Cap:
SPÖ will genaue Prüfung der ökologischen und wirtschaftlichen Effizienz
Zusätzliche Förderungen für Biogas-Anlagen nur unter Bedingungen
Wien (sk) - Die SPÖ fordert, in Sachen Bio-Energieträger wie Bio-Diesel und Bio-Gas künftig
genauer auf die ökologische und volkswirtschaftliche Effizienz zu schauen. Ganz konkret müsse das bei
der für Anfang Jänner geplanten Erhöhung der Förderung für die Betreiber von Biogas-Anlagen
geschehen. "Die derzeitigen Daten über die wirtschaftliche und ökologische Effizienz dieser Anlagen
sind uns nach wie vor noch zu dünn; zusätzlichen Subventionen wird die SPÖ nur unter bestimmten
Bedingungen zustimmen", so SPÖ-Klubobmann Josef Cap am 26.12.
Die von der ÖVP gewünschte Erhöhung der Subventionen um 27,5 Mio. Euro würde bei 290 Biogas-Anlagen
immerhin fast 100.000 Euro mehr pro Anlage bedeuten. "Bevor die SPÖ einer Erhöhung zustimmt, muss
sichergestellt sein, dass künftig die einzelnen Anlagen streng auf ihre ökologische und wirtschaftliche
Effizienz überprüft werden - denn die ist bei den einzelnen Anlagen höchst unterschiedlich",
so Cap. Sinn mache die Erzeugung von Strom aus Bio-Masse vor allem dann, wenn es mit Kraft-Wärme-Kopplung
verbunden ist, es sich also um Block-Heizkraftwerke handelt.
Eine weitere Bedingungen der SPÖ: Die Erhöhung dürfe deshalb maximal für ein Jahr befristet
gelten.
Ein problematischer Effekt der Energiegewinnung aus nicht-fossilen, pflanzlichen Rohstoffen vor allem für
Treibstoffe seien die steigenden Lebensmittelpreise für die Konsumenten. "Es kann nicht sein, dass die
Konsumenten alleine die Kosten für die Förderung von Bio-Energie zahlen."
Auch der umweltpolitische Nutzen müsse kritisch hinterfragt werden. Das gelte besonders auch für Bio-Diesel.
"Wenn Agrar-Treibstoff-Anlagen massiv gefördert werden, aber dann der Kraftstoff-Zusatz importiert werden
muss, wenn beim Anbau etwa von Raps massiv mit Pestiziden gearbeitet wird, dann muss man sich schon fragen, wie
ökologisch sinnvoll das alles ist. Und ob nicht das Gewicht mehr auch auf Maßnahmen wie Wärmedämmung
oder die Reduktion des LKW-Verkehrs gelegt werden soll", so Cap abschließend. |