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Der Nudelfresser |
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von Wilfried Happel – Österreichische Erstaufführung - Für Erwachsene Graz (theatermundwerk) - Einer sitzt da. Und isst Nudeln und isst Nudeln und isst Nudeln. Und redet und redet und redet. Übers Nudelfressen. Und über sich, den Nudelfresser. Und über sich, den Schauspieler, der den Nudelfresser spielt. Und über den Autor, der ihn, den Nudelfresser, geschrieben hat. Aber, er mag sie nicht, diese endlosen Monologe von einsamen Menschen, die ihre kaputte Psyche auf der Bühne ausbreiten und im Hinterzimmer möglicherweise ihre tote Mutter verstecken. Auch will er nicht mitspielen in einem Endzeitstück, bei dem er in seinem Kopfgefängnis die Apokalypse ausbrütet, während draußen bereits das absolute Nichts wartet. So gern würde unser „Nudelfresser", der in einem fort Probleme und Pasta auskotzt, mal in einem richtigen Dialog-Stück agieren. „Ich will nicht mehr der Nudelfresser sein, ich will-! Ach ich will ich will ich will. Aber ich bin zum Nudelfressen hier hingestellt, das ist meine Bestimmung, und glaube bloß nicht, du könntest deiner Bestimmung entgehen." Verbissen beabsichtigt der Nudelfresser zwischen nicht enden wollenden Nudelpaketen und leeren Ketchupflaschen mit einer rätselhaften Person im Nebenzimmer Kontakt aufzunehmen und versucht verzweifelt, sich zu emanzipieren von „dem Typ, der mich schreibt" und „von dem Typ, der mich spielt". Der zum einsamen Bühnen-Monolog verurteilte „Nudelfresser" ist dazu verdammt, über einsame Bühnen-Monologe zu räsonieren. Er reflektiert in immer wieder überraschenden Wendungen das Verhältnis von Autor, Schauspieler und Rolle. Philosophiert über die Nudel als solche und wehrt sich vehement gegen nahezu jedes Theaterklischee und moderne Bühnengewohnheiten. Dabei kippt er ständig aus einer Ebene in eine andere, spielt mit Zitaten und Erwartungshaltungen und thematisiert doppelbödig zwischen Psychokrampf und Beziehungskampf, was einem das Leben so gibt und eben nicht gibt. Mit Martin Horn Bühne: Christina Weber Regie: Thomas Sobotka Dauer: ca. 70 Minuten Österreichische Erstaufführung im Literaturhaus Graz, Elisabethstrasse 30 01.02.08 20h Premiere 02.02.08 20h 03.02.08 20h 08.02.08 20h 09.02.08 20h 10.02.08 20h 15.02.08 20h 16.02.08 20h 17.02.08 20h »Der Typ der mich schreibt ist nicht gerissen genug, um mich mit seiner Mache übers Ohr zu hauen, der Typ der mich schreibt, dem bin ich zu nahe geraten, als dass er mich mit seiner üblichen Schreibe verwursten könnte...« Informationen: http://www.theatermundwerk.de |
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