Erzdiözese Wien: Kirchenaustritte auf konstant niedrigem Niveau   

erstellt am
08. 01. 08

Im Vergleich zu den achtziger Jahren ist die Zahl der Kirchenaustritte fast auf die Hälfte zurückgegangen
Wien (pew) - In der Erzdiözese Wien blieb die Anzahl der Kirchenaustritte 2007 auf konstant niedrigem Niveau: Nach vorläufigen Angaben sind im vergangenen Jahr 11.649 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, das entspricht 0,88 Prozent der Katholiken in der Erzdiözese. 2006 war die Zahl der Austritte mit 11.630 auf den niedrigsten Wert seit Einführung der EDV-gestützten Datenerhebung in der Erzdiözese Wien Anfang der 1980er Jahre gesunken. Insgesamt sind die Kirchenaustritte in der Erzdiözese seit Ende der 1980er Jahre (1988: 20.864 Austritte) um rund 45 Prozent zurückgegangen.

Die Austrittsstatistik für 2007 bestätigt auch den langfristigen Rückgang bei den Kirchenaustritten im Vikariat Wien-Stadt der Erzdiözese, das für den Bereich der Bundeshauptstadt zuständig ist. Im Vergleich zu 2006 blieb die Anzahl der Kirchenaustritte hier mit 8.018 gleich (2006: 8.017). Damit haben sich die Kirchenaustritte im Wiener Stadtgebiet seit 1983 - dem stärksten Austrittsjahr mit 16.542 Austritten - halbiert. Auch in ihrem niederösterreichischen Anteil verzeichnet die Erzdiözese Wien im Jahr 2007 ein Stagnieren der Kirchenaustritte auf niedrigem Niveau. Nach den derzeit vorliegenden Daten sind in den Vikariaten "Unter dem Manhartsberg" und "Unter dem Wienerwald" im Jahr 2007 - genauso wie im Jahr zuvor - 0,6 Prozent der Katholiken (das sind 3.631 Personen; 2006: 3.613) aus der katholischen Kirche ausgetreten. Mit 601.000 Gläubigen blieb im niederösterreichischen Anteil der Erzdiözese auch die Anzahl der Katholikinnen und Katholiken im Vergleich zum Vorjahr gleich.

Eintritte konstant

Rund 1.500 Personen sind in der Erzdiözese Wien im Vorjahr in die katholische Kirche zurückgekehrt oder neu eingetreten. Diese Zahl bleibt damit im Vergleich zu den Vorjahren konstant. Insgesamt leben in der Erzdiözese Wien derzeit rund 1,32 Millionen katholische Gläubige, 55 Prozent von ihnen sind Frauen. Zusätzliche Angaben zur Veränderung der Katholikenzahl (Taufen, Sterbefälle, Zuwanderung) liegen für das Jahr 2007 aus der Erzdiözese Wien derzeit noch nicht vor.

Größte Diözese Österreichs

Die größte Diözese des Landes umfasst zwei sehr unterschiedliche Gebiete: einerseits die Stadt Wien, die einzige Millionenstadt Österreichs, die auch auf Grund ihrer kulturellen und politischen Geschichte eine besondere pastorale Herausforderung darstellt. Andererseits die Osthälfte des Bundeslandes Niederösterreich, die zum Teil noch stark von der katholischen Tradition geprägt ist. Wegen der unterschiedlichen Struktur dieser Gebiete ist die Diözese seit den 1970er Jahren in drei Regionen (Vikariate) unterteilt: Das "Vikariat Unter dem Manhartsberg" umfasst das Weinviertel und das Marchfeld, zum "Vikariat Unter dem Wienerwald" gehören das Gebiet des niederösterreichischen Industrieviertels und die Bucklige Welt. Das "Vikariat Wien-Stadt" ist mit dem Wiener Stadtgebiet deckungsgleich.

6.500 Pfarrgemeinderats-Mitglieder in 660 Pfarren
Das Netz der Seelsorge bilden die 660 Pfarrgemeinden der Diözese. Gemeinsam mit 1.600 Priestern, Diakonen und Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten sind die 6.500 Mitglieder in den Pfarrgemeinderäten "Schwungfedern" kirchlichen Lebens. Weitere 8.000 fast zur Gänze ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) sind in unterschiedlichsten Bereichen von der Kinder-, Jugend- und Familienpastoral über die Kranken- und Behindertenseelsorge bis hin zur Universitäts- und Tourismusseelsorge für die Menschen da. Charakteristisch für die Erzdiözese sind auch die 30 anderssprachigen Gemeinden, in denen Katholiken aus der ganzen Welt in Wien eine "geistliche Heimat" finden.

Über 3.000 Caritas-Mitarbeiter(innen) leisten täglich konkrete Hilfe für Menschen in Not und verleihen der Caritas der Erzdiözese Wien eine starke Stimme in der sozialen Diskussion. In Wien und Niederösterreich ist die Kirche auch eine der wichtigsten Trägerinnen von Bildungseinrichtungen. Das zeigt sich im Einsatz für den Religionsunterricht - 2.000 Religionslehrer(innen) unterrichten 180.000 Schüler(innen) - oder in der Führung zahlreicher eigener Kindergärten und Schulen, die von 35.000 Kindern und Jugendlichen besucht werden. Zudem nutzen jährlich 170.000 Menschen das große Aus- und Fortbildungsangebot kirchlicher Einrichtungen in der Erwachsenenbildung.
 
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