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Pflege-Debatte |
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erstellt am
17. 01. 08
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Buchinger:
Gute Pflegelösung, die Menschen Sorgen und Ängste nimmt und Anmeldungsschub bringt
Regierung Gusenbauer bekämpft Armut mit forcierterVollbeschäftigungspolitik und
Mindestsicherung
Wien (sk) - Die Regierung Gusenbauer habe eine "gute Pflegelösung" getroffen, die
"Sicherheit schafft und den Menschen Sorgen und Ängste nimmt sowie gleichzeitig sichert, dass mehr Menschen
als bisher das legalisierte Modell annehmen", so Sozialminister Erwin Buchinger am 16.01. im Nationalrat.
Mit heutigem Tag habe man "die Grenze von 1.000 Legalisierungen überschritten", freute sich Buchinger
über die "echte Legalisierungsbeschleunigung". Die SPÖ-geführte Regierung, die "an
erster Stelle ihres Prioritätenkatalogs eine Politik mit sozialer Handschrift" habe, fühle sich
weiters der engagierten Armutsbekämpfung verpflichtet - und das durch eine "forcierte Vollbeschäftigungspolitik,
durch bessere und besser entlohnte Arbeit und Mindestlohnpolitik sowie durch das ambitionierte Modell der bedarforientierten
Mindestsicherung", das mit 1.1.2009 starten solle. Aber auch mit deutlichen Pensionserhöhungen habe man
die Fehler der Vergangenheit korrigiert, so der Sozialminister.
Ausweitung des Tätigkeitskreises bei Pflege großer und praxisgerechter Erfolg
Von zentraler Bedeutung sei es weiters, dass im Bereich der Pflege und Betreuung nunmehr auch der "Kreis
der Tätigkeiten ausgeweitet wird in Richtung Unterstützung bei der Körperhygiene und Einnahme von
Nahrung und Flüssigkeit" - das sei praxisgerecht und entspreche dem, was die Menschen brauchen, hob Buchinger
hervor. Damit sei sichergestellt, dass "die Tätigkeit, die bisher ausgeübt wurde, jetzt weiter ausgeübt
werden kann - und das legal, leistbar und qualitätsgesichert", betonte Buchinger eine weiteren großen
Erfolg der SPÖ-geführten Bundesregierung.
Regierung Gusenbauer bringt das Mehr an Wohlstand zu den Menschen
Die SPÖ-geführte Bundesregierung sehe es als wichtige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das
"Gutgehen der Wirtschaft und das Mehr an Wohlstand auch zu den Menschen kommt" - auch das deutlicher
Beleg dafür, dass es mit der Regierung Gusenbauer klar in Richtung eines neuen, sozialen Österreich gehe.
Dass es in Österreich rund eine Million armutsgefährdete Menschen gibt, sei eine "Schande für
die Gesellschaft", so Buchinger, der klarmachte, dass "wir erst dann reich sind, wenn wir die Armut entschieden
bekämpfen" - und genau diesen Kampf führe die Regierung Gusenbauer mit aller Entschiedenheit. Dabei
verfüge die bedarfsorientierte Mindestsicherung auch über den Vorzug, dass sie die Möglichkeit biete,
durch "zusätzliche AMS-Angebote und eigene Tätigkeit wieder aus der Armut zu kommen und eine selbstbestimmtes
Leben zu führen".
Der Sozialminister führte zudem aus, dass das BZÖ während der Jahre 2001-2005 "den PensionistInnen
insgesamt 2,5 Milliarden Euro" vorenthalten hat" - auch das habe die Regierung Gusenbauer durch deutliche
Pensionserhöhungen korrigiert, so Buchinger abschließend. |
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Schüssel: Initiativantrag ist gemeinsamer Erfolg im Interesse der Menschen
Die Sondersitzung habe inhaltlich Positives gebracht
Wien (övp-pk) - "Die Bilanz der letzten Jahre lässt sich sehen. Wir haben seit zwei Jahren ein
sehr gutes Wirtschaftswachstum. Seit dem EU-Beitritt wächst Österreichs Wirtschaft schneller als Deutschland
und die Schweiz. Seit der Einführung des Euro wächst die österreichische Wirtschaft schneller als
die Eurozone. Österreich hat neuerdings eine aktive Handelsbilanz. Das sind gute Voraussetzungen, auf denen
wir aufbauen können." Das sagte ÖVP-Klubobmann Dr. Wolfgang Schüssel am 16.01. bei der Debatte
der Dringlichen Anfrage des BZÖ.
