Verteidigungsminister gibt Bilanz und Ausblick zur Reform des Österreichischen Bundesheers
Wien (bmlv) - Ein wichtiges Jahr sieht Verteidigungsminister Norbert Darabos auf das Österreichische
Bundesheer zukommen: "2008 wird jenes Jahr sein, das den Reformprozess in die entscheidende Phase bringt."
Darabos nutzte diesen Umstand, um in einer Pressekonferenz die Eckpfeiler der Reform nochmals darzulegen:
- Die Reduktion der Mobilmachungsstärke von 110.000 auf 55.000 Soldaten,
- Beibehaltung der Miliz als unverzichtbarer Bestandteil des Bundesheers,
- Anpassung der Führungsstruktur,
- Reduktion der Brigaden (von fünf auf vier) bzw. der Bataillone (von 57 auf 39),
- Verkürzung der Grundwehrdienstzeit auf sechs Monate und
- Reduktion der Liegenschaften und Nutzung der Erlöse für Investitionen.
Wesentlichstes Ziel der Reform sei es, sicherzustellen, "dass das Bundesheer für die Aufgaben der
Zukunft bestens gerüstet ist". Diese umfassen weiterhin die Verteidigungsbereitschaft und Aufgaben im
Inland - wie etwa die Hilfe bei Katastrophen und Unglücken. Immer wichtiger würden für das Heer
aber auch internationale Auslandseinsätze zur Konfliktverhütung oder -bewältigung, so der Minister
weiter. In diesem Zusammenhang betonte Darabos explizit: "Wir machen keine Reform der Reform willen, sondern
um das Bundesheer auf seine kommenden Aufgaben optimal vorzubereiten."
Durch die laufende Reform solle mehr Geld und Personal zur Truppe gebracht werden, sagte Darabos. Gleichzeitig
erfolge eine Verschlankung der Zentralstelle in Wien, deren Personal von 1.250 Mitarbeitern auf weniger als 900
reduziert wird. Darabos: "Andere reden darüber, das Bundesheer setzt die Verwaltungsreform bereits um."
Personalentscheidungen, die die Führung des Ministeriums betreffen, werden bis Ende Jänner entschieden.
Im Bereich der Investitionen will Verteidigungsminister Norbert Darabos im laufenden Jahr vor allem die Bodentruppen
stärken: Zwischen 400 und 500 Millionen Euro werden in neue Mehrzweck- und Allschutztransportfahrzeuge sowie
in Schutzanzüge, neue Minensuchgeräte und in notwendige Bauvorhaben investiert.
Darabos: "Ich bekenne mich zu hundert Prozent zu den Ergebnissen der damaligen Bundesheer-Reformkommission
unter Helmut Zilk. Und ich werde als Minister dafür sorgen, dass die am Papier festgeschriebenen Dinge auch
umgesetzt werden."
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