Schwere Kopfverletzungen können durch das Tragen eines Skihelms zu
85 Prozent verhindert oder zumindest gemildert werden
Wien (kfv) - An Unfallgefahren denkt freilich kaum ein begeisterter Skifahrer oder Snowboarder, wenn er
sich auf Österreichs Bergen in das winterliche Sportvergnügen stürzt. Doch leider zeigen die nüchternen
Zahlen der Statistik, dass das Wintervergnügen auch im Spital enden kann. Laut einer jüngst veröffentlichten
Prognose des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) werden in der laufenden Skisaison in Österreich
mehr als 60.000 Skifahrer und Snowboarder so schwer stürzen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.
„Stürze kann man beim Sport nicht ausschließen, aber viele Verletzungen müssten nicht sein. Mit
einigen wenigen Vorkehrungen lässt sich das Risiko wesentlich verringern. Dazu zählen eine perfekte Skibindungseinstellung,
ordentlich geschliffene Kanten, die Wahl der richtigen Skipiste – und der Skihelm“, sagt Dr. Rupert Kisser, Leiter
des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV. Tödliche Stürze auf Pisten sind mit etwa 50 pro Jahr
nicht extrem häufig, meistens ist aber eine Schädelverletzung die Ursache – etwa durch einen Sturz gegen
einen Baum oder Felsen. In diesem Fall schützt ein Helm mit hoher Wahrscheinlichkeit. Da die Gefahr einer
Kopfverletzung vor allem bei Kindern aufgrund ihrer schwächeren Muskulatur und ihrer kindlichen Körperproportionen
viel größer ist als bei Erwachsenen, sollten Eltern ihren Nachwuchs keinesfalls ohne Helm auf die Piste
lassen - und am besten selbst auf ihn zurückgreifen. Eine Untersuchung des KfV hat gezeigt, dass Jugendliche
und Erwachsene wesentlich seltener einen Helm tragen als Kinder: So lag die Helmtragequote in der Saison 2005/2006
bei den „kleinen“ Pistenbenutzern (bis 6 Jahre) bei erfreulichen 85 Prozent – bei den über 15-Jährigen
waren es nur 14 Prozent.
Helm auf – auch bei Schulskikursen!
Wohl kaum eine andere Schulveranstaltung hat in Österreich mehr Tradition als der Schulskikurs. Jährlich
nehmen mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche an den Wintersportwochen teil. „Wir sind der Ansicht, dass das Tragen
eines Skihelms bei den Wintersportwochen Voraussetzung sein sollte – nicht nur für die Schüler, sondern
selbstverständlich auch für die Lehrer“, meint Kisser. Wo, wenn nicht im Rahmen der Schulskiwochen, sollen
Schüler sonst lernen, dass Sport und Sicherheit kein Widerspruch sind. Dass Lehrer hier eine Vorbildfunktion
einnehmen und selbst einen Helm tragen sollten, steht außer Frage. Die Organisatoren von Schulskikursen können
sich dabei am Vorgehen zahlreicher Skischulen in den Österreichischen Skigebieten orientieren – hier ist das
Tragen eines Helms für Kinder meist Voraussetzung und auch den Erwachsenen wird ein Helm empfohlen.
Skihelm – lohnende Investition in die Sicherheit
Skihelme kosten in der Regel zwischen 40 und 120 Euro und werden von den verschiedensten Firmen angeboten. „Wenn
es kalt ist, muss man ohnehin eine Kopfbedeckung tragen. Mit einem modernen Helm hört man nicht schlechter
als mit einer Haube. Der Helm schaut aber sportlicher aus und schützt obendrein.“, meint Kisser.
Die Bandbreite des Angebots macht es manchmal schwierig, den richtigen Helm zu finden. Beim Kauf sollte auf jeden
Fall darauf geachtet werden, dass der Helm der ÖNORM EN 1077 entspricht, und dass eine Benutzerinformation
vorhanden ist. Außerdem ist es unerlässlich den Helm zu probieren und sich nicht nur auf die Größenangaben
zu verlassen, da diese je nach Hersteller variieren können. Die richtige Größe ist dann gefunden,
wenn der Helm bei ruckartigen Seitwärtsbewegungen des Kopfes nicht verrutscht – ohne Haube darunter. |