Skihelme schützen – vor allem Kinder   

erstellt am
10. 01. 08

Schwere Kopfverletzungen können durch das Tragen eines Skihelms zu 85 Prozent verhindert oder zumindest gemildert werden
Wien (kfv) - An Unfallgefahren denkt freilich kaum ein begeisterter Skifahrer oder Snowboarder, wenn er sich auf Österreichs Bergen in das winterliche Sportvergnügen stürzt. Doch leider zeigen die nüchternen Zahlen der Statistik, dass das Wintervergnügen auch im Spital enden kann. Laut einer jüngst veröffentlichten Prognose des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) werden in der laufenden Skisaison in Österreich mehr als 60.000 Skifahrer und Snowboarder so schwer stürzen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

„Stürze kann man beim Sport nicht ausschließen, aber viele Verletzungen müssten nicht sein. Mit einigen wenigen Vorkehrungen lässt sich das Risiko wesentlich verringern. Dazu zählen eine perfekte Skibindungseinstellung, ordentlich geschliffene Kanten, die Wahl der richtigen Skipiste – und der Skihelm“, sagt Dr. Rupert Kisser, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV. Tödliche Stürze auf Pisten sind mit etwa 50 pro Jahr nicht extrem häufig, meistens ist aber eine Schädelverletzung die Ursache – etwa durch einen Sturz gegen einen Baum oder Felsen. In diesem Fall schützt ein Helm mit hoher Wahrscheinlichkeit. Da die Gefahr einer Kopfverletzung vor allem bei Kindern aufgrund ihrer schwächeren Muskulatur und ihrer kindlichen Körperproportionen viel größer ist als bei Erwachsenen, sollten Eltern ihren Nachwuchs keinesfalls ohne Helm auf die Piste lassen - und am besten selbst auf ihn zurückgreifen. Eine Untersuchung des KfV hat gezeigt, dass Jugendliche und Erwachsene wesentlich seltener einen Helm tragen als Kinder: So lag die Helmtragequote in der Saison 2005/2006 bei den „kleinen“ Pistenbenutzern (bis 6 Jahre) bei erfreulichen 85 Prozent – bei den über 15-Jährigen waren es nur 14 Prozent.

Helm auf – auch bei Schulskikursen!
Wohl kaum eine andere Schulveranstaltung hat in Österreich mehr Tradition als der Schulskikurs. Jährlich nehmen mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche an den Wintersportwochen teil. „Wir sind der Ansicht, dass das Tragen eines Skihelms bei den Wintersportwochen Voraussetzung sein sollte – nicht nur für die Schüler, sondern selbstverständlich auch für die Lehrer“, meint Kisser. Wo, wenn nicht im Rahmen der Schulskiwochen, sollen Schüler sonst lernen, dass Sport und Sicherheit kein Widerspruch sind. Dass Lehrer hier eine Vorbildfunktion einnehmen und selbst einen Helm tragen sollten, steht außer Frage. Die Organisatoren von Schulskikursen können sich dabei am Vorgehen zahlreicher Skischulen in den Österreichischen Skigebieten orientieren – hier ist das Tragen eines Helms für Kinder meist Voraussetzung und auch den Erwachsenen wird ein Helm empfohlen.

Skihelm – lohnende Investition in die Sicherheit

Skihelme kosten in der Regel zwischen 40 und 120 Euro und werden von den verschiedensten Firmen angeboten. „Wenn es kalt ist, muss man ohnehin eine Kopfbedeckung tragen. Mit einem modernen Helm hört man nicht schlechter als mit einer Haube. Der Helm schaut aber sportlicher aus und schützt obendrein.“, meint Kisser.

Die Bandbreite des Angebots macht es manchmal schwierig, den richtigen Helm zu finden. Beim Kauf sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass der Helm der ÖNORM EN 1077 entspricht, und dass eine Benutzerinformation vorhanden ist. Außerdem ist es unerlässlich den Helm zu probieren und sich nicht nur auf die Größenangaben zu verlassen, da diese je nach Hersteller variieren können. Die richtige Größe ist dann gefunden, wenn der Helm bei ruckartigen Seitwärtsbewegungen des Kopfes nicht verrutscht – ohne Haube darunter.
 
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