BahnhofCity Wien West – eine neue Stadt in der Stadt   

erstellt am
07. 01. 08

Häupl, Faymann und Huber präsentieren Umbaupläne für Wiener Westbahnhof
Wien (öbb) - Für rund 43.000 Reisende täglich ist der Westbahnhof der Startpunkt in den Westen Österreichs und nach ganz Westeuropa. Ab Oktober 2008 wird der Bau aus der Nachkriegszeit bei laufendem Betrieb zu Österreichs erster BahnhofCity umgebaut. Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Infrastrukturminister Werner Faymann und ÖBB-Generaldirektor Mag. Martin Huber präsentierten am 07.01. die detaillierten Pläne für den Umbau und die Gestaltung der künftigen BahnhofCity Wien West.

Österreichs erste BahnhofCity
Die Vorarbeiten zum Umbau des Westbahnhofes laufen im Bereich der Felberstraße und des Europaplatzes bereits seit Frühjahr 2007. Der Westbahnhof wird nicht nur für die Bahn-Fahrgäste optimiert und neu gestaltet. Auch ein Zugang zur U-Bahn wird komplett erneuert. Mit zwei Neubauten links und rechts der denkmalgeschützten Bahnhofshalle entsteht die neue „BahnhofCity Wien West“. Auf drei Ebenen werden sich dort die eigentliche Bahnhofshalle mit den dazugehörigen Serviceeinrichtungen sowie eine ausgedehnte Shoppingmeile mit etwa 80 Geschäften und abwechslungsreichem Gastronomieangebot befinden. Ein so genannter Food Court wird in der Bahnhofshalle auf Ebene des Gleisgeschoßes eine breite Palette an Restaurants – von klassisch-wienerisch über Pizza bis zu asiatisch – anbieten. Daran angeschlossen steht der deutlich erweiterte und nach modernstem Standard ausgestattete Wartebereich mit rund 200 Sitzplätzen zur Verfügung. Hier können Reisende und Anrainer in Zukunft auf dem täglichen Weg von der Arbeit nach Hause Lebensmittel einkaufen, gemütlich Shoppen oder sich mit Freunden auf einen Kaffee treffen.

Im Gebäude links des Bahnhofs über dem Park Ecke Mariahilfer Straße / Neubaugürtel, wird ein Bürogebäude mit einem offenen Atrium errichtet. Rechts von der Bahnhofshalle entsteht auf 6 Ebenen ein moderner Bürokomplex, in dem ein Hotel integriert wird. Insgesamt stehen in den beiden neuen Gebäuden 29.000 m2 Bruttogeschoßflächen für Büro-Arbeitsplätze und Hotelzimmer zur Verfügung. Unter dem gesamten Komplex der BahnhofCity einschließlich der bestehenden Bahnhofshalle wird ein neues Geschoß eingezogen, das bis zum Gürtel reicht. Die Äußere Mariahilfer Straße wird so künftig direkt an den Bahnhof angebunden. Insgesamt werden die ÖBB 130 Mio. Euro in dieses Großprojekt investieren.

Die Planung und der Umbau des Westbahnhofs zur BahnhofCity Wien West samt Errichtung des Provisoriums werden von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG gesteuert. Die Entwicklung der BahnhofCity mit Bürokomplexen und Einkaufszentrum erfolgt durch die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH. Mit der Zusammenstellung des richtigen Branchenmixes und der Vermietung der Büroflächen wurde die ECE Europa Bau- und Projektmanagement G.m.b.H als Kompetenzpartner beauftragt. ECE ist der europäische Marktführer im Bereich innerstädtischer Shopping-Centers und wird später auch das Center Management in der BahnhofCity Wien West übernehmen.

Impuls für die Stadtentwicklung
In der künftigen BahnhofCity Wien West werden nicht nur Fahrgäste voll auf ihre Rechnung kommen, auch für die Anrainer und Besucher wird der Bahnhof ein Ort der Begegnung sein. Er übernimmt die Rolle des Nahversorgers und wird Motor für die Weiterentwicklung des gesamten umliegenden Stadtteils sein. „Die BahnhofCity Wien West wird ein Anziehungspunkt für Reisende, Touristen und für Anrainer gleichermaßen sein“, so Bürgermeister Michael Häupl. „Durch den neuen Büro- Standort, das Hotel und das neue Einkaufszentrum werden zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Das ist ein wichtiger Entwicklungsimpuls für die Stadt und wird den 15. Bezirk deutlich attraktiver machen.“

Mehr Service und Komfort für Kunden
„Der Umbau des Westbahnhofs wird für Bahn-Kunden und Besucher einen Qualitätssprung hinsichtlich Service, Komfort und Sicherheit bringen“, wie ÖBB-Generaldirektor Martin Huber erklärt. „Der Wartebereich im Gleisgeschoß wird deutlich vergrößert und auf 200 Sitzplätze ausgeweitet. Die helle und transparente Gestaltung der gesamten Anlage und die durchgängige Videoüberwachung sorgen für noch mehr Sicherheit und angenehmes Verweilen. Außerdem wird der Bahnhof künftig vollständig barrierefrei sein.“ Durch Lifte, Rolltreppen und Rampen werden Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ungehinderten Zugang zu allen Einrichtungen am Bahnhof haben. Das neue Reisezentrum mit Bereichen für Reiseberatung und Fahrkartenverkauf wird offen gestaltet und so noch leichter zugänglich als bisher.

