Plassnik: "Österreich als europäischer Partner Afrikas"   

erstellt am
15. 01. 08

Außenministerin trifft in Österreich akkreditierte afrikanische Botschafter
Wien (bmeia) - "Der EU-Afrika Gipfel im Dezember 2007 in Lissabon und der dort erfolgte Beschluss einer gemeinsamen Strategie haben unsere Beziehungen nachhaltig auf eine neue Stufe gehoben: enge und faire Zusammenarbeit in einer Partnerschaft unter Gleichen", so Außenministerin Ursula Plassnik bei einem Treffen mit den in Österreich akkreditierten afrikanischen Botschaftern.

"Afrika und Europa sind einander die nächsten Nachbarn. Mit der gemeinsamen EU-Afrika Strategie haben wir jetzt die Basis, um gemeinsam den Herausforderungen unserer Zeit wie globale Sicherheit, Klimawandel oder Migration begegnen zu können", so die Außenministerin. Als nächster Schritt sei wichtig, die gemeinsame Strategie rasch in konkrete Zusammenarbeit umzusetzen: "Dazu haben wir mit dem gemeinsam erarbeiteten Aktionsplan eine konkrete Arbeitsgrundlage. Partnerschaft ist ein Langzeitprojekt. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber beide Seiten sind hoch motiviert - der starke Wille, die gemeinsamen Ziele Frieden, Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte zu erreichen, ist deutlich zu spüren. Wir alle können voneinander viel lernen. Das macht diese Partnerschaft so wertvoll für uns alle", so Plassnik.

Österreich werde sich aktiv in die EU-Afrikastrategie einbringen und diese engagiert mitgestalten: "Besonders bei den Energiepartnerschaften werden wir Führerschaft übernehmen und Westafrika beim Bau eines Zentrums für erneuerbare Energie und Energieeffizienz unterstützen", so die Außenministerin.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Sicherheit auf dem afrikanischen Kontinent - "für uns ein zentraler Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung", so Plassnik. Österreich plant daher gemeinsam mit der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS Strategien zu erarbeiten, um die Verbreitung von Klein- und Leichtwaffen in Afrika einzudämmen. "Wir bereiten ein Seminar zur Friedenserhaltung im südlichen Afrika im ersten Halbjahr 2008 vor. Auch stehen wir bereit, den Aufbau des Sekretariats der Konferenz der Großen Seen, der sich die Festigung des Friedens in der zentralafrikanischen Region zum Ziel gesetzt hat, konkret zu unterstützen."

Plassnik kündigte an, dass Österreich die Einrichtung eines Büros der Afrikanischen Union (AU) in Wien logistisch und finanziell unterstützt: "Dieses Projekt konnten wir schon am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Lissabon mit AU-Generalsekretär Präsident Oumar Konaré besprechen. Wien ist der einzige UNO-Amtssitz in der EU und beherbergt viele für Afrika wichtige UNO-Einrichtungen, nicht zuletzt die Internationale Atomenergiebehörde, die Organisation für industrielle Entwicklung und das Büro für Drogen und Verbrechensbekämpfung. So wird die AU die Interessen seiner Mitgliedstaaten, die nicht alle selbst in Wien vertreten sind, effizienter vertreten können."

Die Außenministerin versicherte, ihr Engagement, die Frauen Afrikas an der Wirtschaft stärker zu beteiligen sowie den Frauenanteil im politischen Leben zu erhöhen, auch in Zukunft fortzusetzen: "Ein großer Teil der Vielfalt und Energie Afrikas liegt in den Frauen. Es ist wichtig, ihre Beiträge stärker bewusst zu machen".
 
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