Außenministerin trifft in Österreich akkreditierte afrikanische
Botschafter
Wien (bmeia) - "Der EU-Afrika Gipfel im Dezember 2007 in Lissabon und der dort erfolgte
Beschluss einer gemeinsamen Strategie haben unsere Beziehungen nachhaltig auf eine neue Stufe gehoben: enge und
faire Zusammenarbeit in einer Partnerschaft unter Gleichen", so Außenministerin Ursula Plassnik bei
einem Treffen mit den in Österreich akkreditierten afrikanischen Botschaftern.
"Afrika und Europa sind einander die nächsten Nachbarn. Mit der gemeinsamen EU-Afrika Strategie haben
wir jetzt die Basis, um gemeinsam den Herausforderungen unserer Zeit wie globale Sicherheit, Klimawandel oder Migration
begegnen zu können", so die Außenministerin. Als nächster Schritt sei wichtig, die gemeinsame
Strategie rasch in konkrete Zusammenarbeit umzusetzen: "Dazu haben wir mit dem gemeinsam erarbeiteten Aktionsplan
eine konkrete Arbeitsgrundlage. Partnerschaft ist ein Langzeitprojekt. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber
beide Seiten sind hoch motiviert - der starke Wille, die gemeinsamen Ziele Frieden, Sicherheit, Demokratie und
Menschenrechte zu erreichen, ist deutlich zu spüren. Wir alle können voneinander viel lernen. Das macht
diese Partnerschaft so wertvoll für uns alle", so Plassnik.
Österreich werde sich aktiv in die EU-Afrikastrategie einbringen und diese engagiert mitgestalten: "Besonders
bei den Energiepartnerschaften werden wir Führerschaft übernehmen und Westafrika beim Bau eines Zentrums
für erneuerbare Energie und Energieeffizienz unterstützen", so die Außenministerin.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Sicherheit auf dem afrikanischen Kontinent - "für uns ein zentraler
Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung", so Plassnik. Österreich plant daher gemeinsam mit der westafrikanischen
Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS Strategien zu erarbeiten, um die Verbreitung von Klein- und Leichtwaffen in Afrika
einzudämmen. "Wir bereiten ein Seminar zur Friedenserhaltung im südlichen Afrika im ersten Halbjahr
2008 vor. Auch stehen wir bereit, den Aufbau des Sekretariats der Konferenz der Großen Seen, der sich die
Festigung des Friedens in der zentralafrikanischen Region zum Ziel gesetzt hat, konkret zu unterstützen."
Plassnik kündigte an, dass Österreich die Einrichtung eines Büros der Afrikanischen Union (AU) in
Wien logistisch und finanziell unterstützt: "Dieses Projekt konnten wir schon am Rande des EU-Afrika-Gipfels
in Lissabon mit AU-Generalsekretär Präsident Oumar Konaré besprechen. Wien ist der einzige UNO-Amtssitz
in der EU und beherbergt viele für Afrika wichtige UNO-Einrichtungen, nicht zuletzt die Internationale Atomenergiebehörde,
die Organisation für industrielle Entwicklung und das Büro für Drogen und Verbrechensbekämpfung.
So wird die AU die Interessen seiner Mitgliedstaaten, die nicht alle selbst in Wien vertreten sind, effizienter
vertreten können."
Die Außenministerin versicherte, ihr Engagement, die Frauen Afrikas an der Wirtschaft stärker zu beteiligen
sowie den Frauenanteil im politischen Leben zu erhöhen, auch in Zukunft fortzusetzen: "Ein großer
Teil der Vielfalt und Energie Afrikas liegt in den Frauen. Es ist wichtig, ihre Beiträge stärker bewusst
zu machen". |