Internationaler Tag des Gedenkens an Opfer des Holocausts
Wien (bmeia) - "Seit 2005 wird der 27. Jänner entsprechend einer einstimmig angenommenen
Resolution der UNO-Vollversammlung als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts begangen",
erinnerte Außenministerin Ursula Plassnik. Am 27. Jänner 1945 wurde das KZ Auschwitz-Birkenau befreit.
Plassnik: "Der Tag ist Anlass, der Opfer zu gedenken. Er ist aber auch ein Aufruf an die Staatengemeinschaft
zu entschlossenem Vorgehen gegen die Leugnung des Holocaust."
Plassnik: "Der Holocaust hat nicht in Auschwitz begonnen. Ich sehe für mich als Bundesministerin den
klaren Auftrag, in unserem Land und auf internationaler Ebene jene Institutionen zu stärken, die sich für
die Achtung der Menschenrechte und für die Würde des Einzelnen einsetzen. Wir wollen in Österreich,
in Europa und in der Welt ein Zusammenleben, das von gegenseitiger Anerkennung, von Toleranz und Respekt geprägt
ist."
Die Außenministerin betonte eine weitere Dimension: "Für Europäerinnen und Europäer ist
es selbstverständlich geworden, in Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und in Achtung der Menschenwürde zu
leben. Dies sind aber keine Gewissheiten, sondern Ergebnisse eines Engagements einer jeden und eines jeden. Dies
bleibt auch die historische Herausforderung für das neue Europa: Dieses neue Europa ist das positive Gegenbild
zur bittersten Erfahrung unserer Vergangenheit. Was als europäisches Friedensprojekt begonnen hat, muss im
21. Jahrhundert zu einem weltweiten Eckpfeiler des Friedens werden."
Plassnik weiter: "Mit der UNO-Resolution wurde ein wichtiges Signal gesetzt. Es geht um Wissen und um Bewusstsein.
Unser konsequenter Einsatz gegen Leugnen und Vergessen wird heuer besonders durch Österreichs Engagement in
der "Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance and Research (ITF)"
unterstrichen. Österreich übernimmt im März für ein Jahr den Vorsitz dieser Initiative, der
24 Staaten angehören. Dies ist auch eine Würdigung unserer Leistungen zugunsten der Opfer des Nationalsozialismus."
Ziel der 1998 gegründeten Holocaust Task Force ist die Entwicklung und Umsetzung von Programmen zur Erziehung,
Erinnerung und Forschung über den Holocaust sowie zur Pflege der Holocaust-Gedenkstätten. Außenministerium,
Unterrichtsministerium und der Nationalfonds der Republik Österreich leisten Beiträge zu dieser Initiative.
Plassnik: "Besondere Bedeutung kommt dem beim Außenministerium angesiedelten Zukunftsfonds zu. Dieser
fördert Projekte und wissenschaftliche Arbeiten im Interesse und im Gedenken der Opfer des NS-Regimes und
der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaften." Die Außenministerin
verwies auch auf die bewährte Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte
Yad Vashem zur Fortbildung österreichischer Lehrer, auf innovative Maßnahmen zur historisch-politischen
Bildung, wie etwa das LehrerInnen-Vermittlungsprojekt "erinnern.at" und die "Aktionstage Politische
Bildung". |