Internationale Anleger setzen auf österreichische Rentenwertpapiere   

erstellt am
14. 01. 08

Österreichische Außenwirtschaft in den ersten drei Quartalen 2007
Wien (oenb) - Äußerst gefragt waren österreichische Wertpapiere im Ausland in den ersten drei Quartalen 2007: Mit 49 Mrd. Euro hat sich der Absatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 um zwei Drittel erhöht. Das Interesse konzentrierte sich vor allem auf langfristige Rentenpapiere, aber auch am Geldmarkt waren deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Eingebrochen ist hingegen die Nachfrage nach österreichischen Aktien, die nur ein Zehntel des Vergleichswerts 2006 erreichte. Österreichs Leistungsbilanzüberschuss lag bei 5,3 Mrd. Euro.

Ausländische Investoren spielen für die Finanzierung der heimischen Wirtschaft eine entscheidende Rolle: Zwischen Jänner und September 2007 flossen 49,0 Mrd. Euro in Form von Wertpapierinvestitionen nach Österreich. Seit Beginn der Datenerfassung war kein vergleichbares Volumen erreicht worden. Mit 32,9 Mrd. Euro lag der Fokus der Anleger vor allem auf langfristigen Rentenpapieren (Vergleichszeitraum 2006: 16,0 Mrd. Euro), aber auch die Nachfrage nach Geldmarktpapieren hat sich auf 15,4 Mrd. Euro verdoppelt. Diese Liquidität dient vor allem der Refinanzierung des Bundes sowie der österreichischen Banken. Deutlich rückläufig zeigte sich hingegen das Interesse des Auslands an österreichischen Aktien und Investmentzertifikaten, die im Umfang von 0,7 Mrd. Euro gekauft wurden (nach 6,0 Mrd. Euro). Das weltweit schwierige Börseumfeld und gestiegene Zinsen begünstigten zunehmend festverzinsliche Anlagen. Österreichs Wertpapierinvestitionen im Ausland ließen mit 30,0 Mrd. Euro ebenfalls einen Aufwärtstrend erkennen (Vergleichszeitraum 2006: 27 Mrd. Euro). Bemerkenswert war hier die Nachfrage nach Geldmarktpapieren in Höhe von 17,7 Mrd. Euro (nach 4,5 Mrd. Euro), was im Wesentlichen auf Aktivitäten des Bundes zurückzuführen war. Langläufer lagen mit 10,5 Mrd. Euro hingegen unter dem Vergleichswert (17,0 Mrd. Euro).

Aus grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen (einschließlich Konzernkrediten) ergab sich per Saldo ein Kapitalabfluss von 1,5 Mrd. Euro. Österreichs Direktinvestoren veranlagten 17,1 Mrd. Euro im Ausland. Umgekehrt absorbierten heimische Unternehmen 15,6 Mrd. Euro an ausländischem Beteiligungskapital.

Das grenzüberschreitende Kredit- und Einlagengeschäft („Sonstige Investitionen“) zeigte mit 17,9 Mrd. Euro einen deutlich höheren Netto-Kapitalabfluss als zuletzt (3,9 Mrd. Euro). Bestimmend war hier ein wesentlich geringerer Verpflichtungsaufbau der österreichischen Wirtschaft (12,8 Mrd. Euro) als in den ersten drei Quartalen 2006 (29,1 Mrd. Euro).

Die offiziellen Währungsreserven wurden in den ersten drei Quartalen 2007 transaktionsbedingt um 1,2 Mrd. Euro erhöht.

Österreichs Leistungsbilanz erreichte im Berichtszeitraum Jänner bis September 2007 einen Überschuss von 5,3 Mrd. Euro (nach 4,0 Mrd. Euro). Ausschlaggebend dafür war eine spürbar verbesserte Dienstleistungsbilanz, die mit 10,0 Mrd. Euro im Plus lag (nach 8,5 Mrd. Euro).
 
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