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Regierungsklausur am 10.01.: 1,2 Mrd. für Lehrlingspaket |
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erstellt am
11. 01. 08
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Gusenbauer:
Ausbildungsgarantie wird umgesetzt
"Ein Quantensprung in der Ausbildung"
Wien (sk) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat am 10.01. gemeinsam mit Vizekanzler Wilhelm Molterer
das neue Gesamtpaket für die Reform der Lehrlingsförderung und zur Fachkräfteausbildung präsentiert.
Am Vormittag hat man sich bei der Regierungsklausur mit den Sozialpartnern auf einen konkreten Plan zur Umsetzung
der Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen geeinigt. Kernpunkt dabei: Jugendliche, die weder in der Schule
sind noch einen betrieblichen Lehrplatz haben, bekommen eine vollwertige Ausbildung in einer Einrichtung, die ihnen
auch einen vollwertigen Abschluss ermöglicht. Weiters hat sich die Regierung auf eine Reform des Blum-Bonus
geeinigt.
Bis 2010 werden insgesamt 1,2 Milliarden Euro für dieses Ausbildungspaket eingesetzt, so der Bundeskanzler.
Das größere Teil davon wird durch Umschichtungen bestritten, aber wenn zusätzliches Geld notwendig
sei, habe die Regierung dafür vorgesorgt. Zahlenmäßig soll es heuer 12.500, im kommenden Jahr 15.000
und im Jahr 2010 17.000 Plätze in der überbetrieblichen Ausbildung geben, erläuterte Gusenbauer,
der zugleich betonte, dass "der Kern die betriebliche Ausbildung bleibt".
Bei der Reform vom Blum-Bonus stehen jetzt auch Qualitätskriterien im Mittelpunkt, so Gusenbauer. Den bisherigen
Blum-Bonus sieht der Bundeskanzler als Erfolg, die Zahl der Lehrstellen sei vom niedrigsten Wert 119.000 im Jahr
2004 wieder auf knapp 130.000 zu Ende des Vorjahrs gestiegen. Jetzt werde bei der Förderung nicht nur die
Zusätzlichkeit als Kriterium angelegt, sondern auch Qualität.
Die Basisförderung für Lehrstellen (bisher 1.000 Euro pro Jahr) soll in Zukunft von der Höhe der
Lehrlingsentschädigung abhängen. Im ersten Jahr gibt es das Dreifache der Lehrlingsentschädigung,
im zweiten das Zweifache und im dritten und vierten Lehrjahr das Einfache als Basisförderung. Neben dieser
Basisförderung gibt es einen Blum-Bonus II, der unter anderem gewährt wird, wenn neu gegründete
Unternehmen binnen fünf Jahren Lehrlinge aufnehmen, wenn Unternehmen das erste Mal Lehrlinge ausbilden oder
wenn Unternehmen zumindest drei Jahre lang nicht ausgebildet haben und wieder Lehrlinge aufnehmen. Das wird ergänzt
durch eine Qualitätsförderung über einen Bonus, der u.a. an folgende Kriterien geknüpft sein
wird: Weiterbildung der Ausbildner, besonders erfolgreiche Lehrabschlussprüfungen, Zusatzausbildung von Lehrlingen
etc.
Bei der Schulung von Fachkräften hat sich die Regierung auf eine kräftige Aufstockung des Angebots verständigt.
Heuer im März bei der ersten Regierungsklausur wurde ja beschlossen, dass zusätzliche 10.000 Personen
zu Facharbeitern hochgeschult werden, heute hat man beschlossen, dass bis 2010 weitere 10.000 Arbeitssuchende zu
Fachkräften ausgebildet werden. Dafür werden in Summe 120 Millionen Euro eingesetzt. Die Regierung verspricht
sich von dieser Ausbildungsoffensive, dass so der Aufschwung stabilisiert werden kann, erläuterte Gusenbauer.
"Es gibt mehr Chancen für die Jugend, zugleich ist das Paket ein positives Signal für die Wirtschaft",
fasste Gusenbauer zusammen. Damit beuge die Bundesregierung dem Fachkräftemangel vor, zugleich werde die "materielle
Grundlage für gesunde Staatsfinanzen und gute Einkommen gelegt", so Gusenbauer. Er zeigte sich sowohl
mit der Art, wie dieses Paket zustande gekommen ist - unter Einbindung aller Beteiligten wurde ein Konsens erzielt
- als auch mit dem Ergebnis sehr zufrieden - "ein Quantensprung in der Ausbildung". Diese Garantie für
eine vollwertige Ausbildung sei auch für die Eltern ein ermutigendes Zeichen.
Der Bundeskanzler hat auch von einer Grundsatzeinigung berichtet, wonach im März ein Paket für ältere
Arbeitnehmer geschnürt werde, das neue Chancen und Perspektiven bringen soll; und dies sei nicht zuletzt aus
der Perspektive, dass die Wirtschaft Fachkräfte brauche, zu sehen.
