Österreichische Außenwirtschaft in den ersten drei Quartalen
2007
Wien (oenb) - Äußerst gefragt waren österreichische Wertpapiere im Ausland in den
ersten drei Quartalen 2007: Mit 49 Mrd. Euro hat sich der Absatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 um
zwei Drittel erhöht. Das Interesse konzentrierte sich vor allem auf langfristige Rentenpapiere, aber auch
am Geldmarkt waren deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Eingebrochen ist hingegen die Nachfrage nach österreichischen
Aktien, die nur ein Zehntel des Vergleichswerts 2006 erreichte. Österreichs Leistungsbilanzüberschuss
lag bei 5,3 Mrd. Euro.
Ausländische Investoren spielen für die Finanzierung der heimischen Wirtschaft eine entscheidende Rolle:
Zwischen Jänner und September 2007 flossen 49,0 Mrd. Euro in Form von Wertpapierinvestitionen nach Österreich.
Seit Beginn der Datenerfassung war kein vergleichbares Volumen erreicht worden. Mit 32,9 Mrd. Euro lag der Fokus
der Anleger vor allem auf langfristigen Rentenpapieren (Vergleichszeitraum 2006: 16,0 Mrd. Euro), aber auch die
Nachfrage nach Geldmarktpapieren hat sich auf 15,4 Mrd. Euro verdoppelt. Diese Liquidität dient vor allem
der Refinanzierung des Bundes sowie der österreichischen Banken. Deutlich rückläufig zeigte sich
hingegen das Interesse des Auslands an österreichischen Aktien und Investmentzertifikaten, die im Umfang von
0,7 Mrd. Euro gekauft wurden (nach 6,0 Mrd. Euro). Das weltweit schwierige Börseumfeld und gestiegene Zinsen
begünstigten zunehmend festverzinsliche Anlagen. Österreichs Wertpapierinvestitionen im Ausland ließen
mit 30,0 Mrd. Euro ebenfalls einen Aufwärtstrend erkennen (Vergleichszeitraum 2006: 27 Mrd. Euro). Bemerkenswert
war hier die Nachfrage nach Geldmarktpapieren in Höhe von 17,7 Mrd. Euro (nach 4,5 Mrd. Euro), was im Wesentlichen
auf Aktivitäten des Bundes zurückzuführen war. Langläufer lagen mit 10,5 Mrd. Euro hingegen
unter dem Vergleichswert (17,0 Mrd. Euro).
Aus grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen (einschließlich Konzernkrediten) ergab sich per
Saldo ein Kapitalabfluss von 1,5 Mrd. Euro. Österreichs Direktinvestoren veranlagten 17,1 Mrd. Euro im Ausland.
Umgekehrt absorbierten heimische Unternehmen 15,6 Mrd. Euro an ausländischem Beteiligungskapital.
Das grenzüberschreitende Kredit- und Einlagengeschäft („Sonstige Investitionen“) zeigte mit 17,9 Mrd.
Euro einen deutlich höheren Netto-Kapitalabfluss als zuletzt (3,9 Mrd. Euro). Bestimmend war hier ein wesentlich
geringerer Verpflichtungsaufbau der österreichischen Wirtschaft (12,8 Mrd. Euro) als in den ersten drei Quartalen
2006 (29,1 Mrd. Euro).
Die offiziellen Währungsreserven wurden in den ersten drei Quartalen 2007 transaktionsbedingt um 1,2 Mrd.
Euro erhöht.
Österreichs Leistungsbilanz erreichte im Berichtszeitraum Jänner bis September 2007 einen Überschuss
von 5,3 Mrd. Euro (nach 4,0 Mrd. Euro). Ausschlaggebend dafür war eine spürbar verbesserte Dienstleistungsbilanz,
die mit 10,0 Mrd. Euro im Plus lag (nach 8,5 Mrd. Euro). |