Die zwei letzten guten Jahre seien allerdings vorbei. "Wir sind schon jetzt mit einer Wirtschaftsverlangsamung
konfrontiert", so Schüssel. Das Wachstum werde nächstes Jahr um ein Drittel niedriger sein als voriges
Jahr. Zudem gebe es eine ganze Reihe von Risken, erinnerte der Klubobmann an die massiven Verluste von Großbanken
in Amerika und Europa sowie den hohen Ölpreis. Eine Auseinandersetzung mit den Problemen, vor denen wir stehen,
sei daher angebracht.
Die Sondersitzung habe inhaltlich Positives gebracht, weil "wir heute mit einem gemeinsamen Initiativantrag
der Regierungsparteien eine beschleunigte Verabschiedung der verbesserten Straffreistellung im Pflegebereich möglich
machen". Damit könnten auch die Sozialversicherungsbeiträge der letzten Jahre nicht zurückgefordert
werden. Die Maßnahme sei sinnvoll, weil damit nachdrücklich eine Einladung ausgesprochen werde, zu legalisieren.
Mit diesem Initiativantrag würde man zudem auch den Empfehlungen von Praktikern folgen. Es sei dies ein "gemeinsamer
Erfolg im Interesse der Menschen". |
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Öllinger: Koalitionsantrag löst Pflegeproblem nur kurzfristig
Ende Juni werden die Betroffenen wieder vor denselben Schwierigkeiten stehen
Wien (grüne) - "Das heute vorgelegte Pflege-Verfassungsgesetz ist keine Lösung für
die Probleme, mit denen pflegebedürftige Menschen, deren Angehörige sowie die Pflegenden und Betreuenden
konfrontiert sind", kritisiert der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger.
"Probleme wie etwa die Finanzierung von Pflege und Betreuung, die Vermögensgrenzen, ungleiche Förderstandards
und -höhen in den Bundesländern, fehlende Qualitätsstandards und Rechtssicherheit für alle
Betroffenen werden nur bis Ende Juni gelöst, dann stehen die Betroffenen erneut vor den bisherigen Problemen",
so Öllinger.
"Die Regierungsparteien können oder wollen in einem der reichsten Länder der Erde keine Lösung
für die Probleme pflege- und betreuungsbedürftiger Menschen finden, also erklären sie die Probleme
per Verfassungsbestimmung für abgeschafft. Den Menschen wird vorgegaukelt, dass ohnehin alles in Butter ist",
wundert sich Öllinger.
Angesichts der bevorstehenden niederösterreichischen Landtagswahlen haben ÖVP wie SPÖ erkannt, dass
sie den WählerInnen eine (Schein-)Lösung vorstellen müssen. Dass diese Lösung rechtlich höchst
fragwürdig ist, bestätigt etwa Minister Buchinger mit seinem Eingeständnis, dass eine Verfassungsbestimmung
notwendig sei, um das Gesetz vor der Aufhebung durch den Verfassungsgerichtshof zu schützen. So viel Bereitschaft
zur Lösung von Problemen hätten wir uns nicht nur vor Wahlen, sondern auch bei anderen drängenden
Fragen, etwa bei der Lösung der Ortstafelfrage erwartet. |
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Hofer: Höchste Zeit für praxistaugliche Lösung in der Pflegedebatte
FPÖ für Schaffung einer bundesweit aktiven Trägerorganisation zur Entlastung
der Betroffenen
Wien (fpd) - Anlässlich der Konferenz der Länderchefs in Tirol verweist der FPÖ-Behindertensprecher
NAbg. Nobert Hofer erneut auf den Antrag der FPÖ zur Schaffung einer Bundespflegegenossenschaft. Es werde
- auch bei der eben stattfindenden Konferenz - an wirklich praxistauglichen Lösungen vorbeidiskutiert, so
Hofer. Es sei höchste Zeit, den Betroffenen die Unsicherheit zu nehmen und möglichst viel an Bürokratie
abzunehmen.
"Wir haben mit dem Modell einer Bundespflegegenossenschaft ein Konzept erarbeitet, das auf eine rechtlich
makellose und für die Betroffenen praxistaugliche politische Lösung für leistbare Pflege und Betreuung
abzielt", erklärt Hofer. Zudem sei die arbeitsrechtliche Komponente der Pflege- und Betreuungsproblematik
äußerst umstritten.