Außerdem hat der Bundeskanzler noch einmal auf die hervorragende Entwicklung der österreichischen Wirtschaft
und des Arbeitsmarkts im abgelaufenen Jahr hingewiesen. Beim Wachstum sei man mit 3,4 Prozent um 0,7 Prozentpunkte
über dem Durchschnitt der Eurozone; das Beschäftigungswachstum war mit 63.000 das höchste seit dem
Jahr 1991 und die Arbeitslosigkeit ist stark gesunken. Den Wachstumsvorsprung will die Regierung auch im Jahr 2008
halten, trotz der weltwirtschaftlich schwächeren Konjunktur rechnen die Wirtschaftsforscher mit 2,5 Prozent.
Gusenbauer glaubt, dass dieser Wert noch überschritten werden kann. |
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Molterer: Bundesregierung will Wettbewerbsvorsprung Österreichs halten
Mit Jugendbeschäftigungspaket wurde Chancenpaket für junge Menschen geschnürt
Wien (övp-pk) - "Eine erfolgreiche Sicherheitspolitik und eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik
sind die Stabilitätsanker Österreichs. Wir haben hier einen Vorsprung erarbeitet und sind im europäischen
Vergleich an der Spitze. Es ist die gemeinsame Zielsetzung dieser Regierung, diesen Wettbewerbsvorsprung zu halten",
sagte Vizekanzler Finanzminister Mag. Wilhelm Molterer anlässlich der Pressekonferenz nach dem ersten Teil
der Regierungsklausur in Wien. "Wir brauchen diesen Wachstums- und Wettbewerbsvorsprung, um drei Ziele zu
erreichen: Vollbeschäftigung, Aufrechterhaltung der sozialen Balance, sowie eine kräftige und umfangreiche
Steuerentlastung 2010", betonte Molterer.
Die Vorstellung der Bundesregierung, wie dieser Wachstumsvorsprung gehalten werden soll, sei sehr klar: Zunächst
brauche man eine eindeutige Positionierung für eine europäische Politik in Österreich - "eine
Politik, die ‚Ja' zu einer Erweiterung der Europäischen Union sowie ‚Ja' zur Globalisierung sagt." Denn
ein großer Teil dieses Wettbewerbsvorsprunges liege in einer strukturellen Exportorientierung der österreichischen
Wirtschaft. Hier müsse weiterhin offensiv in die Wettbewerbsorientierung investiert werden. Zudem sei die
Fortsetzung der Strukturreformen notwendig - in einer verantwortungsvollen Haushaltspolitik sowie durch zusätzliche
Impulse im Bereich der Verwaltungsreform.
"Ich bin froh, dass es der Bundesregierung und den Sozialpartnern in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelungen
ist, dieses Jugendbeschäftigungspaket, dieses Chancenpaket für junge Menschen in Österreich, vorzulegen",
sagte der Vizekanzler im Hinblick auf die Vereinbarung der Bundesregierung und der Sozialpartner zur Jugendbeschäftigung.
Man könne auf einem guten System - dem System der dualen Ausbildung - aufbauen. Mit dem Jugendbeschäftigungspaket
werde ein "sehr klares Signal gesetzt: Für uns ist ein Meister nach der Lehre genau so wichtig, wie ein
Master nach der Universität", betonte Molterer.
Der Bildungsstandard eines Landes werde nicht ausschließlich nach der Frage der Maturanten/innen-Zahl oder
der Akademikerquote bemessen, sondern im gleichen Ausmaß auch an der Frage der Facharbeiter-Qualifikation.
In diesem Zusammenhang sei das heute beschlossene Vier-Säulen-Modell besonders wichtig.
Die Lehrlingsprämie wird neu gestaltet: An Stelle der bisher für jedes Lehrverhältnis gewährten
einheitlichen
Lehrlingsausbildungsprämie wird ein neues System einer differenzierten, bedarfsgerechten Basisförderung
eingeführt. Ergänzend zum auch in Zukunft prioritären betrieblichen Lehrstellenangebot,
wird die überbetriebliche Lehrausbildung für Jugendliche bis 18 Jahre ausgebaut und zu einem "qualitativ
gleichwertigen Element für jene Jugendlichen, die die entsprechenden Möglichkeiten in den Betrieben nicht
vorfinden".
Zudem wird die Fachkräftequalifizierung im AMS ausgebaut. Dies sei "ein ganz wesentliches Element in
Richtung zusätzlicher Anstrengungen, die Arbeitslosigkeit weiter zu senken", betonte Molterer. Vorgesehen
ist eine Aufstockung der AMS-Fachkräfte- Ausbildung im Jahr 2008 um 2.500, 2009 um 5.000 und 2010 um bis zu
10.000 Plätze bzw. Personen.
Die vierte Säule stellt die Fortsetzung des Blum-Bonus dar. Der Blum Bonus II wird für neu gegründete
Betriebe, für Unternehmen, die erstmals in die Lehrlingsausbildung einsteigen und für Betriebe, die drei
Jahre lang nicht ausgebildet haben, gewährt. "Es war uns wichtig, mit der Fortsetzung des Blum-Bonus
zusätzliche Impulse zu setzen", betonte der Vizekanzler.
