Leitl fordert EZB zur Leitzinssenkung auf   

erstellt am
04. 02. 08

USA senkt Zinsen schrittweise, Japan erwägt nachzuziehen, nur Europa bleibt starr – auf Kosten von Wachstum und Beschäftigung
Wien (pwk) - „Wenn die EZB jetzt nicht bald handelt, dann hat sie endgültig das Prädikat ‚EZB – Europäische Zuschauer Bank’ verdient“, kritisiert Christoph Leitl als WKÖ-Präsident und in seinen europäischen Funktionen die abwartende Haltung der Europäischen Zentralbank, anlässlich der erneuten Zinssenkung in den USA binnen kürzester Zeit. „Auch die Bank of Japan hat bereits die Bereitschaft zu einer Zinssenkung durchblicken lassen, nur Europa bleibt starr und gefährdet damit das Konjunkturwachstum und die Beschäftigungslage in der EU.“

Die von den Amerikanern verfolgte Strategie sei klar und nachvollziehbar. Über einen „stillen Ausgleich“ solle die Entschuldung Amerikas vorangetrieben und Europa indirekt an den Kosten des Irak-Kriegs beteiligt werden. „Darüber hinaus läuft Europa Gefahr durch den verschärften Euro-Dollar-Wechselkurs an Wettbewerbsfähigkeit auf wichtigen Exportmärkten zu Gunsten der USA zu verlieren“, skizziert Leitl eine lose-lose-Situation für Europa, wenn nicht rasch reagiert und eine klare Gegenstrategie gefahren wird.

„Diese kann nur eine Leitzinssenkung durch die EZB bedeuten, wenn wir Europäer nicht Zuschauer einer Heim-Niederlage werden wollen“, fordert der Wirtschaftskammerpräsident.
 
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