"Arbeitsrechtsexperten sind der Meinung, dass es die selbständige Pflege, die schon im Regierungsprogramm
bevorzugt festgeschrieben ist, in der Form gar nicht geben kann", sagt Hofer und verdeutlicht: "Experten
warnen trotz des angekündigten Rückforderungsverzichts vor der Möglichkeit der zivilrechtlichen
Klage auf Anerkennung als Arbeitnehmer." Das Problem bei der unselbständigen Pflege liege aber darin,
dass nach geltender Rechtslage der Pflegebedürftige zum Arbeitgeber mit allen dazugehörigen Pflichten
gegenüber sämtlichen Behörden werde. "Das beginnt mit den Meldepflichten bei der Gebietskrankenkasse,
geht über die Pflicht zu Sonderzahlungen, Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen und die Mitarbeitervorsorge
bis zu den Verpflichtungen gegenüber dem Finanzamt. Auch ein Urlaubsersatz muss gefunden werden", so
Hofer. "Zahlreiche Pflege- und Betreuungsbedürftige, die unselbständige Pfleger beschäftigen,
sehen sich nicht in der Lage, all den bestehenden Verpflichtungen nachzukommen. Sie bleiben in der Illegalität
und gehen damit ein enormes Risiko ein."
Hofer: "Eine praxistaugliche Lösung wäre die Schaffung einer bundesweit aktiven Trägerorganisation
in Form einer Genossenschaft, die für die Pflege- und Betreuungsbedürftigen unselbständige Pfleger
und Betreuer beschäftigt und den Betroffenen auf diesem Weg alle administrativen Leistungen abnimmt. Der Pflegebedürftige
als Nutzungsberechtigter der Leistungen der Genossenschaft kann - wenn die entsprechende Qualifikation vorhanden
ist - den Pfleger oder Betreuer seiner Wahl bei der Genossenschaft beschäftigen lassen und braucht sich auch
keine Sorgen wegen einer Urlaubsvertretung machen. Er kann versichert sein, dass alle administrativen Schritte
pünktlich und richtig gesetzt und von der Genossenschaft auch die Qualität der Pflege- und Betreuungsleistungen
sichergestellt werden."
Der Vorschlag der FPÖ ist, dass diese Bundespflegegenossenschaft für Pflege und Betreuung ihre Leistungen
pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen als Genossenschafter ohne Gewinnabsicht zur Verfügung stellt.
Die Bundespflegegenossenschaft für Pflege und Betreuung könnte auch im Rahmen der Ausbildung und der
Weiterbildung von Pflege- und Betreuungspersonal aktiv werden und eng mit dem Arbeitsmarktservice zusammenarbeiten.
"Damit eröffnet sich die Möglichkeit, die unselbständige Pflege auf ein festes soziales und
rechtliches Fundament zu stellen und auch für die Anforderung der Zukunft gerüstet zu sein", schließt
Hofer. |
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Westenthaler: Dauerstreit und Rekordbelastungen
Ein Jahr Zank und Hader ist genug - BZÖ beantragt Pakt für ein soziales Österreich
Wien (bzö) - "Während SPÖ-Bundeskanzler Gusenbauer ein Jahr Erfüllung seines
Sandkistentraums gefeiert hat, ist den Österreicherinnen und Österreichern nicht zum Feiern zumute. Denn
sie sind enttäuscht von den gebrochenen Wahlversprechen, empört über den Streit in der großen
Koalition und angewidert von der Belastungswelle, die nach einem Jahr Kabinett Gusenbauer durch das Land zieht
und die Menschen im Würgegriff hat", kritisierte BZÖ-Chef Klubobmann Peter Westenthaler bei seiner
Begründung der Dringlichen Anfrage im Rahmen der BZÖ-Parlaments-Sondersitzung.
Der BZÖ-Chef kritisierte den Pflegemurks der Regierung als "kapitalen Bauchfleck". Die SPÖ
sei wiederum vor der ÖVP in die Knie gegangen, habe die Pflege-Amnestie verlängert und damit wiederum
keine Lösung zustande gebracht. Westenthaler zeigte sich empört über die Kürzung des Pflegegeldes
sowie die Vermögensgrenze bei der Förderung für die 24-Stunden-Pflege. Erst wenn jemand sein angespartes
Vermögen veräußert habe, komme er in den Genuss einer Pflege. Beim Gesundheitssystem seien die
Krankenversicherungsbeiträge, die Rezeptgebühren und die Kosten für Heilbehelfe, orthopädische
Schuheinlage und die Selbstbehalte für Kuraufenthalte gestiegen. "Das ist herzlos, kalt und abgehoben.
Wenn sich die Menschen das Kranksein nicht mehr leisten können, dann ist das eine Bankrotterklärung von
Gusenbauer und seinen Ministern", sagte Westenthaler. Auch bei den Pensionen gebe es eine Kürzung. So
habe es im November eine Inflation von 3,6 Prozent gegeben, die Pensionserhöhung betrage jedoch im Durchschnitt
nur 2,1 Prozent. "Damit steht fest, dass Sie den Pensionisten das Geld wegnehmen. Das ist schamlos",
so der BZÖ-Chef zur rot-schwarzen Bundesregierung. |
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