"Mit dem ersten Teil, den wir heute erarbeitet haben, ist ein sehr klares Signal gesetzt worden: Wachstum
und eine positive Perspektive am Arbeitsmarkt sind für die Bundesregierung untrennbar miteinander verbunden",
resümierte Molterer. "Diese Kraftanstrengung werden wir im Jahr 2008 brauchen. Das Jahr 2008 wird darüber
entscheiden, welche Spielräume wir in den Jahren 2009 und 2010 haben - welche Perspektiven wir den Menschen
bieten wollen. Und wir wollen positive Perspektiven bieten - für alle Menschen in Österreich", schloss
Molterer. |
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Van der Bellen: Regierung lässt bei Klausur die drängendsten Probleme links liegen
Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Feinstaub: All das ist KEIN Thema für Regierung
Wien (grüne) - Eine Million ÖsterreicherInnen sind armutsgefährdet. Bei der Pflege
herrscht für die Betroffnen nach wie vor totale Verunsicherung. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten
steigt. Der Feinstaub ist viel gefährlicher als bisher angenommnen, zeigt eine soeben präsentierte Studie
und die im letzten Jahr präsentierten UNO-Klimaschutzberichte sind alarmierend. "All diesen Themen ist
gemeinsam, dass sie NICHT Thema der heutigen Regierungsklausur sind", stellt Alexander Van der Bellen, Bundessprecher
der Grünen, fest.
"Die Regierung lässt also die drängenden Probleme wie Klimaschutz, Armutsgefährdung, Pflege
und soziale Gerechtigkeit links liegen, stattdessen gelobt sie bloß zum hundersten Mal, dass sie weniger
streiten wolle. Das ist ein Armutszeugnis nach einem Jahr Rot-Schwarz", kritisiert Alexander Van der Bellen,
Bundessprecher der Grünen. Und das einzige Resultat des erstes Klausurtages sei eine geringe Verbesserung
der Lehrlingsförderung. Notwendig wäre eine grundlegende Neuausrichtung des Lehrlingsausbildungsmodells,
denn derzeit endet die Lehrlingsausbildung noch immer in einer Sackgasse. "Für eine Regierungsklausur
ist das ein mageres Ergebnis", so Van der Bellen. |
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Strache: Von vorgegaukelter Harmonie nicht täuschen lassen
Regierung des permanenten Scheiterns
Wien (fpd) - Wenig beeindruckt von der Regierungsklausur zeigt sich FPÖ-Bundesparteiobmann HC
Strache. Grundsätzlich sei es natürlich erfreulich, wenn man der Problematik der Lehrlingsausbildung
mehr Aufmerksamkeit schenke, da gerade die Lehre seit Jahren gerade auch von der SPÖ systematisch abgewertet
worden sei, aber es stelle sich die Frage, ob die Maßnahmen der Regierung zielführend seien. Vielmehr
stehe zu befürchten, dass das Lehrlingspaket der Bundesregierung wieder ein Übermaß an Bürokratie
mit sich bringe und so gerade kleine Unternehmen belaste.
Was das Koalitionsklima betreffe, solle man sich von der heute vorgegaukelten Harmonie nicht täuschen lassen,
warnte Strache. Erfahrungsgemäß werde der Koalitionsfriede spätestens morgen Abend wieder zerbrechen,
aber eher wahrscheinlich früher. SPÖ und ÖVP würden eine Regierung des permanenten Scheiterns
und des permanenten Konflikts bilden. Sie hätten das Chaos geradezu zum Existenzprinzip erhoben. |
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Regierung gelobt Besserung
Ankündigung hält 7 Minuten
Wien (bzö) - Der BZÖ-Pressedienst wies die Medien freundlich auf folgende Tatsache hin:
Genau 7 Minuten habe die Ankündigung von SPÖ und ÖVP, den Regierungsstreit hintanzustellen, gehalten.
Während Minister von Faymann über Buchinger bis hin zu Pröll über die APA von 11:49 Besserung
gelobten, kam genau sieben Minuten später schon der erste Querschuss: ÖVP-Sozialsprecher Werner Amon
richtete Buchinger per Aussendung aus, dass sich dieser "vom Ankündigungsminister zum Verzweiflungsaktivisten"
entwickle, es herrsche "das Buchinger-Chaos".
"Streit, Zank und Hader - die Streithanselkoalition beginnt ihr zweites Regierungsjahr mit alten Traditionen.
Deshalb Neuwahl jetzt, dann kann wenigstens eine der beiden großen Parteien ihren anscheinend unstillbaren
Oppositionstrieb endlich voll ausleben", so das BZÖ. |
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