90.000 Kinder singen für die "Hilfe unter gutem Stern"   

erstellt am
07. 01. 08

Kardinal Schönborn besuchte am 6. Jänner mit Sternsingern die Bewohner des Kolpinghauses für Menschen mit Behinderung im niederösterreichischen Mistelbach
Wien (pew) - Der Dreikönigstag am 6. Jänner war der Höhepunkt der diesjährigen Sternsingeraktion. 90.0000 Mädchen und Buben der Katholischen Jungschar überbrachten im ganzen Land die Segenswünsche für das Jahr 2008 und sammelten für die "Hilfe unter gutem Stern" an benachteiligte Menschen in den Ländern des "Südens". Kardinal Christoph Schönborn und Sternsinger der Pfarre Mistelbach besuchten am 6. Jänner die Bewohner des Kolpingwohnhauses für Menschen mit Behinderung im niederösterreichischen Mistelbach. Die Sternsinger-Initiative ist die größte Hilfsaktion in Österreich für die Menschen im "Süden", so der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion (DKA), Erwin Eder, in einem Interview mit "Radio Stephansdom". Bei der letzten Dreikönigsaktion "ersangen" die Mädchen und Buben 13,3 Millionen Euro als "Bausteine für eine gerechtere Welt".

"Heuer liegt der Schwerpunkt der Aktion in Brasilien, einem Land der vielen Gegensätze", betonte Eder, der ursprünglich aus der Caritas der Diözese St. Pölten kommt und seit 2006 DKA-Chef ist: "Es ist ein großes Land, wo es viel Reichtum und auch sehr viel Armut gibt. Gemeinsam mit sehr engagierten NGOs versuchen wir, dort etwas zu bewegen".

Mit dem Ergebnis der diesjährigen Dreikönigsaktion werden zwei Projekte in Brasilien unterstützt. Eines ist im Sertao, dem Trockengebiet im Nordosten des Landes angesiedelt, eines in Amazonien. Im Nordosten sind Mangelerkrankungen, Arbeitslosigkeit und Abwanderung in die Slums der Städte die Folgen von Trockenheit und ungerechter Landverteilung. Mit Hilfe der Jungschar-Partnerorganisation IRPAA, die von Bischof Andre de Witte (Diözese Ruy Barbosa) geleitet wird, passen die Kleinbauern die Landwirtschaft erfolgreich an das Trockenklima an.

Im Amazonasgebiet wiederum geht es um die Unterstützung von zwei indianischen Gruppen, der Zuruahas und Pirahas. Partnerorganisation der Dreikönigsaktion ist dabei CIMI, der Indianer-Missionsrat der Brasilianischen Bischofskonferenz, dessen Vorsitzender der austro-brasilianische Bischof Dom Erwin Kräutler ist. Vordringlich ist die rechtliche Absicherung ihres Lebensraumes (demarcacao), um sich gegen Vertreibungen durch agroindustrielle Konzerne wehren zu können. "Indios sind gefährdet, ihren Lebensraum zu verlieren. Wir engagieren uns hier, die Landrechte der Indios zu verteidigen, die wirtschaftliche Selbstversorgung abzusichern und versuchen, das traditionelle Wissen der Indios weiterzugeben und für künftige Generationen zugänglich zu machen", betonte Eder.

Die "Dreikönigsaktion" wird seit 1954 von der Katholischen Jungschar durchgeführt. Sie greift den jahrhundertealten Brauch des Sternsingens auf und verbindet ihn mit einer Hilfsaktion.

Der Brauch des Sternsingens geht auf die biblische Erzählung von den "Weisen aus dem Morgenland" zurück, die einem Stern folgend den Erlöser suchten. Sie brachten ihm als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar sind seit dem 6. Jahrhundert gebräuchlich; erst ab dem 10. Jahrhundert werden die Weisen als Könige dargestellt. Heuer schrieben die Sternsinger "20 – CMB – 08" an die Tür, den Segenswunsch "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) für das Jahr 2008.

Informationen: http://www.dka.at
 
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