Schwerpunkte 2008: mehr Handel durch zusätzliche Handelsteilnehmer – weitere Kooperationsprojekte
mit Ostbörsen geplant – nach wie vor Interesse als strategischer Investor bei den Börsen Laibach und
Sofia
Wien (börse) - Die Wiener Börse setzt auf die weitere Steigerung ihrer Liquidität,
um auch im Börsejahr 2008 trotz starker Kursbewegungen für private und institutionelle Investoren sowie
für Unternehmen, die einen Börsegang anstreben, attraktiv zu bleiben. „Interessante Unternehmen werden
von Investoren zu jeder Zeit nachgefragt – vorausgesetzt, die Liquidität an der Börse stimmt. Denn gerade
in schwierigen Börsezeiten suchen Investoren die Veranlagung in liquide Titel“, betont Dr. Heinrich Schaller,
Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG. In den vergangenen vier Jahren konnte die Wiener Börse ihren
durchschnittlichen monatlichen Umsatz um das 10fache steigern, derzeit liegt er bei 14,7 Mrd. Euro. „Ein wesentlicher
Anteil am Erfolg dieser Entwicklung kommt neben der Performance der gelisteten Unternehmen den ausländischen
Handelsteilnehmern zu“, ist Schaller überzeugt. Derzeit kommen die meisten ausländischen Banken aus Deutschland
und Großbritannien, es zeichnet sich jedoch einer neuer Trend ab: Immer mehr osteuropäische Banken sind
am österreichischen Kapitalmarkt interessiert, weshalb die Wiener Börse heuer bei der Akquisition ausländischer
Handelsteilnehmer ihren Schwerpunkt eindeutig nach Osteuropa verlegt. Insgesamt sollen – wie im Vorjahr – 12 neue
Handelsteilnehmer angeworben werden.
Ebenfalls großes Interesse an österreichischen Aktien besteht – nach wie vor – seitens internationaler
Investoren: Ende November 2007, so eine Erhebung von Capital Bridge USA, hatten die Top 200 globalen institutionellen
Investoren 42,3 Mrd. USD (28,5 Mrd. Euro) in ATX Prime-Unternehmen investiert, um 5,8 Mrd. USD (3,9 Mrd. Euro)
mehr als ein Jahr zuvor. „Dass die ausländischen Investoren jetzt ihre überdurchschnittlichen Gewinne
realisieren, erstaunt mich nicht. Ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass es nach Beendigung dieser turbulenten
Wochen wieder schnell mit dem ATX aufwärts gehen wird, weil sich die internationalen Investoren wieder schnell
erinnern werden, dass die österreichischen Unternehmen ausgezeichnete Fundamentaldaten aufweisen“, meint Schaller.
Osteuropa bleibt Schwerpunkt der Wiener Börse
Ihre internationale Aufmerksamkeit erlangt die Wiener Börse vor allem auf Grund des intensiven Osteuropa-Engagements
der gelisteten Unternehmen sowie durch ihre eigenen Aktivitäten in Osteuropa, vor allem im Index-Bereich.
„2007 war mit 9 neuen Indizes – davon 7 CEE-Indizes – auch ein Index-Jahr für die Wiener Börse“, verweist
Dr. Michael Buhl, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG auf den Rekordzuwachs. Die auf den Osteuropa-Indizes
basierenden strukturierten Produkte werden weltweit gehandelt und bringen den regionalen Märkten hohe internationale
Aufmerksamkeit und zusätzliche Handelsvolumina. „Die Indizes sind für uns somit auch ein wichtiges Instrument
bei der Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Börsen“, betont Buhl. Bislang teilt sich die Wiener Börse
die Erlöse aus dem Index-Lizenzverkauf mit den Börsen Budapest und Bukarest, Kooperationsindizes gibt
es mit den Börsen Belgrad, Bukarest, Kiew und Shanghai. Derzeit hat die Wiener Börse 73 Index-Lizenzkunden,
zum Vergleich: 2004 waren es 30.
Hinsichtlich der Konsolidierung der osteuropäischen Börsen bedauert Buhl das Tempo: „Leider sehen wir
kein so schnelles Zusammenrücken wie wir noch vor zwei Jahren erwartet haben. Die ost- und südosteuropäischen
Märkte weisen eine sehr gute Performance auf, was den Konsolidierungszwang mindert. Wir setzen daher auch
in diesem Jahr auf die Zusammenarbeit mit osteuropäischen Börsen und nehmen uns drei weitere Kooperationsprojekte
vor.“ Bei jenen Börsen, die strategische Beteiligungen wünschen, wird sich die Wiener Börse auch
als strategischer Partner bewerben. Aktuell ist die Wiener Börse an Anteilen an den Börsen Laibach und
Sofia interessiert. |