FunctionalDMU - virtuelle Produkte werden erlebbar   

erstellt am
14. 01. 08

Darmstadt (idw) - Die digitale Produktentwicklung ermöglicht es, computergestützte Versuchsmodelle von Maschinen oder Fahrzeugen schnell und effizient in reale Produkte umzusetzen. FunctionalDMU ist eine Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, die darauf zielt, die bisherigen Digital Mock-Ups mit funktionalen Aspekten zu erweitern.

Digital Mock-Up (DMU) - ein virtuelles Modell, das die Produktstruktur und die lagerichtige Geometrie eines Produktes repräsentiert - ist in der industriellen Praxis ein fester Bestandteil der virtuellen Produktentwicklung. Die DMU und die dazugehörigen Softwarewerkzeuge berücksichtigen bisher nur die Geometrie der Produkte. In der heutigen industriellen Produktentwicklung spielen aber auch mechatronische Komponenten eine immer wichtigere Rolle. Es fehlen die Möglichkeiten, die DMU um solche funktionalen Aspekte zu erweitern.

Die Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft FunctionalDMU geht dieses Problem an und bezieht bei ihren Modellen funktionale Aspekte mit ein. Vorraussetzung dafür ist, dass die Fachgebiete Mechanik, Elektronik, und Software-Entwicklung eng zusammenarbeiten. In der Initiative FunctionalDMU haben sich dazu das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, das Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS Institutsteil Entwurfsautomatisierung EAS, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS und das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF zusammengeschlossen.

Ziel der beteiligten Fraunhofer-Institute in dem gemeinsamen Projekt ist es, virtuelle mechatronische Systeme in DMU funktional zu integrieren und diese zu evaluieren. Das Projekt soll das Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und Software visualisieren, um das Systemverhalten schnellstmöglich bildhaft zu erleben. Weiterhin wollen die Fraunhofer-Forscher verschiedene Verhaltensmodelle kombinieren und überlagern. Sie erhoffen sich davon die Modellvarianten effizient analysieren zu können. Die Wissenschaftler aus den verschiedenen Bereichen bauen darauf, mögliche Zielkonflikte im Modell frühzeitig zu erkennen und zu kommunizieren, um bestmögliche Alternativen bestimmen zu können.


Lösungen für die Industrie
Bestimmte Bereiche der Industrie arbeiten viel mit virtuellen mechatronischen Produkten, deren Verhalten sich durch die Kombination und Wechselwirkung des Verhaltens ihrer Teilsysteme definiert. Ein Workshop am Fraunhofer IGD hat gezeigt, dass diese Industriezweige händeringend nach Softwarewerkzeugen und Methoden sucht, die diese virtuellen mechatronischen Produkte frühzeitig funktional integrieren.

Um die Einschränkungen bisher verfügbarer Ansätze zu überwinden, entwickeln die Kooperationspartner in dem Projekt gemeinsam ein neuartiges flexibles funktionales DMU-Framework. Die Framework- Funktionalität wollen die Forscherinnen und Forscher mit zwei Demonstratoren nachweisen. Beide kommen aus den Bereichen Automobil- und Maschinenbau. Der erste Demonstrator zeigt einen Fensterheber. Er dient dem Nachweis der Machbarkeit des Integrationskonzeptes über unterschiedliche kommerzielle Simulatoren und deren Verbindung zur Co- Simulation, unter anderem von SimPack, Matlab/Simulink und Dymola. Der zweite Demonstrator "Prüfstand" dient dazu, die Umsetzung des FDMU- Konzeptes an einem realen Äquivalent zu bestätigen.

Der Industriearbeitskreis FDMU-Forum steht der anwendenden Industrie zur Mitarbeit im Projekt offen. Dort werden industrielle Anforderungen und Fragestellungen projektbegleitend diskutiert und bearbeitet.

Informationen: http://www.functionalDMU.org
 
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