Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute
zum 3. Quartal 2007
Wien (oenb) - Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute
erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2007 um 77,63 (+9,7 %) Mrd EUR auf 875,38 Mrd EUR. Dieser Anstieg
um 9,7% gegenüber Ende 2006 war in den letzten 10 Jahren abgesehen vom Jahr 2000 der höchste Zuwachs
in den ersten drei Quartalen eines Jahres. Hauptverantwortlich für den Anstieg zeichneten die Auslandsforderungen.
Der Rückzug österreichischer Kreditnehmer aus Fremdwährungskrediten1) setzte sich auch im dritten
Quartal 2007 fort. Mit 16,9 % erreichte ihr Anteil den niedrigsten Wert seit 1999. Die Einlagen (insbesondere die
Termineinlagen) erfreuen sich wieder gestiegener Beliebtheit.
Nach starken Zuwächsen in den ersten beiden Quartalen 2007 (+4,4% bzw. +3,2%), ging das Bilanzsummenwachstum
auf 1,9% zurück. Trotzdem stieg die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute
in den ersten 9 Monaten 2007 mit 77,63 Mrd bzw. 9,7% deutlich rascher als in den ersten 3 Quartalen 2006 (+49,21
Mrd EUR bzw. +6,8%). Die Wachstumsrate der Bilanzsumme für die ersten drei Quartale wurde in den letzten 10
Jahren nur im Jahr 2000 mit 9,9% übertroffen.
Der Marktanteil der 5 größten Banken ging im Vergleich zum Dezember 2006 leicht um 0,5 Prozentpunkte
zurück und erreichte ein Niveau von 44,0%. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die Tatsache,
dass die Top 5 Banken mit 8,5% ein schwächeres Wachstum als die restlichen in Österreich meldepflichtigen
Banken aufwiesen (+8,8%).
Per 30.9.2007 wurde bei den Direktkrediten an inländische Nichtbanken ein Stand von 282,39 Mrd EUR ausgewiesen.
Rund 83% davon entfielen auf Eurodirektkredite und die Tendenz ist weiter steigend, da die Fremdwährungskredite1
zuletzt rückläufig waren. Die rückläufige FW-Kreditnachfrageentwicklung bewirkte, dass der
Anteil der Fremdwährungskredite im Vergleich zum Ultimo des Vorjahres um deutliche 2,0 Prozentpunkte auf 16,9%
zurückging (der niedrigste Wert seit Ende 1999).
Die Gesamteinlagen bei allen in Österreich meldepflichtigen Kreditinstituten nahmen gegenüber dem Jahresende
2006 um7,5% (+17,27 Mrd EUR) auf 248,42 Mrd EUR kräftig zu.
Bis Ende September 2007 konnten in allen Einlagenkategorien Zuwächse verzeichnet werden. Im Einzelnen stiegen
die Termineinlagen in den ersten 9 Monaten 2007 mit 10,57 Mrd EUR (+39,2%) am stärksten, die Sichteinlagen
kamen auf ein Plus von 4,24 Mrd EUR (+6,6%) und die Spareinlagen immerhin auf 2,45 Mrd EUR (+1,8%) Zuwachs. Die
Spareinlagen waren weiterhin mit 142,26 Mrd EUR die beliebteste Einlagenkategorie. Dahinter folgten die Sichteinlagen
mit 68,64 Mrd EUR und die Termineinlagen mit 37,52 Mrd EUR.
Die Dynamik im Einlagengeschäft der Direktbanken setzte sich zuletzt nur mehr in vermindertem Ausmaß
fort. Nach Jahren des stetigen Aufschwungs und einem Höchststand des Marktanteils an den Sichteinlagen von
6,94% (Q1/2007) reduzierte sich im Verlauf des Jahres 2007 dieser am Ende des 3. Quartals auf 5,55%. Die 5 Direktbanken
verwalteten in Summe 4,81 Mrd EUR und wiesen damit einen Anteil von fast 2% an allen in Österreich gehaltenen
Einlagen (Sicht-, Termin- und Spareinlagen) auf.
Das Geschäft mit dem Ausland entwickelte sich in den ersten 9 Monaten 2007 weiterhin expansiv. Die Wachstumsrate
bezifferte sich bei den Auslandsforderungen auf 16,7% (Vorjahr: +12,8%) und bei den Auslandsverbindlichkeiten auf
7,0% (Vorjahr: +9,0%). Durch die unterschiedlich starken Wachstumsraten stieg der Forderungssaldo weiter. In absoluten
Zahlen ausgedrückt beliefen sich die Forderungen auf 342,45 Mrd EUR und die Verbindlichkeiten auf 277,30 Mrd
EUR. Der Anteil des Auslandsgeschäftes gemessen an der Bilanzsumme lag per 30.9.2007 auf der Aktivseite bei
39,1% und auf der Passivseite bei 31,7%. |