Staatssekretär Hans Winkler trifft bulgarischen Vize-Außenminister Kyuchukov
Wien (bmeia) - "Der EU-Beitritt Bulgariens, aber auch Rumäniens, eröffnete Österreich
zahlreiche Möglichkeiten. Österreich hat von der dynamischen Entwicklung in der Region erheblich profitiert,
aber auch dazu beigetragen. So sind österreichische Exporte nach Bulgarien im letzten Jahr um bis zu 24% gestiegen.
Heute ist unser Land größter Investor in Bulgarien, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit unserer
Unternehmen stärkt und Arbeitsplätze schafft" so Staatssekretär Hans Winkler nach seinem Gespräch
mit dem bulgarischen Vize-Außenminister Lyubomir Kyuchukov.
"Der Beitritt Bulgariens zeigt auch die Kraft, die im Willen zur Veränderung und Modernisierung stecken
kann. Die Menschen in Bulgarien haben in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Reformprozess geleistet. Jetzt
gilt es die noch ausstehenden Reformen ebenso konsequent fortzusetzen. Mehr Rechtssicherheit, weniger Korruption,
der verstärkte Kampf gegen organisiertes Verbrechen, bessere Sicherheitsstandards für Lebensmittel und
in der Luftfahrt - um nur einige Beispiele zu nennen - sind im Interesse der Menschen in Bulgarien und Europas"
hob Winkler die Notwendigkeit der Fortsetzung des ambitionierten Weges hervor.
Winkler betonte, dass Bulgarien aufgrund seiner geopolitischen Lage auch eine bedeutende Rolle bei der grenzüberschreitenden
Kooperation mit den Nachbarländern und der Implementierung europäischer Standards zukomme: "Mit
dem EU-Beitritt Bulgariens ist die EU zum Schwarzmeer-Anrainer geworden. Damit steigt auch das unmittelbare Interesse
Österreichs und der EU an der Modernisierung und Stabilität der Schwarzmeer-Region. Konkret geht es um
Förderung praktischer, ergebnisorientierter Zusammenarbeit in Bereichen von grenzüberschreitender Bedeutung
wie Energie, Umwelt, Transport, Migration und Bekämpfung von organisierter Kriminalität. Die Chancen,
die sich durch eine engere Zusammenarbeit auf allen Ebenen ergeben, liegen auf der Hand. Nur durch die Ausweitung
des europäischen Raumes der Sicherheit, der Stabilität und der Freiheit über Europa hinaus, können
wir unseren Erfolgsweg weiterführen."
Der Staatsekretär verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der Energiegemeinschaft Südosteuropas,
deren Amtsitz sich nun in Wien befindet. "In der Energiepolitik ist eine internationale Zusammenarbeit unerlässlich.
Die Herausforderung der Energieversorgung und des Klimawandels können weder von einzelnen Mitgliedstaaten
noch von der EU alleine gemeistert werden. Es geht um Versorgungssicherheit, um Diversifizierung und um Nachhaltigkeit.
Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt Südosteuropa bis 2015 Schritt für Schritt mit dem Energiemarkt der
EU zusammenzuführen."
Der Staatsekretär verwies auch auf die wirtschaftliche und politische Bedeutung der Donau. "Bereits heute
erfüllt Bulgarien wichtige regionale Aufgaben, wie im Rahmen der Donauraumkooperation, der Schaffung der mittel-
und südosteuropäischen Freihandelszone CEFTA, aber auch in der angesprochenen Zusammenarbeit im Energiebereich.
Gerade die europäische Entwicklung der letzten Jahre bietet uns nun die Chance auch den Donauraum als verbindendes
Element Mitteleuropas mit der Schwarzmeerregion vermehrt zur Geltung zu bringen und die Vorteile des Donauraumes
verstärkt zu nützen". |