Innsbruck (lk) - Tirol hat mit 1. Jänner dieses Jahres für ein halbes Jahr den Vorsitz in der
Landeshauptleutekonferenz übernommen. Landeshauptmann Herwig van Staa erläuterte, welchen Themen er sich
als Vorsitzender im kommenden Halbjahr verstärkt widmen wird.
„Es stehen einige größere Probleme an, wie beispielsweise die Frage der 24-Stunden-Pflege. Zu diesem
Thema wird voraussichtlich im Zeitraum bis Mitte Februar eine außerordentliche Landeshauptleutekonferenz
stattfinden“, gab der Landeshauptmann bekannt. Er orte bei seinen Kollegen in den anderen Bundesländern Interesse
nach einer Besprechung dieses Themas im Rahmen einer LH-Konferenz. „Hier geht es mir vor allem darum, dass wir
eine einheitliche Lösung finden. Bis dahin kann man sich mit einem milden Vollzug behelfen“, erklärte
LH Herwig van Staa.
„Wir werden im nächsten halben Jahr auch die weitere Vorgangsweise bei der Bundesstaatsreform besprechen.
Hier ist es meiner Ansicht nach sinnvoll einige Punkte herauszugreifen und sich darauf zu konzentrieren“, vertritt
LH van Staa die Meinung, dass große Würfe in diesem bereich nicht möglich sind. „Deshalb ist es
zweckmäßig über die Kompetenzbereinigung, die Reform des Bundesrates und auch über eine Reform
der Schulverwaltung zu sprechen.“
Der Bundesrat habe in der jetzigen Form für die Legislative keine große Bedeutung. „Ich bin aber der
Meinung, dass eine zweite Kammer unverzichtbar ist. Im Bundesrat muss der Wille der Länder klar zum Ausdruck
kommen“, fordert der Tiroler Landeshauptmann.
Ein wichtiges Thema seines Vorsitzes werde auch die Vermögensauseinadersetzung zwischen dem Bund und den Bundesländern
sein: „Besitztümer aus der Monarchie wurden nach dem I. Weltkrieg an den Bund übertragen. Seit 90 Jahren
gibt es keine Regelung zwischen den Ländern und der Republik über die Eigentumsfrage. Von dieser Vermögensauseinandersetzung
sind Grundeigentum der Bundesforste an Wäldern, Eigentum an Flüssen und Bächen, Eigentum an Gebäuden
und Gärten sowie bewegliches Vermögen betroffen“, so der Landeshauptmann.
Er habe für Tirol im Bereich der Gebäude in Verhandlungen mit dem Bund bereits erhebliche Fortschritte
erzielen können. „So werden das Volkskunstmuseum, das Sieben Kapellen Areal, die Triumphpforte, der Militärfriedhof
Pradl und der Kriegerfriedhof unentgeltlich in das Eigentum des Landes übertragen. Die entsprechenden Vertragsentwürfe
werden derzeit ausgearbeitet.“
LH van Staa möchte die Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern in Zusammenhang mit der Vermögensauseinandersetzung
vorantreiben und im kommenden halben Jahr entsprechende Fortschritte erzielen. |