien, in Ungarn und inzwischen auch in den USA für seinen UrlaubsEuro
fast soviel wie in der Türkei. „Die erneute Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar macht den Urlaub
in den USA so billig wie noch nie und mit 130 Euro ist er damit 30 Prozent mehr wert als zuhause“, sagt Stefan
Bruckbauer. Allerdings wirkt sich der starke Euro in vielen anderen Überseedestinationen deutlich weniger
positiv aus. Zwar ist der UrlaubsEuro in Asien etwas gestiegen. In vielen Ländern Süd- und Mittelamerikas,
aber auch Afrikas hat die Inflation oder eine Aufwertung gegenüber dem Euro jedoch zu keiner Verbesserung
geführt. „Insgesamt dürfte der Wert des UrlaubsEuros in Übersee, ohne USA, im Durchschnitt nicht
gestiegen sein“, meint Bruckbauer.
Abwertung und etwas niedrigere Inflation haben den UrlaubsEuro in Großbritannien und in der Schweiz im Jahresvergleich
erhöht, er liegt nunmehr für Großbritannien etwa gleich hoch wie in Österreich, die Schweiz
bleibt jedoch weiterhin die teuerste Destination unter den beliebten Urlaubsländern der Österreicher.
Abschließend weisen die Ökonomen der BA-CA darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. Einzelne
Regionen wie etwa London oder Paris können deutlich abweichen. Auch bezieht sich das Preisniveau nur auf den
Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern. Zudem ist die Tatsache, dass das
Preisniveau in einigen Urlaubsländern so viel günstiger ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau
in Österreich zurückzuführen. Läge Österreichs Preisniveau niedriger, wäre auch das
Einkommensniveau geringer - wir könnten uns Urlaube oft gar nicht leisten. |