Sportstaatssekretär Lopatka zu Doping-Vorwürfen
Wien (bpd/sts) - "Ich möchte Fakten statt Gerüchte sehen. Wenn es eine Liste mit Sportlern
gibt, die angeblich 'Kunden' der Firma 'Human Plasma' waren, so muss diese auf den Tisch. Sonst muss ich davon
ausgehen, dass es diese Liste gar nicht gibt", so Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka zur jüngsten
Entwicklung in Zusammenhang mit Blutdoping-Vorwürfen. "Jede Unterstützung für eine restlose
Aufklärung, aber keine Beiträge zu Gerüchten", das erwartet sich der Staatssekretär auch
von Seiten der Journalisten. Derzeit gibt es von den Ermittlungsbehörden, weder von den österreichischen
noch von den deutschen, Erkenntnisse darüber, dass sich Sportler in diesem Fall des Dopings schuldig gemacht
hätten.
Aufgrund der Medienberichterstattung ist auch das Internationale Olympische Comité schriftlich an Staatssekretär
Dr. Reinhold Lopatka herangetreten, um sich über eine mögliche Verwicklung österreichischer Olympia-Athleten,
aber auch von Sportlern anderer Nationen, in den Fall zu erkundigen: "Dem IOC konnte ich mitteilen, dass derzeit
gegen keine/n österreichische/n oder ausländische/n Athleten/in irgendein Hinweis vorliegt. Gerade in
einem Olympia-Jahr dürfen keine Zweifel darüber bestehen, dass unsere Sportler nichts mit Doping zu tun
haben. Das habe ich dem IOC sofort mitgeteilt", so Lopatka.
Lopatka spricht sich gegen "Schnellschüsse" und "Vorverurteilungen" aus, die ohne fundierte
Fakten in den Raum gestellt werden: "Es ist unverantwortlich, Sportler in den Verdacht des Dopingmissbrauchs
zu bringen, ohne Beweise dafür zu haben. Das ist unseriös und schadet dem Sport im Allgemeinen",
begrüßt Reinhold Lopatka auch die Klage des DSV gegen einen deutschen Fernsehsender. Der Sportstaatssekretär
steht in dieser Sache sowohl mit dem IOC als auch mit der WADA und dem ÖADC in Kontakt. |