Leitl: Österreich verdrängt USA als wichtigsten Handelspartner Bayerns   

erstellt am
10. 01. 08

WKÖ-Präsident trifft neue Bayerische Wirtschaftsministerin Emilia Müller in Wien – Außenhandel Österreich-Bayern sichert 230.000 Arbeitsplätze in beiden Ländern
Wien (pwk) - Für die österreichischen Unternehmen ist Bayern seit vielen Jahren der wichtigste Geschäftspartner außerhalb der Landesgrenze. Mit satten Exportzuwächsen von 15 Prozent im 1. Halbjahr 2007 avancierte Österreich auch erstmals zum weltweit wichtigsten Handelspartner Bayerns. „Mit einem bilateralen Handelsvolumen von 14,2 Mrd. Euro verdrängt Österreich damit die Wirtschaftsgroßmacht USA (12,6 Mrd. Euro) vom Spitzenplatz“, freut sich der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, bei seinem Treffen mit der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Emilia Müller, in Wien. „Der Vorsprung ist groß genug, dass Österreich auch im Gesamtjahr 2007 der wichtigste Handelspartner Bayerns sein wird. Diese tolle Leistung unterstreicht eindrucksvoll die Konkurrenzfähigkeit der heimischen Betriebe und die hohe Wertschätzung, die österreichische Produkte in Bayern genießen", so Leitl, der Müller bereits im November in München einen Besuch abstattete. „Und der gemeinsame Außenhandel sichert in Bayern und Österreich insgesamt 230.000 Arbeitsplätze, 100.000 in Bayern und 130.000 in Österreich“, machte Leitl auch auf den großen volkswirtschaftlichen Nutzen der engen Wirtschaftsbeziehungen aufmerksam.

Um die ausgezeichneten Beziehungen zu Bayern weiter auszubauen, besprachen Präsident Leitl und Staatsministerin Müller auch den Abbau noch bestehender Barrieren bei Arbeiten über die Grenze, Fragen der grenzüberschreitenden Infrastruktur, die Position zu Facharbeitermangel und EU-Übergangsfristen mit den neuen EU-Mitgliedstaaten sowie eine verstärkte Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung. Müller: „Wir betrachten den Binnenmarkt Europa als Heimatmarkt. Dabei können Österreich und Bayern gemeinsam noch stärker auftreten und vor allem bei F&E mehr EU-Mittel aus dem über 50 Mrd Euro hochdotierten 7. Forschungsrahmenprogramm lukrieren. Qualifizierung und Innovation stärken uns und müssen für den Beibehalt unserer Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöht werden.“

„Bayern und Österreich sind zwei attraktive Wirtschaftsstandorte, die noch dazu Nachbarn sind, die gleiche Sprache und Mentalität teilen und für gemeinsame Geschäfte daher wie für einander geschaffen sind“, betont Leitl die optimalen Voraussetzungen für die intensiven
Wirtschaftsbeziehungen. Dies bestätigt auch die jüngste Umfrage der WKÖ-Außenhandelsstelle München und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zur Standortzufriedenheit österreichischer Firmen mit Tochterfirmen im Freistaat. "Unsere Firmen fühlen sich in Bayern sehr wohl, zwei Drittel wollen ihr Engagement noch verstärken" berichtet Leitl. Bestnoten erhielt der Freistaat in der Umfrage beim Marktpotential und dem Zugang zum deutschen Markt, der Lebensqualität, der Rechts- und persönlichen Sicherheit sowie der Infrastruktur.

Traditionell sind bei den österreichischen Bayern-Exporten die Lieferungen automotiver Produkte vorrangig. Dem Sektor Kraftfahrzeuge sind etwa 40 Prozent der österreichischen Lieferungen zuzurechnen. Wenn man Vormaterialien für den Fahrzeugbau wie Stahl, Bleche, Aluminiumlegierungen, Kunststoffe oder Leder auch berücksichtigt, ergibt sich sogar ein Anteil von fast 50 Prozent. Ein zweites wichtiges Standbein der österreichischen Ausfuhren ist der Bereich elektrotechnische Erzeugnisse, der etwa 10-15 % der Ausfuhren ausmachen. Das Spektrum reicht von elektrischen und elektronischen Komponenten über elektrische und elektronische Konsumprodukte bis zu elektrischen Maschinen und Geräten.
 
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