Workshop von Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
und Österreichischer Raumkonferenz in Wien
Wien (bmlfuw) - „Die Analysen der Hochwasserereignisse der letzten Jahre haben die strategischen Zielsetzungen
des Lebensministeriums, die sich aus der Hochwasserkatastrophe 2002 ergeben haben, bestätigt. Dort wo die
Niederschläge innerhalb eines durchschnittlichen hundertjährigen Ereignisses geblieben sind, haben sich
die Schutzmaßnahmen bestens bewährt. Das heißt dass durch zusätzliche präventive Maßnahmen
die Auswirkungen der Hochwasserereignisse in Österreich seit 2002 verringert werden konnten.
Die kompetenzübergreifende Koordination der Maßnahmen zwischen allen Gebietskörperschaften und
den involvierten Organisationen hat sich darüber hinaus als einziger Weg herausgestellt, Katastrophen wie
etwa im Jahr 2002 zu bewältigen. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft anlässlich eines gemeinsamen Workshops mit der Österreichischen Raumkonferenz zum
Thema „Raumordnung und Naturgefahren“ mit.
Große Schäden nach Hochwasser sind in den vergangen Jahren primär dort aufgetreten, wo ein durchschnittliches
hundertjähriges Ereignis weit überschritten wurde. Nach wie vor stellen Hangmuren an zahlreichen Stellen
einen versteckte Gefahr dar, die mit technischen Schutzmaßnahmen alleine kaum bewältigt werden kann.
Die Berücksichtigung von Hangprozessen in der Gefahrenzonenplanung ist somit eine große Herausforderung
für die Sicherheit in der Raumordnung und im Bauwesen.
Auch im neuen Programm der Ländlichen Entwicklung 2007 – 2013 stellt das Thema „Naturgefahren“ einen Schwerpunkt
dar. Pro Jahr sind nun rund 17,5 Millionen Euro für Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren vorhanden.
Weiters stellt der nationale Katastrophenfonds seit 2007 zusätzlich 37 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.
Ein erhebliches Problem stellt jedoch nach wie vor die starke Zunahme von Schäden an Gebäuden oder Inventar
in den Gebieten mit Restgefährdung durch Hochwasser, Wildbächen und Muren dar. Das verbleibende Restrisiko
wird daher künftig auch bei allen Planungen von neuen Maßnahmen verstärkt berücksichtigt werden.
Auch Eigenvorsorge und Gebäudeschutz sind ein Gebot der Stunde. Das Lebensministerium setzt dabei intensiv
auf Risikokommunikation und Bürgerbeteiligung - insbesondere bei der Erstellung der Gefahrenzonenpläne
und der Umsetzung von Schutzprojekten.
Bereits dreimal hat die Österreichische Raumordnungskonferenz gemeinsam mit dem Lebensministerium einen Workshop
zu diesem Themenkreis organisiert. Ziel dabei ist ein Informations- und Erfahrungsaustausch sowie die Vernetzung
und bessere Nutzung der Ergebnisse von bisher abgeschlossenen Projekten auf nationaler und europäischer Ebene
wie zum Beispiel im Rahmen von INTERREG- Programms.
Das Lebensministerium beteiligte sich in der abgelaufenen Programmperiode federführend an insgesamt vier Projekten
des INTERREG-Programms - einer europäischen Raumplanungsinitiative, die aus Mitteln der EU-Strukturfonds finanziert
wird. Dabei konnten für die Fragestellungen des Schutzes vor Naturgefahren mehr als 700.000 Euro an EU-Mitteln
lukriert werden. Für das Nachfolgeprogramm „Europäische Territoriale Kooperation“ laufen bereits Vorbereitungen
zur Teilnahme an den Ausschreibungen der drei Programmsäulen. |