Ossy Kolmann wird 80   

erstellt am
07. 01. 08

Wien (öj/rk) - Am 10. Jänner 2008 feiert der beliebte Schauspieler Ossy Kolmann seien 80. Geburtstag. Der ORF widmete dem Allrounder, der - mit Ausnahme des Burgtheaters - alle Wiener Sprechbühnen bespielt hat, eine liebevolle Hommage, der ein köstliches Guststückerl folgte: eine Aufzeichnung der "Pension Schöller" aus den Wiener Kammerspielen, in der Kolmann, unter anderem, gemeinsam mit Helmut Lohner wahre Lachstürme auslöste.

Ossy (Oswald) Kolmann wurde 1928 in Wien geboren und besuchte neben seinem Brotberuf als Fernmeldetechniker ab 1948 für 3 Jahre die Schauspielschule der Gewerkschaft. Sein Bühnendebüt gab er beim Kabarett "Wiener Werkel", mit dem er in Deutschland und der Schweiz gastierte. 1958 gelangte er in das legendäre "Simpl"- Ensemble von Karl Farkas und über die TV-Sendung "Bilanz des Monats" auch erstmals ins Fernsehen. Nach Gastspielen am Operettenhaus Hamburg, am Theater an der Wien, am Wiener Volkstheater und Raimundtheater wurde er 1973 Mitglied des Volksopern-Ensembles, wo er nahezu das gesamte Operettenrepertoire seines Faches abdeckte. 1993 wechselte der Schauspieler in das Ensemble des Theaters in der Josefstadt, das ihn 1998 zum Ehrenmitglied ernannte.

Kolmann wirkte in über 100 Fernsehsendungen mit, u. a. in "Ringstraßenpalais", "Cabarett Cabarett", "Alles ist möglich", "Tatort", "Der Unverbesserliche", in der ORF-Serie "Das Lottostudio" und als Portier in "Hallo, Hotel Sacher ... Portier!" Radiohörern ist er auch als "Herr Montag" aus der Sendung "Autofahrer unterwegs" ein Begriff. Außerdem veröffentlichte der Kabarettist, Theaterschauspieler, Sänger und Komiker mehrere Schallplatten.

In den letzten Jahren spielte er in seinem jetzigen Haupthaus, im Theater in der Josefstadt, vornehmlich aber in den Kammerspielen in Stücken wie "Das lebenslängliche Kind", "Der müde Theodor", "Die schlimmen Buben in der Schule", "Weekend im Paradies" oder "Der keusche Ehemann". Mit seinem alle Facetten umfassenden Wiener Humor gilt der Publikumsliebling Kolmann als ideale Verkörperung des "Strizzis" und "Schmähbruders".

An Auszeichnungen erhielt Ossy Kolmann u.a. 1975 den Publikumspreis "Goldene Kamera", 1984 die "Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold" sowie 1999 das "Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse". 2003 wurde er mit dem Berufstitel Kammerschauspieler geehrt.

In der ORF-Sendung "Wien heute" vom 04.01. wurde Kolmann gefragt, was er sich denn wünsche: Er würde gerne ein wenig gesünder sein, meinte er. Er mußte ja wegen eines unheilbaren Nervenleidens Abschied von der Bühne nehmen..
 
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