Rückgang in Österreich um 10% - Aufwärtstrend ab 2. Quartal 2008 erwartet
Wien (bmlfuw/aiz) - In den sechs größten Schweine produzierenden Ländern der EU-27
(Deutschland, Niederlande, Dänemark, Frankreich, Polen und Spanien), die mehr als zwei Drittel des europäischen
Schweinebestandes repräsentieren, haben die Notierungen für Schlachtschweine im Jahr 2007 die Vorjahreswerte
deutlich verfehlt.
Eine Produktionsausweitung, stagnierende Nachfrage, der starke Euro und die wachsende Konkurrenz auf den Weltmärkten
sorgten für starken Preisdruck. Zu diesem Ergebnis kommt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands
(ISN) in ihrem "Europäischen Schweinepreisvergleich 2007". In Österreich kam es zu einem Preisrückgang
um rund 10% gegenüber 2006, gleichzeitig hatten die Mäster auch hierzulande mit extrem hohen Futterkosten
zu kämpfen. Ein Aufwärtstrend bei den Schweinepreisen wird erst ab dem 2. Quartal 2008 erwartet, im kommenden
Jahr dürften geringere Schlachtzahlen für ein attraktiveres Preisniveau sorgen.
In den sechs größten Schweine produzierenden Ländern der EU-27 (Deutschland, Niederlande, Dänemark,
Frankreich, Polen und Spanien), die mehr als zwei Drittel des europäischen Schweinebestandes repräsentieren,
haben die Notierungen für Schlachtschweine im Jahr 2007 die Vorjahreswerte deutlich verfehlt. Eine Produktionsausweitung,
stagnierende Nachfrage, der starke Euro und die wachsende Konkurrenz auf den Weltmärkten sorgten für
starken Preisdruck. Zu diesem Ergebnis kommt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) in
ihrem "Europäischen Schweinepreisvergleich 2007". In Österreich kam es zu einem Preisrückgang
um rund 10% gegenüber 2006, gleichzeitig hatten die Mäster auch hierzulande mit extrem hohen Futterkosten
zu kämpfen. Ein Aufwärtstrend bei den Schweinepreisen wird erst ab dem 2. Quartal 2008 erwartet, im kommenden
Jahr dürften geringere Schlachtzahlen für ein attraktiveres Preisniveau sorgen.
Am deutlichsten innerhalb der sechs untersuchten EU-Staaten fiel nach Angaben von Dow Jones der Notierungsrückgang
in Deutschland mit minus 15 Cent je kg beziehungsweise minus 10% auf durchschnittlich Euro 1,303/kg Schlachtgewicht
aus. Spitzenreiter war wie im Vorjahr die Notierung in Spanien. Aber auch dort mussten die Mäster mit rund
14 Cent pro kg Schlachtgewicht weniger auskommen als noch im Jahr zuvor. Mit durchschnittlich Euro 1,375/kg lagen
sie allerdings immer noch um 7,2 Cent über dem Preis in Deutschland.
Schlusslicht Dänemark
Einen Platztausch gab es laut ISN-Berechnung auch auf den Rängen drei und vier. Die Franzosen konnten die
Niederländer vom dritten Platz verdrängen und lagen 2007 nur noch marginal hinter der deutschen Notierung.
Aber auch die Niederländer konnten ihren Rückstand auf Deutschland auf nur noch 3 Cent reduzieren und
erlösten im Schnitt Euro 1,272/kg. Dänemarks Schweinehalter erhielten im Schnitt nur Euro 1,225/kg und
bilden in diesem Preisvergleich das Schlusslicht. Damit war der Abstand zur deutschen Notierung zwar spürbar
geringer als im Vorjahr, aber mit knapp 8 Cent/kg immer noch deutlich. In Dänemark diktiert nach wie vor der
Schlachtkonzern Danish Crown, der einen Marktanteil von knapp 90% an den Schweineschlachtungen hat, die Preise
für die vertraglich gebundenen Schweinehalter. Für das laufende Jahr 2008 erwartet die ISN ein deutlich
höheres Preisniveau.
Österreich preislich im EU-Spitzenfeld
Die Alpenrepublik lag nach Berechnungen der Österreichischen Schweinebörse im vergangenen Jahr über
dem deutschen Preisniveau und somit im europäischen Spitzenfeld. "Das liegt vor allem daran, dass unsere
Schweine im Schnitt einen etwas höheren Muskelfleischanteil haben und diese höhere Qualität auch
preislich honoriert wird", erläutert Johann Schlederer von der Schweinebörse. Die heimischen Mäster
hätten daher im Schnitt um einige Cent je kg mehr bekommen als ihre deutschen Kollegen. Exakte Preisvergleiche
seien jedoch aufgrund der sehr unterschiedlichen Preismasken und Klassifizierungen noch nicht möglich.
Der Wermutstropfen dabei ist allerdings, dass das heimische Preisniveau auch für Lieferanten aus anderen EU-Ländern
interessant ist und daher die Importe von Schlachtschweinen, Schlachtkörpern und Verarbeitungsfleisch deutlich
zugenommen haben. Die Fleischindustrie will neben dem teureren inländischen Rohstoff eben auch billigere Ware
aus dem Ausland verarbeiten. Laut Schätzungen der Schweinebörse wird mittlerweile bereits ein Volumen
von etwa 2 Mio. Schweinen ausländischer Herkunft von Österreichs Fleischwirtschaft be- und verarbeitet
beziehungsweise vermarktet. Das entspricht ungefähr einem Drittel des Gesamtvolumens.
Heimische Mäster mussten Einbußen von 10% im Jahr 2007 verkraften
Das im EU-Vergleich hohe österreichische Preisniveau dürfe aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen,
dass im vergangenen Jahr der durchschnittliche Basispreis der Schweinebörse mit Euro 1,18 je kg um 10% unter
dem Vorjahresniveau lag, betont Schlederer (dieser Basispreis ist nicht vergleichbar mit den genannten EU-Preisen).
Im langjährigen Vergleich - 1996 bis 2006 - kam es zu einem Rückgang um 6%. Der als wichtiges Ertragskriterium
geltende Deckungsbeitrag in der Schweinemast brach aufgrund der stark gestiegenen Kosten sogar um Euro 12,- je
Stück ein, was einer Halbierung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Ferkelerzeuger mussten deutliche
Einbußen hinnehmen, das Minus für ein Tier mit 31 kg lag bei Euro 15,- oder 21%.
Preiserholung ab dem 2. Quartal 2008 erwartet
Die für die Schweinehalter dringend notwendige Erholung bei den Preisen dürfte noch in diesem Halbjahr
beginnen: "Aufgrund der Tatsache, dass seit September 2007 mehr Sauen geschlachtet werden als üblich
und dies in der Folge auf ein geringeres Angebot hindeutet, gehen wir davon aus, dass spätestens im 2. Quartal
2008 ein Aufwärtstrend bei den Schlachtschweine-Notierungen kommen wird. Die im Dezember genehmigten Exporterstattungen
für Schweinefleisch sollte schon früher die Preise positiv beeinflussen", unterstreicht Schlederer.
Die Abstockung der Zuchtsauen dürfte europaweit bis Mitte 2008 anhalten, sodass im Jahr 2009 bei noch geringeren
Schlachtzahlen grundsätzlich ein attraktiveres Preisniveau zu erwarten sei. |