USA senkt Zinsen schrittweise, Japan erwägt nachzuziehen, nur Europa bleibt starr – auf Kosten
von Wachstum und Beschäftigung
Wien (pwk) - „Wenn die EZB jetzt nicht bald handelt, dann hat sie endgültig das Prädikat
‚EZB – Europäische Zuschauer Bank’ verdient“, kritisiert Christoph Leitl als WKÖ-Präsident und in
seinen europäischen Funktionen die abwartende Haltung der Europäischen Zentralbank, anlässlich der
erneuten Zinssenkung in den USA binnen kürzester Zeit. „Auch die Bank of Japan hat bereits die Bereitschaft
zu einer Zinssenkung durchblicken lassen, nur Europa bleibt starr und gefährdet damit das Konjunkturwachstum
und die Beschäftigungslage in der EU.“
Die von den Amerikanern verfolgte Strategie sei klar und nachvollziehbar. Über einen „stillen Ausgleich“ solle
die Entschuldung Amerikas vorangetrieben und Europa indirekt an den Kosten des Irak-Kriegs beteiligt werden. „Darüber
hinaus läuft Europa Gefahr durch den verschärften Euro-Dollar-Wechselkurs an Wettbewerbsfähigkeit
auf wichtigen Exportmärkten zu Gunsten der USA zu verlieren“, skizziert Leitl eine lose-lose-Situation für
Europa, wenn nicht rasch reagiert und eine klare Gegenstrategie gefahren wird.
„Diese kann nur eine Leitzinssenkung durch die EZB bedeuten, wenn wir Europäer nicht Zuschauer einer Heim-Niederlage
werden wollen“, fordert der Wirtschaftskammerpräsident. |