Ein Bahnhof zieht um
Für den Umbau zur BahnhofCity muss die Bahnhofshalle ab Mitte September 2008 für rund drei Jahre geschlossen werden. Ebenso wird der Europaplatz zwischen Oktober 2008 und Ende 2009 gesperrt. In dieser Zeit wird der gesamte Fahrgastbetrieb in eine provisorische Verkehrsstation ausgelagert. Das Provisorium wird sich auf Seite der Äußeren Mariahilferstraße, Ecke Langauergasse / Gerstnerstraße, zwischen dem so genannten „Blauen Haus“ und den Bahnsteigen befinden. Der Großteil des Provisoriums besteht aus einer maßgeschneiderten Stahlkonstruktion, die ab Mitte Jänner 2008 errichtet wird. Ab Ende August 2008 werden das ÖBB-Reisezentrum sowie ein Großteil der Geschäfte und Lokale aus der Bahnhofshalle in das rund 3.000 m2 große, zweistöckige Provisorium umziehen. Eine Infobox im ersten Stock wird allen Interessierten während der gesamten Bauzeit ausführliche Informationen über den Umbau und die künftige BahnhofCity bieten. Mitte September wird die provisorische Verkehrsstation in Betrieb gehen.

Nach der Sperre der Bahnhofshalle erfolgt der Zugang zu den Bahnsteigen über die provisorische Verkehrsstation oder über die Felberstraße. Der barrierefreie Zugang zu den ÖBB-Services und den Bahnsteigen ist auch während der Bauzeit über die Eingänge Gerstnerstraße und Felberstraße gesichert. Damit die ÖBB-Kunden während der Bauzeit die Bahnsteige weiterhin rasch und bequem erreichen können, werden im Provisorium zusätzlich zu den Stiegen auch Rolltreppen eingebaut. Auch die ÖBB-Club Lounge wird während der gesamten Umbauzeit geöffnet sein. Von Februar bis September 2008 befindet sich die Lounge bei den Abgängen zu den UBahnen, ab Mitte September wird auch sie in die provisorische Verkehrsstation umziehen. Um die Fahrgäste während der Bauzeit bestmögliche Orientierung zu bieten, kommt ein provisorisches Wegeleitsystem zum Einsatz. Der Zugsverkehr läuft während der gesamten Umbauphase ohne Einschränkungen, da an Bahnsteigen und Gleisen keine Umbauarbeiten notwendig sind.

Highlight der Bahnhofsoffensive
Der Umbau des Westbahnhofs ist ein zentrales Projekt der Bahnhofsoffensive, mit der die ÖBB seit 2000 ihre frequenzstärksten Bahnhöfe modernisieren. In der ersten Phase wurden innerhalb von fünf Jahren die Bahnhöfe Feldkirch, Innsbruck, Graz, Baden, Krems, Linz, Wiener Neustadt, Leoben, Wels und Klagenfurt mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro erneuert. Die zweite Phase der Bahnhofsoffensive begann mit der Modernisierung des Bahnhofs Wien Praterstern im Jahr 2005. Insgesamt wollen die ÖBB bis 2015 über 2 Milliarden Euro in die neue Qualität der Bahnhöfe und Verkehrsstationen in ganz Österreich investieren. „Es muss unser Ziel sein, noch mehr Menschen zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen. Denn nur so können wir die Lebensqualität und die Umwelt in Österreich für die Zukunft sichern“, so Werner Faymann, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. „Um die Bahn noch attraktiver zu machen, müssen wir den Fahrgästen modernste Infrastruktur und Top-Service bieten. Die Modernisierung des Westbahnhofs zum innerstädtischen Verkehrs- und Wirtschaftsknoten ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“

ÖBB: Österreichs umweltfreundlichster Mobilitätsdienstleister
Als größter und umweltfreundlichster Mobilitätsanbieter sorgt der ÖBB Konzern österreichweit für den Transport von Menschen und Gütern und für modernste Verkehrsinfrastruktur. Mit 42.951 MitarbeiterInnen, Gesamterträgen von 5,466 Mrd. EUR und einem Investitionsvolumen von 2,049 Mrd. EUR im Jahr 2006 ist der ÖBBKonzern einer der größten Arbeitgeber des Landes und ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber. Im Jahr 2006 wurden von den ÖBB 443 Mio. Fahrgäste und 93 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des ÖBB-Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
 
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