Fahrzeuge im Wert von 27,5 Mio. Euro für Oradea
Wien (siemens) - Die Siemens-Niederflurstraßenbahn vom Typ ULF (Ultra Low Floor) wird ihre
Vorzüge künftig auch außerhalb Österreichs beweisen: Die westrumänische Stadt Oradea
hat bei der Siemens Transportation Systems in Österreich zunächst zehn der Niederflurstraßenbahnen
mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe von 19 Zentimetern geordert. Das ist der erste Auslandsauftrag
für die in Wien gebaute Niederflurstraßenbahn. Er hat einen Wert von 27,5 Mio. Euro und beinhaltet auch
die Wartung der Bahnen über einen Zeitraum von vier Jahren.
Die Züge sind baugleich mit den in Wien eingesetzten Fahrzeugen. Sie sollen zwischen Mai 2008 und Juni 2009
an den städtischen Verkehrsbetreiber OTL in Oradea übergeben werden. Die Stadt nahe der ungarischen Grenze
unterhält ein Schienennetz von insgesamt 44 Kilometern, verteilt auf drei Straßenbahnlinien. Die etwa
30 Tonnen schweren Fahrzeuge sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h ausgelegt. In der österreichischen
Hauptstadt sind bereits 150 ULF-Garnituren der ersten Generation im Einsatz. Vor kurzem hat Siemens damit begonnen,
die ebenfalls 150 Straßenbahn-Garnituren der zweiten Tranche auszuliefern.
Die niedrige Einstiegshöhe erreicht die ULF-Straßenbahn durch ein Konstruktionsprinzip, bei dem an Stelle
der herkömmlichen Fahrwerke so genannte Portalfahrwerke eingesetzt werden: Dabei treiben vertikal eingebaute
Elektromotoren jedes Rad einzeln an. Diese Antriebstechnik ermöglicht auch die Rückgewinnung von Bremsenergie
und eine große Laufruhe. Dank des niedrigen Einstiegs und breiter Türen ergibt sich bei Ein- und Ausstieg
eine deutliche Zeitersparnis, die die Gesamtfahrzeiten verkürzt. |