Wirtschaftsminister Bartenstein thematisiert Hürden für österreichische Dienstleistungsunternehmen
in der Schweiz
Wien (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein hat am 11.01. die Schweizer Bundesrätin
Doris Leuthard zu einem Arbeitsgespräch empfangen. Neben einem Meinungsaustausch über die aktuelle Weltwirtschaftslage
und der wirtschaftlichen Situation in den beiden Ländern wurden zudem Anliegen österreichscher Unternehmen,
vor allem im Bereich der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung in der Schweiz sowie Fragen der Anwendung
des Personenfreizügigkeitsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Schweiz intensiv besprochen.
„Österreich und die Schweiz haben traditionell gute Beziehungen. Allerdings sind österreichische Unternehmen
zunehmend mit Hürden bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen konfrontiert, die im Sinne einer guten
Nachbarschaft und den engen Wirtschaftsbeziehungen rasch abgebaut werden sollen", sagt Bartenstein.
Ein Hemmnis für heimische Firmen ist etwa die von der Schweiz verlangte 8-tägige Voranmeldung vor Ausübung
einer grenzüberschreitenden Dienstleistung. Weiters gibt es Probleme bei Bewilligungen im Falle der Überschreitung
einer grenzüberschreitenden Dienstleistungsgesamtzeit von 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr, Behinderungen
von europäischen und insbesondere österreichischen Personalbereitstellern bei deren Geschäften mit
der Schweiz und Kunden innerhalb der Union selbst. Auch die Aufforderung an österreichische Betriebe, Beiträge
in die paritätische Kommission der Schweiz einzuzahlen sowie uneinheitliche Kriterien bei der Vergleichbarkeit
von Löhnen bei Lohndumpingprüfungen hätten die Bedingungen für grenzüberschreitende Dienstleister
– allein in Vorarlberg sind schätzungsweise 1000 Unternehmen betroffen - verschlechtert.
Bilaterale Handelsentwicklung Österreich-Schweiz
Die Schweiz ist der viertwichtigste Handelspartner Österreichs. Die österreichischen Exporte beliefen
sich 2006 auf 4,4 Mrd. Euro, in den ersten zehn Monaten 2007 auf 3,8 Mrd. Euro. Die Importe aus der Schweiz beliefen
sich 2006 auf 3,5 Mrd. Euro, von Jänner bis Oktober 2007 auf 3,8 Mrd. Euro.
Die österreichischen Exportwaren in die Schweiz umfassen vor allem Arzneiwaren für den Kleinverkauf,
Möbel, Bautischler- und Zimmermannsarbeiten und Kunstgegenstände.
Österreichische Importgüter sind vor allem Hormonprodukte, unbearbeitetes Gold, Arzneimittel und Uhren. |