Leonardo da Vinci   

erstellt am
31. 01. 08

Das Programm fördert Beschäftigungsfähigkeit, Wissen und Selbst-vertrauen
Brüssel (europa.eu) - Eine von der Europäischen Kommission bezuschusste neue Untersuchung hat ergeben: Die Teilnahme an Projekten, die im Rahmen des Berufsbildungsprogramms Leonardo Da Vinci finanziert werden, ist von beträchtlichem sozialem und wirtschaftlichem Nutzen. Die damit verbundene internationale Mobilität trägt wesentlich zur persönlichen, sprachlichen, sozialen und beruflichen Entwicklung bei.

Im Mittelpunkt des Programms Leonardo da Vinci stehen die Lehr- und Ausbildungsbedürfnisse der an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure. Dabei wird die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Arbeitsmarktes dadurch erhöht, dass den EU-Bürgern der Erwerb neuer Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen in anderen europäischen Ländern als ihrem Heimatland erleichtert wird. Das Programm ist Teil des wichtigsten Finanzierungsprogramms der Kommission im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung, des Programms für lebenslanges Lernen.

Ján Figel´, EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend, begrüßte die Ergebnisse der Untersuchung: „Das Programm Leonardo da Vinci ist sehr effektiv: Es hilft Auszubildenden bei der Arbeitssuche, indem es ihnen zu der Flexibilität und den Fähigkeiten verhilft, die aufgrund der Globalisierung der Wirtschaft zunehmend verlangt werden. Nach der von den Mitgliedstaaten bewilligten Aufstockung der Mittel des Programms für lebenslanges Lernen, zu dem Leonardo da Vinci gehört, hoffen wir, dass wir die Zahl der Praktika von 60 000 im Jahr 2007 auf 80 000 bis zum Jahr 2013 erhöhen können. Angesichts des nachweislichen Nutzens des Programms sollte es sicherlich weiter intensiviert werden, so dass noch mehr Auszubildende in Europa Gewinn daraus ziehen können.“

Die Untersuchung zeigt, dass sich im Rahmen eines Ausbildungsaufenthalts im Ausland erworbene berufliche Qualifikationen für die spätere Karriere auszahlen. Beispielsweise fanden 58 % der Arbeitslosen nach ihrer Ausbildung im Ausland einen Arbeitsplatz, konnten 32 % der Erwerbstätigen Arbeitsplätze in einem anderen Land vermittelt werden, erhielten 27 % der Betroffenen bessere Arbeitsplätze und 34 % Arbeitsplätze mit mehr Verantwortung. Mehr als ein Drittel der in der Erstausbildung Befindlichen konnten ihre Ergebnisse verbessern und 41 % gaben an, dass sie sich nun intensiver an der Ausbildung beteiligten.

Weitere Zahlen bestätigen den Erfolg von Leonardo da Vinci: 86 % aller ehemaligen Teilnehmer/innen sind an einem weiteren Aufenthalt oder einer Berufstätigkeit im Ausland interessiert, 83 % wollen ihre Sprachkompetenz verbessern, auch wenden die Teilnehmenden die im Praktikum erworbenen Fertigkeiten und Kompetenzen dauerhaft an.

Die im Ausland gewonnenen Erfahrungen förderten ferner das Selbstvertrauen der Teilnehmer (70 %), ihre Anpassungsfähigkeit (73 %) und ihre Bereitschaft zu Teamarbeit (62 %). Die Untersuchung gelangte zu folgenden Ergebnissen: 66 % der Auszubildenden verbesserten ihre Sprachkenntnisse, 65 % ihre Fähigkeit, sich in unerwarteten Situationen zurechtzufinden, 72 % ihre Fähigkeit, mit anderen Menschen umzugehen, sowie 71 % ihre Fähigkeit, sich auf neue Herausforderungen einzustellen.

Kritik wurde lediglich an der Dauer der Praktika geübt: In 48 % der Fälle beklagten die Teilnehmer, der Auslandsaufenthalt sei zu kurz gewesen.

Die Bewertenden kamen zu dem Schluss, dass der Erfolg der bezuschussten Projekte von der Projektplanung, der Qualität der pädagogischen, sprachlichen und kulturellen Vorbereitung sowie der gemeinsamen Begleitung/Betreuung durch Entsende- und Gastland abhängt. Ferner hat die Anerkennung und Zertifizierung des Auslandspraktikums eine positive Wirkung.

Die Kommission wird die Ergebnisse der Untersuchung mit den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten und anderen Akteuren erörtern, um auf den Stärken des Programms aufzubauen und seine Schwächen auszuräumen. Das Ziel dabei ist die Entwicklung einer ständigen Folgenabschätzung auf der Grundlage einer permanenten Datenerfassung. Auch gibt es den Plan, europäische Diskussionsplattformen innerhalb der verschiedenen Berufsfelder einzurichten, deren Ergebnisse in die künftige Programmplanung einfließen dürften.

Im Rahmen des Programms Leonardo da Vinci werden einem breiten Spektrum von Maßnahmen Finanzhilfen gewährt; dazu gehören vor allem transnationale Mobilitätsmaßnahmen, europäische Projekte mit dem Schwerpunkt der Entwicklung eines Innovationstransfers und Netzwerke. Das Programm richtet sich an Auszubildende in der Erstausbildung, Erwerbstätige und Fachkräfte aus dem Bereich der beruflichen Bildung sowie an einschlägig tätige Organisationen.

Die Untersuchung mit dem vollständigen Titel „Analyse der Wirkungen von LEONARDO-DA-VINCI-Mobilitätsmaßnahmen auf junge Auszubildende, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Einfluss sozioökonomischer Faktoren“ wurde von dem Unternehmen WSF (Wirtschafts- und Sozialforschung) in Kerpen, Deutschland, durchgeführt. Sie stützt sich auf die Antworten in 26 000 Online-Fragebogen, die zwischen Dezember 2006 und April 2007 an Auszubildende in der Erstausbildung und an Arbeitnehmer versandt wurden, die in den Jahren 2004 und 2005 in 28 Ländern am Programm teilgenommen hatten. Dabei wurden Auszubildende aller Wirtschaftszweige, Berufsfelder, Ausbildungsarten und Bildungsniveaus sowie Unternehmensgrößen angesprochen.

Die Untersuchung ist verfügbar in deutscher, englischer, französischer, spanischer und italienischer Sprache: http://ec.europa.eu/education/doc/reports/index_en.html
 
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