Kindernothilfe in Peru   

erstellt am
18. 01. 08

Wiederaufbau erdbebensicherer Häuser in zerstörten Bergdörfern
Wien/Ica (kindernothilfe) - Die Küstenregion im Süden Perus wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Bei dem schweren Beben im August 2007 zwischen den Städten Ica, Pisco und Chincha haben 100.000 Familien ihr Zuhause verloren. Die Kindernothilfe war bereits 24 Stunden nach der Naturkatastrophe mit einem Konvoi aus 15 Tonnen Hilfsgütern vor Ort und konnte in den darauffolgenden Tagen 125 Notunterkünfte für Familien sowie Traumazentren für rund 600 Kinder errichten. Jetzt besteht die Herausforderung darin, in den Dörfern Señor de Luren, León de Vivero und Nueva Esperanza im Rahmen eines Wiederaufbauprojektes erdbebensichere Häuser zu bauen.

"Die internationale Katastrophenhilfe konzentriert sich ganz oft vor allem auf Städte und Ballungszentren. Die Kindernothilfe hat einen anderen Weg gewählt: Mit Hilfe lokaler Partner können wir mit unseren Hilfsmaßnahmen Familien in abgelegenen Dörfern unterstützen, die von der internationalen Katastrophenhilfe sonst nicht erreicht werden. In Peru beginnt jetzt der Bau erdbebensicherer Häuser in drei Bergdörfern", so Luzia Wibiral, Geschäftsführerin der Kindernothilfe Österreich. An diesem Wiederaufbau sind die betroffenen Familien intensiv beteiligt. Die erdbebensicheren Häuser werden in einer Art Fachwerktechnik aus Bambusstangen und Lehmziegeln errichtet. Die Materialien sind lokal verfügbar, einfach und erneuerbar. In den drei Dörfern sind zunächst Häuser für 155 Familien geplant. Die Dorfbewohner arbeiten mit den Ingenieuren und Baufachleuten, die diese angepasste Fachwerktechnik entwickelt haben, zusammen, um später diese Methode selbst an Andere weitergeben zu können.

Bereits wenige Tage nach dem Erdbeben startete die Betreuung von traumatisierten Kindern in Kindernothilfe-Traumazentren. Jürgen Schübelin von der Kindernothilfe, nach seiner Rückkehr aus dem Erdbebengebiet: "Ich habe mindestens 15 Nachbeben miterlebt - und jedes Mal blieb den Leuten fast das Herz stehen. Alle Gespräche brachen abrupt ab, und nach einer Schocksekunde fingen die Menschen an zu schreien, die Kinder begannen zu weinen, bis das Beben vorüber war." Zahlreiche Kinder sind auch Monate nach dem Erdbeben noch traumatisiert. Sie leiden unter Angstzuständen und Schlafstörungen. In vier Traumazentren spielen rund 600 Kinder und sprechen über ihre Ängste mit geschulten Projektmitarbeitern. Das hilft den Mädchen und Buben, ihre schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten.

Für den Wiederaufbau erdbebensicherer Häuser bittet die Kindernothilfe Österreich um Unterstützung. Spenden bitte unter dem Stichwort "Peru: Wiederaufbau" auf folgendes Konto: Erste Bank: Kto.-Nr. 310028-03031, BLZ 20111oder online unter http://www.kindernothilfe.at/kat/spenden/
 
zurück